Impfungen alternativlos? Was ist mit Ivermectin?

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Als pharmakologischer Laie sollte man es tunlichst unterlassen, Medikamente zu bewerten. Allerdings darf man Fragen aufwerfen – wie etwa diese: Warum wird nicht zumindest ein kleiner Teil der medialen oder regierungsamtlichen Aufmerksamkeit dem Medikament Ivermectin geschenkt? Traditionell kommt Ivermectin bei Befall mit Fadenwürmern zum Einsatz und ist seit Jahrzehnten etwa bei der Therapie der Flussblindheit wichtig. In zurückliegenden Wochen verdichten sich seit Monaten kursierende Anzeichen, dass Ivermectin sowohl prophylaktisch als auch zur Therapie von Cocid-19-Patienten in Frage kommt.

Eine indische Studie zeigt, dass Ivermectin zur Prophylaxe von Covid-19 in Frage kommt. Die Studie wurde von September bis Oktober 2020 unter Beschäftigten im Gesundheitswesen durchgeführt, wobei sich bei den Ansteckungen im Unterschied zur Vergleichsgruppe eine Reduktion um 73% zeigte.

In einem zuletzt am 12. Januar 2021 aktualisierten Bericht unter Federführung des US-amerikanischen Lungenarztes Pierre Kory wird auf positive Erfahrungen beim Einsatz von Ivermectin verwiesen. So sei etwa in Südamerika dort, wo das Medikament von Bürgermeistern oder lokalen Gesundheitsbehörden verteilt wurde, die Sterblichkeit niedriger als in Vergleichsgebieten. In dem Artikel wird ferner auf den Einsatz von Ivermectin in Mazedonien sowie im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh verwiesen. Für Frankreich, um ein weiteres Beispiel zu nennen, verweisen die Autoren auf ein Altenheim, in dem die Krätze ausgebrochen war. Da Ivermectin seit langem ein probates Mittel gegen Krätze ist, wurden alle 69 Insassen mit Ivermectin behandelt, mit dem Erfolg, dass anschließend niemand an Covid-19 starb und weniger Insassen erkrankten als Personen einer Vergleichsgruppe.

Pierre Kory und seine Kollegen der im März 2020 gegründeten Front Line COVID-19 Critical Care Alliance (FLCCC) drängen auf eine rasche epidemiologische Validierung der offenbar positiven Effekte von Ivermectin. Der lohnenswerte Artikel von Kory et al., „Review of the Emerging Evidence Demonstrating the Efficacy of Ivermectin in the Prophylaxis and Treatment of COVID-19“, kann HIER eingesehen werden. HIER geht es zu einem leidenschaftlichen Appell von Dr. Kory, dem viele Covid-19-Patienten unter den Händen weggestorben sind, man möge den Wirkstoff umfassend einsetzen, um Menschenleben zu retten.

In den USA hat das National Institute of Health (NIH) Ivermectin am 14.1.2021 unter Vorbehalt zum Einsatz in der Therapie freigegeben (https://www.covid19treatmentguidelines.nih.gov/statement-on-ivermectin/). Der Vorbehalt besteht darin, dass sich das NIH aufgrund dürftiger Datenlage weder dezidiert für noch dezidiert gegen einen Einsatz aussprechen könne. Zwar sei Ivermectin von der FDA zur Behandlung von Parasitenbefall zugelassen, nicht jedoch, um virale Erkrankungen wie Covid-19 zu therapieren. Gleichwohl dürfen US-Ärzte Ivermectin zur Behandlung von Covid-19 verschreiben.

Für Mazedonien lese man eine Notiz vom 23.12.2020, aus der hervorgeht, dass Ivermectin abenteuerlich aus Griechenland „bezogen“ werden musste, bevor es von den Gesundheitsbehörden zur Behandlung und zur Vorbeugung von Covid-19 freigegeben wurde.

In einer Notiz von „Die forschenden Pharmaunternehmen“ vom 20.1.21 erfährt man: „Gegen die Pandemie mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 werden nicht nur Impfstoffe entwickelt, sondern auch vorhandene Medikamente erprobt und neue erfunden.“ Im Abschnitt zu Ivermectin wird auf vielversprechende bisherige Resultate hingewiesen, die allerdings noch verifiziert werden müssten.

Bei allen positiven Anzeichen gibt es auch Studien, die den therapeutischen Wert von Ivermectin zwar nicht generell in Abrede stellen, die jedoch vor überzogenen Erwartungen warnen. So heißt es in einem Bericht zu einer in EClinicalMedicine veröffentlichte Pilotstudie, dass PCR-Tests sieben Tage nach der Gabe von Ivermectin in 100% der Fälle zu positiven Ergebnissen geführt hätten. Allerdings seien die Viruslast, Hustensymptome und Geschmacks-/Geruchsverlust in der behandelten Gruppe geringer gewesen als in der Vergleichsgruppe. Auch dies wäre wohl ein Erfolg.

Vor dem Hintergrund der hier zusammengetragenen Informationen wird man Ivermectin – zumindest bis gründlichere Studien oder Testreihen vorliegen –  nicht als Wundermittel preisen wollen. Doch fragt es sich, warum uns medial überwiegend vermittelt wird, die aktuell entwickelten Impfstoffe seien das alternativlose Allein-Heilmittel. Zu dieser Frage die abschließende Bemerkung, dass Ivermectin vergleichsweise sehr günstig ist. Was Anlass zu einer ganzen Serie neuer Fragen gibt.

Über Karim Akerma 76 Artikel
Dr. Karim Akerma, 1965 in Hamburg geboren, dort Studium u.a. der Philosophie, 1988–1990 Stipendiat des Svenska Institutet und Gastforscher in Göteborg, Lehraufträge an den Universitäten Hamburg und Leipzig, Tätigkeit als Übersetzer aus dem Englischen, aus skandinavischen und romanischen Sprachen. Wichtigste Publikationen: „Verebben der Menschheit?“ (2000), „Lebensende und Lebensbeginn“ (2006) sowie "Antinatalismus - Ein Handbuch" (2017).