Enthüllung der Skulptur Ödipus-Komplex von Achim Freyer

Intendant Markus Hinterhäuser und Künstler Achim Freyer vor der Skulptur Ödipus-Komplex. Fotos: SF/Anne Zeuner
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Intendant Markus Hinterhäuser und Künstler Achim Freyer vor der Skulptur Ödipus-Komplex. Fotos: SF/Anne Zeuner

(SF, 9. August 2019) In den verschiedensten Farbtönen erhebt sich Achim Freyers sechs Meter hohe Skulptur Ödipus-Komplex seit heute neben dem Brunnenfoyer in der Hofstallgasse. Schaut man genau hin, erkennt man eine Holzschere – etwa 8 Meter lang. Alte Stühle, ein Boxsack, durchbrochen mit Spiegeln und Köpfen und Torsi. Ein rotes Band umschlingt das Kunstwerk und spannt sich bis hin zu den Masken von Jakob Adlhart, deren Augen dadurch verdeckt sind. Im Werk von Achim Freyer kann der Betrachter viele Gleichnisse und Zeichen entdecken, die alle von seiner Regie-Arbeit an George Enescus Œdipe inspiriert sind. Am Sonntag, 11. August, ist die Premiere seiner Inszenierung bei den Salzburger Festspielen.

Es war ihm ein Anliegen, diese Skulptur in den öffentlich zugänglichen Raum zu hängen, um allen zu vermitteln: Hier ist ein Ort der Energie, ein Ort des Denkens und der Auseinandersetzung mit den wichtigen Fragen des Lebens. Wo gehen wir hin? Was ist der Sinn des Lebens? – „Wir können diese Fragen nicht beantworten oder gar auflösen, wir können sie aber ständig auf neue Weise stellen“, sagt Achim Freyer bei der Enthüllung seiner Skulptur, die während der Festspielzeit zu sehen sein wird.

Monatelang habe er daran gearbeitet, die Umsetzung und Herstellung habe nun zwei Wochen gedauert. Achim Freyer verarbeitet in dieser Skulptur alle Requisiten und Teile des Bühnenbildes, die am Ende nicht für die Bühne gebraucht wurden. „Ich hasse diese heutige Wegwerfgesellschaft“, sagt der Künstler und Regisseur. Schließlich würde in all diesen Stücken viel Arbeit stecken. Die Schere stehe für das Kastrieren und Zerschneiden der Menschen in Theben. Das rote Band lasse eine Assoziation zum blinden Seher Theresias zu, der durch ein inneres Sehen sein Wissen innehabe. „Die Menschen sollten mehr mit Distanz auf die Welt schauen, um das innere Sehen zu entwickeln“, sagt Achim Freyer. Das rote Band führt er quer über den roten Teppich – „wie eine Pforte zum inneren Sehen. So sagt Ödipus schließlich nach seiner Blendung ‚Öffnet die Pforten‘“.

Die Farbigkeit der Skulptur erklärt Achim Freyer als Mittel zwischen Weiß als die Summe aller Farben und der Bewegung und Schwarz als der Stillstand. So können sich auf seiner Skulptur alle Farben entfalten, als Mittel zwischen Bewegung und Stillstand.

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Bühnenassistentin Anne Kutzner und Achim Freyer vor der Skulptur an der sie beide gearbeitet haben.

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George Enescu (1881 – 1955)

Œdipe
Tragédie lyrique in vier Akten und sechs Bildern op. 23 (191031)

Libretto von Edmond Fleg,
teilweise nach den Tragödien König Ödipus und Ödipus auf Kolonos von Sophokles

Neuinszenierung

Premiere: 11. August 2019

Weitere Vorstellungen: 14., 17. und 24. August 2019

Felsenreitschule

Ingo Metzmacher Musikalische Leitung

Achim Freyer Regie, Bühne und Kostüme

Franz Tscheck Licht

Benjamin Jantzen Video

Klaus-Peter Kehr Dramaturgie

Christopher Maltman Œdipe 

John Tomlinson Tirésias 

Brian Mulligan Créon 

Vincent Ordonneau Le Berger

David Steffens Le Grand Prêtre 

Gordon Bintner Phorbas 

Tilmann Rönnebeck Le Veilleur

Boris Pinkhasovich Thésée 

Michael Colvin Laïos 

Anaïk Morel Jocaste 

Ève-Maud Hubeaux La Sphinge

Chiara Skerath Antigone 

Anna Maria Dur Mérope 

Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor

Wolfgang Götz Leitung Choreinstudierung

Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Huw Rhys James Choreinstudierung
Wiener Philharmoniker

Mit Unterstützung der Freunde der Salzburger Festspiele e. V. Bad Reichenhall

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Intendant Markus Hinterhäuser und Künstler Achim Freyer vor der Skulptur Ödipus-Komplex

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