Fast 30 Prozent könnten sich für neue Wagenknecht-Partei entscheiden

sahra wagenknecht die linke politiker politikerin, Quelle: fantareis, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Am kommenden Montag wird Sahra Wagenknecht das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ der Öffentlichkeit vorstellen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass ihr Potenzial bei knapp 30 Prozent liegt.

Vor ihrer geplanten Parteigründung erhält die prominente Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht erhebliche Zustimmung von den Wählern. Laut einer Umfrage des „Insa“-Instituts für die Zeitung „Bild am Sonntag“ können sich 27 Prozent der Befragten vorstellen, die neu ins Leben gerufene Partei von Sahra Wagenknecht zu unterstützen. Besonders auffällig ist die Sympathie von AfD-Wählern für eine potenzielle neue Partei unter Wagenknecht.

40 Prozent der AfD-Wähler könnten sich vorstellen, ihre Stimme einer Partei unter Wagenknecht zu geben

Die Umfrage von „Insa“ ergab, dass 40 Prozent der befragten AfD-Wähler sich vorstellen könnten, ihre Stimme einer Partei unter Wagenknecht zu geben. Es ist jedoch zu beachten, dass die Umfragemethode des Insa-Instituts unter Experten umstritten ist.

Sahra Wagenknecht, die derzeit noch Mitglied der Linken-Fraktion ist, beabsichtigt, eine Lücke zu schließen, die aufgrund der schlechten Wahlergebnisse der Linken entstanden ist. Der bereits existierende Verein zur Vorbereitung der Parteigründung trägt den Namen „BSW – Vernunft und Gerechtigkeit“. Die genauen inhaltlichen Ausrichtungen des Vereins und der künftigen Partei sind derzeit noch nicht vollständig klar. Die Bundestagsabgeordnete kündigte nach langwierigen Auseinandersetzungen an, am kommenden Montag, dem 23. Oktober, das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ offiziell vorzustellen. Zunächst wird ein Verein mit diesem Namen präsentiert, was als erster Schritt zur Gründung der eigenen Partei betrachtet wird.

Wagenknecht will Sozialleistungen für Geflüchtete auf ein Minimum zu reduzieren

In Bezug auf ihre Parteipläne wird Sahra Wagenknecht erwogen, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen und die Sozialleistungen für Geflüchtete auf ein Minimum zu reduzieren.

Kürzlich äußerte die Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, kritische Bemerkungen zu den Plänen von Sahra Wagenknecht. In den Tagesthemen betonte sie, dass angesichts der politischen Maßnahmen der Ampel-Koalition eine linke Bundestagsabgeordnete die Rolle der Opposition gegenüber der Bundesregierung einnehmen und alternative Vorschläge unterbreiten sollte. Ihrer Meinung nach verfolgt Wagenknecht stattdessen egoistische Interessen.

Seit dem erneuten Übergriff von Putin auf die Ukraine setzt sich Wagenknecht vehement für „wirtschaftliche Vernunft“ ein, was die Aufhebung der Russland-Sanktionen bedeutet. Sie plädiert für eine begrenzte Zuwanderung und vertritt in Bezug auf Sozialleistungen für Asylsuchende eine Position, die zumindest der Linie der Unionsparteien nahekommt. Kürzlich äußerte sie sich bei Markus Lanz mit den Worten: „Ein Land, in dem man keinen Anspruch auf Leistungen hat, ist natürlich auch kein attraktives Zielland für Migration.“ In ihrem Buch „Die Selbstgerechten“ kritisiert sie aus ihrer Sicht zu stark auf Identitätspolitik fokussierte Linke. In Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik vertritt sie weiterhin Positionen, die sich in vielen Aspekten mit denen ihrer aktuellen Partei, der Linken, decken.

In Thüringen könnten fast 25 Prozent der Wähler ihrer Partei beitreten

Umfragen deuten darauf hin, dass Wagenknecht bei der Wählerschaft Anklang finden könnte. Eine Umfrage von „YouGov“ im September prognostizierte der Wagenknecht-Partei ein Potenzial von rund 20 Prozent. Eine Civey-Umfrage aus dem Juli zeigte, dass ebenfalls 20 Prozent der Befragten sich grundsätzlich vorstellen könnten, eine Partei unter Wagenknecht zu wählen. Eine Umfrage von „Insa“ aus dem Juli sah die „Liste Wagenknecht“ in Thüringen bei 25 Prozent.

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