Staatlich verordnete Vier-Tage-Woche? Nicht mehr zeitgemäß!

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Debatten über die Zahl der Arbeitstage pro Woche sind in Deutschland nichts Ungewöhnliches. In den 1950er Jahren war die Sechs-Tage-Woche üblich, bis die Gewerkschaften mit dem Slogan „Am Samstag gehört Vati mir“ die Verkürzung der Arbeitszeiten durchsetzten. Nachdem viele Jahrzehnte die Fünf-Tage-Woche der Normalfall war, wird in Deutschland und anderen Ländern nun intensiv über die Einführung einer Vier-Tage-Woche diskutiert.

„Die Diskussion über eine flächendeckende Vier-Tage-Woche ist insofern erstaunlich, als der Arbeitsmarkt sich gravierend verändert hat. Arbeitsverhältnisse sind viel flexibler geworden, Teilzeitarbeit und Homeoffice boomen, und die meisten Arbeitgeber bieten eine Vielzahl von Arbeitszeitmodellen an. Fakt ist: Wer seine Wochenarbeitszeit auf vier Tage reduzieren möchte, und den damit verbundenen Einkommensverlust akzeptiert, kann das schon heute tun, wenn der Arbeitgeber einverstanden ist.

Kürzere Arbeitszeit = mehr Produktivität?

Viele Befürworter einer Vier-Tage-Woche pochen allerdings auf einen vollen Lohnausgleich, und hier wird es ökonomisch heikel: Die Arbeitszeit bei unverändertem Monatslohn um ein Fünftel zu kürzen, würde einer Erhöhung des Stundenlohns um 25% entsprechen. Für die Unternehmen wäre das nur dann finanzierbar, wenn die Produktivität der Beschäftigten im gleichen Umfang steigen würde – sie also an vier Tagen das leisten, wofür sie heute fünf Tage brauchen.

Kann das funktionieren? Studien zeigen, dass die Leistungsfähigkeit an Tagen, an denen man länger als acht Stunden arbeitet, in der Regel deutlich sinkt. Wer dauerhaft extrem viel arbeitet, setzt unter Umständen die Gesundheit aufs Spiel.“

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