Presemitteilung – Zum 13. Mal wurde der renommierte Fritz Gerlich Preis im Rahmen des FILMFEST MÜNCHEN im Münchner Künstlerhaus verliehen. Aus den drei nominierten Produktionen – OXANA von Charlène Favier, BORN TO FAKE von Erec Brehmer & Benjamin Rost sowie BRIDES von Nadia Fall – wurde BRIDES ausgezeichnet. Anbei ein Foto von links nach rechts: Christoph Gröner, Julia Weigl (Filmfest München), BRIDES-Regisseurin Nadia Fall, Philipp Schall (GF Tellux Film) und Martin Choroba (GF Tellux Film und CEO Tellux Holding).
Die Laudatio hielt die vielseitige Schauspielerin Teresa Rizos, moderiert wurde die Zeremonie von Nina Sonnenberg (FIVA). Für die musikalische Begleitung sorgte das Gesangsduo MALVA. Den mit 10.000 EUR dotierten Preis überreichte Kardinal Reinhard Marx an die Regisseurin und Drehbuchautorin Nadia Fall.
In BRIDES (Großbritannien 2025) brechen zwei beste Freundinnen, Doe und Muna, zur Reise ihres Lebens auf.
Doe, still und wachsam, ist seit ihrer Ankunft im Vereinigten Königreich als somalische Geflüchtete im Alter von drei Jahren nicht mehr gereist. Muna, selbstbewusst und furchtlos, stammt aus einer pakistanischen Familie und übernimmt die Führung, als die beiden durch die Flughafenkontrolle gehen. Die Mädchen sind aufgeregt, kichern – voller Vorfreude auf ihr gemeinsames Abenteuer. Doch als ihr Flug aufgerufen wird, schlägt die Stimmung um: Sie machen keinen Urlaub – sie fliegen nach Istanbul, wo ein Fremder sie abholen und zur Grenze bringen soll, um ein neues Leben in Syrien zu beginnen. Als ihr Vermittler nicht erscheint, geraten ihre Pläne ins Wanken – aber es gibt kein Zurück mehr. Doe und Muna fassen kurzerhand einen neuen Plan, um die Reise auf eigene Faust fortzusetzen – ein Weg, der ihre Entschlossenheit, ihren Glauben und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Während sich ihre Vergangenheit entfaltet und wir mehr über die Erlebnisse erfahren, die sie an diesen Punkt geführt haben, kommen die beiden Mädchen der bitteren Realität dessen, was vor ihnen liegt, immer näher.
Auszug aus der Jury-Begründung, der in diesem Jahr folgende Branchenexpert:innen angehörten:
Alexander Bothe, Dicasterium pro Laicis, Familia et Vita, Vatikan
Mareike Engelhardt, Regisseurin
Yoko Higuchi-Zitzmann, Medienmanagerin und Produzentin
Dr. Sandra Krump, Ordinariatsdirektorin Bildung, Erzbischöfliches Ordinariat München
Claudia Luzius, Redakteurin Programmdirektion Kultur, Bayerischer Rundfunk
„Die Jury erkennt BRIDES den Fritz Gerlich Preis 2025 zu, weil er in bewegender Weise ein Weckruf ist, dass wir alle genau hinschauen müssen, was mit unseren Jugendlichen passiert, von kleinen Alltagssorgen bis zu den großen Träumen, dass wir sie behutsam und sorgfältig begleiten und vor gefährlichen Manipulationen warnen und schützen müssen. BRIDES erinnert uns daran, dass die Rekrutierung von jungen Menschen anhält, sich vielleicht sogar verschärft. Obwohl der Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit derzeit nicht auf diesen Entwicklungen liegt, so ruft BRIDES uns ins Bewusstsein, dass es eine im Hintergrund schwelende Radikalisierung gibt, die anhält und die wir in unseren Gesellschaften durch Ausgrenzung und soziale Ungerechtigkeit, ob gewollt oder ungewollt, nur befeuern. Der Film besticht durch diese Aktualität.“
ÜBER DEN FRITZ GERLICH PREIS
Der Fritz Gerlich Preis zeichnet ein Werk des zeitgenössischen Spiel- und Dokumentarfilms aus und wird im Rahmen des Filmfest Münchens verliehen.
Inhaltlich greift das jeweils ausgezeichnete Werk in couragierter Weise ein Thema auf, das publizistischen Niederschlag erfahren hat. Dabei gilt es dem Bemühen Fritz Gerlichs gerecht zu werden, Diktatur und Intoleranz Einhalt zu gebieten, sich für die Menschenwürde entschlossen und unbeirrbar einzusetzen und damit gegen alle Formen des totalitären Machtmissbrauchs, der Verfolgung und der Erniedrigung zu wenden.
Der von der TELLUX-Gruppe gestiftete Preis ist mit 10.000 € dotiert und erinnert an den Münchener Publizisten Fritz Gerlich, geboren am 15. Februar 1883, ermordet am 30. Juni 1934 im KZ Dachau. Er hat als katholischer Christ aus Gewissensgründen schon früh mit beispielhaftem Mut die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten angeprangert und wurde nach deren Machtergreifung als einer der ersten Angehörigen des intellektuell und religiös geprägten Widerstands im KZ Dachau ermordet.
Er war Herausgeber der Zeitschrift „Der gerade Weg“.
DIE GEWINNERINNEN UND GEWINNER DES PROPELLER PREISES
Neben dem Fritz Gerlich Preis wurde heute auch zum zweiten Mal der Propeller Preis verliehen. Dieser bietet Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) die Gelegenheit, ihre Konzepte vorzustellen. Das Thema in diesem Jahr lautete: WIE KANNST DU DIE WELT MIT JEDEM FILM EIN BISSCHEN BESSER MACHEN?
Folgende Konzepte haben 2025 gewonnen:
Platz 1, dotiert mit 1.500 EUR, geht an JUSTICE4MOUHAMED – WER IST SEIN FREUND UND HELFER? von Quỳnh Lê Nguyễn
Platz 2, dotiert mit 1.000 EUR, geht an FLAMME von Ivetta Urozhaeva
Platz 3, dotiert mit 500 EUR, geht an ALWAYS HERE * ALWAYS QUEER von Sandra Katzlmayr
Rund 300 Gäste waren am Abend der Einladung gefolgt und feierten den Fritz Gerlich Preis 2025.