PISA-Studie: Schlechtes deutsches Abschneiden in Kernfächern

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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht angesichts des schlechteren Abschneidens deutscher Schülerinnen und Schüler in der aktuellen PISA-Studie bei den Kompetenzen Lesen, Schreiben und Naturwissenschaften akuten Handlungsbedarf. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betont: „Die Ergebnisse offenbaren, dass das Bildungsniveau in Deutschland weiter abfällt. Diese Entwicklung ist bedenklich. Es ist wichtig, dass wir zügig gegensteuern, indem wir die Bildungsqualität flächendeckend verbessern, denn unsere Kinder und Jugendlichen sind die Fachkräfte von morgen. Wir müssen ihnen schulartübergreifend hochwertige und individualisierte Bildungsangebote zur Verfügung stellen, damit wir als Bildungs- und Wirtschaftsstandort langfristig international wettbewerbsfähig bleiben.“

Mit Blick auf den aktuellen Bildungstrend 2022 des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) erweist sich das bayerische Bildungssystem zwar als traditionell stark. So erreichten die bayerischen Neuntklässler 2022 in den Fähigkeiten Orthografie mit 494 Punkten (Bundesdurchschnitt: 469 Punkte) und Zuhören mit 477 Punkten (Bundesdurchschnitt: 456 Punkte) jeweils Spitzenplätze. Gleichzeitig haben aber unter den bayerischen Jugendlichen im Fach Deutsch beispielsweise beim Lesen 11,5 Prozent und beim Zuhören 13,4 Prozent die Mindeststandards für den ersten Schulabschluss, also die Haupt- beziehungsweise Mittelschule, nicht erreicht. „Das zeigt, dass das stark schwankende Bildungsniveau auch vor bayerischen Klassenzimmern nicht Halt macht. Darum ist es wichtig, dass wir für mehr Partizipationsgerechtigkeit sorgen, indem wir den Unterricht differenzieren und die Kinder und Jugendlichen so frühzeitig und so individuell wie möglich fördern“, so Brossardt.

Insbesondere bei der Digitalisierung sieht die vbw noch Potenziale, die gehoben werden können. Brossardt betont: „Wir müssen den pandemiebedingten Digitalisierungsschub nutzen und die Entwicklung weiter vorantreiben, indem wir digitale Lehr- und Lernformate in unserem Bildungssystem als ‚New Normal‘ verankern und so die Schülerinnen und Schüler noch individueller bei ihrem Lernprozess unterstützen.“

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