INSA-Umfrage: Deutliche Mehrheit sieht die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland derzeit in Gefahr

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Eine deutliche Mehrheit der im INSA-Meinungstrend Befragten (58 Prozent) sieht die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland derzeit in Gefahr. Nur 29 Prozent sehen eine solche Gefahr nicht. Unter 30-Jährige (46 Prozent) und Befragte mit Migrationshintergrund (39 Prozent) sehen die freiheitlich-demokratische Grundordnung deutlich seltener in Gefahr als über 70-Jährige (65 Prozent) und Befragte ohne Migrationshintergrund (60 Prozent). Deutlich mehr Wähler der AfD (74 Prozent), des BSW (67 Prozent) und der CDU/CSU (59 Prozent) sehen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährdet als Wähler der SPD und von Bündnis90/Die Grünen (jeweils 49 Prozent) sowie der FDP (39 Prozent).

Interessant ist, was aus Sicht der Befragten, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gefährdet sehen, zu dieser Gefährdung führt. Hier waren Mehrfachnennungen möglich. 60 Prozent nannten den Rechtsextremismus, 59 Prozent den Islamismus und 39 Prozent den Linksextremismus. Männer (61 Prozent) und Ostdeutsche (63 Prozent) sehen am häufigsten im Islamismus eine Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, Frauen und Westdeutsche (jeweils 62 Prozent) im Rechtsextremismus. Große Unterschiede gibt es auch in den Wählerschaften der Parteien: Wähler der AfD (66 Prozent) und des BSW (73 Prozent) nennen vor allem den Islamismus, die Wähler von Bündnis90/Die Grünen (84 Prozent), SPD (81 Prozent) und CDU/CSU (72 Prozent) vor allem den Rechtsextremismus. Bei den Wählern der FDP nennen 58 Prozent den Rechtsextremismus, 52 Prozent den Linksextremismus und 43 Prozent den Islamismus.

So vielfältig die Antworten auf die Frage, was die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährdet, auch sind, so eindeutig ist die Meinung der deutlichen Mehrheit, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährdet ist. Auf diesem breiten Konsens müssen sich doch Wege finden, wie die freiheitlich-demokratische Grundordnung besser geschützt werden kann.

Über Hermann Binkert 231 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.