Im Tschad will sich Militärmachthaber Mahamat („Kaka“) Déby am 6. Mai zum Präsidenten wählen lassen

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„Im Sahelstaat Tschad will sich Militärmachthaber Mahamat („Kaka“) Déby am 6. Mai zum Präsidenten und damit zum Nachfolger seines verstorbenen Vaters und Langzeitherrschers Idriss wählen lassen. Das Wahlergebnis soll erst einen Monat später verkündet werden – einer der vielen Gründe, warum die Opposition die Wahl bereits jetzt als Farce bezeichnet. Die Europäische Union kofinanziert die Wahlen trotzdem – zu groß ist die Sorge, dass noch ein Sahelstaat auseinanderbricht. Mehr als eine Million Menschen aus dem Sudan haben im Osten Tschads Zuflucht gefunden, und noch mehr werden kommen.

Déby putschte sich im April 2021 an die Macht, nachdem sein Vater Idriss unter ungeklärten Umständen bei einem Truppenbesuch im Norden bei Kämpfen mit Rebellen getötet wurde. Déby suspendierte die Verfassung und das Parlament und verschleppte die Wahlen, die eigentlich 18 Monate nach seiner Machtübernahme stattfinden sollten. Er nutzte die Transition, um die Opposition zu gängeln und seine Macht zu konsolidieren, da er selbst aus einem kleinen Clan, den Zaghawas, stammt, die im Tschad eine ethnische Minderheit sind. Sicherheitskräfte erschossen im Oktober 2022 rund 100 Menschen bei einer Demonstration gegen die Verschiebung der Wahlen, Hunderte wurden später in Schauprozessen verurteilt. Nun kommen also die lang erwarteten Wahlen – doch schon die Umstände ihrer Verkündung machten deutlich, dass sie wohl weder frei noch fair sein werden: Déby kündigte den Termin und seine Kandidatur an dem Tag an, an dem Sicherheitskräfte einen Hauptvertreter der Opposition und Verwandten Débys, Yaha Dillo, erschossen. Bulldozer machten danach seine Parteizentrale dem Erdboden gleich. Die EU verurteilte auf Wunsch Frankreichs – dem Hauptverbündeten Débys — die Tötung nur zaghaft.“

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Quelle: Länderberichte der Konrad-Adenauer-Stiftung

 

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