Hunde in der Ukraine: So beeinflusst der Krieg Hunde vor Ort

tier hund haustier hündchen züchten säugetier, Quelle: RandyRMM, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Ein Beitrag von Jesse Reimann von happyhunde.de

Der Krieg in der Ukraine hat ganz Europa in eine Krise gerissen und einen tiefen Schock ausgelöst. Niemand hatte in den Nachwehen der Corona-Krise damit gerechnet, dass Russland heimlich Kriegspläne schmiedet. Gar nicht weit von uns weg ereignet sich nun seit Monaten eine der schlimmsten humanitären Katastrophen der Gegenwart. Menschen sterben, verlieren ihr Zuhause und viele sind auf der Flucht. Auch die Situation der Tiere in der Ukraine hat sich zugespitzt.

Hunde in der Ukraine vor dem Krieg

Schon vor der kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland hatten es Hunde in der Ukraine nicht leicht. In dem Land gab es neben vielen geliebten und gut gepflegten Haushunden auch viele Straßenhunde und vor allem volle Tierheime.

Westliche Tierschutzorganisationen haben gemeinsam mit ukrainischen Tierhelfern in den letzten Jahrzehnten viel erreicht. Nach der Selbstständigkeit des Landes und dem Ruck gen Westen war die Arbeit für die Helfer vor Ort oft einfacher.

Viele dieser Erfolge sind nun in wenigen Tagen und Wochen zunichtegemacht worden.

Der Krieg tötet auch Tiere

Die Zahl der getöteten Menschen liegt bisher bei einigen tausend. Viele weitere tausend sind verletzt, traumatisiert, heimatlos und verzweifelt. Dasselbe gilt auch für tausende Hunde und andere Heimtiere. Geflüchtete Menschen mussten ihre Tiere zurücklassen, Tierheime werden nicht mehr betreut und Streuner finden nicht mehr so viel herzliche menschliche Hilfe wie vor dem Krieg.

Durch Kämpfe und Explosionen werden auch Tiere in Mitleidenschaft gezogen. Derzeit bewegen sich auf ukrainischen Straßen viele Hunde, die stark hecheln, krank oder ganz offensichtlich verletzt sind.

Natürlich fördern der Krieg und die katastrophalen Bedingungen für die Tiere auch aggressives Verhalten der traumatisierten Hunde.

Notversorgung aus Deutschland und Ungarn

Besonders viel Hilfe für ukrainische Hunde und Tiere kommt derzeit aus dem Nachbarland Ungarn. Die Infrastruktur ist dort vielfach schon weiter und Tierheime sind besser versorgt und international vernetzt.

Viele Deutsche Tierschutzeinrichtungen kooperieren schon ebenso lang und gut mit den ungarischen Kollegen wie vor dem Krieg mit den ukrainischen. Von Ungarn aus starten täglich Hilfsfahrten in die Kriegsgebiete und zu dort verbliebenen Tierheimen und Tierschützern.

Nicht alle ukrainischen Regionen werden gleichermaßen umkämpft. Tierschützer versuchen ständig, Tiere aus den Krisengebieten in sicherere Regionen zu bringen. Trotzdem sind unter den derzeitigen Umständen großangelegte Hilfsaktionen nicht immer möglich. Sind die Plätze in Fahrzeugen begrenzt, sind die größten Hunderassen leider oft die Verlierer, für die dann kein Platz mehr ist.

Hilfe ist dringend erwünscht

Das Schicksal der Menschen und Tiere in der Ukraine berührt viele Deutsche. Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß.

Zählst du auch zu den Menschen, die den Tieren in den Kriegsgebieten gerne helfen möchten, kannst du dich an große anerkannte deutsche Tierschutzorganisationen wenden.

Unter anderem haben der Tierregistrierungsservice Tasso und der deutsche Tierschutzbund seriöse und zuverlässige Spendenseiten und Hilfsaufrufe gestartet. Neben Sachspenden brauchen die Organisationen natürlich vor allem Geld.

Viele Menschen fliehen mit Haustieren

Die Menschen in der Ukraine lieben ihre Haustiere genauso wie wir. In den Flüchtlingszentren in Deutschland kommen täglich Menschen an, die in der Not ihren vierbeinigen Liebling am gepolsterten Hundegeschirr gepackt und entschlossen mit auf die Flucht genommen haben. Einige Geflüchtete haben sogar Katzen dabei.

In Deutschland zeigen die Helfer ein großes Herz für Geflüchtete mit Haustieren. Die Helfer wissen, wie wichtig die Tiere für die Menschen sind, die sonst alles verloren haben.

Wenn die Tiere zunächst nicht mit in Auffanglager oder Zwischenunterbringungen mitgenommen werden können, bemühen sich Tierschützer um eine liebevolle Unterbringung, bis Halter und Tiere wieder zusammenkommen können. Lebst du in Berlin oder in anderen Städten mit Flüchtlingszentren und hast Zeit sowie Platz, kannst du einen Beitrag leisten, indem du dich als Pflegestelle für Flüchtlings-Tiere anbietet.

Zu diesem Zweck kontaktierst du am besten die Tierheime in deiner Umgebung.

 

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