Bayern ist Magnet für Unternehmen und Arbeitskräfte – Brossardt: „Bewältigung des Fachkräftemangels bleibt größte Zukunftsaufgabe“

Monopteros im Englischen Garten in Muenchen, Foto: Stefan Groß

Anlässlich der heute vorgestellten Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit für Oktober zeigt sich die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sehr erfreut über die weiterhin hervorragende Lage auf dem bayerischen Arbeitsmarkt. „Wir erleben einen weiteren goldenen Herbst am Arbeitsmarkt. Eine Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent ist beispiellos und Ausdruck der starken Stellung der bayerischen Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Bayern ist mit seinen 5,6 Millionen sozialversicherungspflichtigen Jobs weiterhin ein Magnet für Unternehmen und Arbeitnehmer“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die vbw weist darauf hin, dass alle Regierungsbezirke Tiefststände verzeichnen. „In sechs der sieben Regierungsbezirke und im gesamtbayerischen Schnitt haben wir mit einer Quote von drei Prozent oder weniger sogar Vollbeschäftigung. Alle Beschäftigungsgruppen haben beste Chancen auf dem bayerischen Arbeitsmarkt“, sagte Brossardt. Die vbw warnt aber davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Zu den größten Herausforderungen zählt sie den Fachkräftemangel. „Daher hat die vbw zusammen mit der Bayerischen Staatsregierung die ‚Initiative Fachkräftesicherung+‘ gestartet, mit der wir 250.000 zusätzliche Fachkräfte bis 2023 gewinnen wollen.“

Damit der Arbeitsmarkt auch künftig robust bleibt, sieht es die vbw als unerlässlich an, die Automobilindustrie als Leitindustrie zu stärken. „30 Prozent der Wertschöpfung der bayerischen Industrie hängt allein am Auto. Unsere Automobilindustrie steht vor einem historischen Umbruch, der in den kommenden Jahren zu gestalten ist. Die unsachliche Debatte um Fahrverbote und den Diesel muss dabei beendet werden. Der Diesel wird noch für lange Zeit unverzichtbar bleiben“, so Brossardt.

Der gute Lauf am Arbeitsmarkt kann nach Einschätzung der vbw auch durch falsche arbeitsmarktpolitische Weichenstellungen beeinträchtigt werden. „Die Brückenteilzeit, die ab 1. Januar in Kraft treten soll, schafft vor allem für kleine und mittlere Unternehmen zusätzliche Bürokratie und stellt die Betriebe in Zeiten von Personalknappheit zusätzlich vor große Hürden bei der Personalplanung. Wir warnen auch davor, befristete Arbeitsverhältnisse anzutasten. Diese leisten einen wichtigen Beitrag zur Flexibilität der Gesamtwirtschaft, bauen Einstellungshürden ab und erhöhen Jobchancen, insbesondere für diejenigen, die es am Arbeitsmarkt besonders schwer haben wie Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte“, warnte Brossardt.