Der Jude Michel Friedman darf im mecklenburgischen Klütz nicht über die Jüdin Hannah Arendt sprechen, einer Freundin des Schriftstellers Uwe Johnson. Dieser verbrachte seine Jugend und Schulzeit in Klütz. Der Ort gilt Uwe Johnson als Vorbild für Jerichow, der Stadt seiner Romane „Mutmassungen über Jakob“ und „Jahrestage“. Klütz, so Johnson, erinnere an das „Ereignis namens Umschwung“ von 1933.
Michel Friedman war eingeladen worden, um über Demokratie zu sprechen. Oliver Hintz, Leiter des Literaturhauses „Uwe Johnson“ musste auf Anweisung des Bürgermeisters Friedmann wieder ausladen. Obwohl Hintz vom Bürgermeister „Konsequenzen“ angedroht wurden, wenn er die Ausladung bekannt mache, berichtet er, „dass der Streit um den Auftritt Friedmans von einer langjährigen Mitarbeiterin des Literaturhauses ausgegangen sei. Solange sie dort tätig sei, habe sie mitgeteilt, werde es keine Lesung mit Friedman geben. Als er, Hintz, sich unbeeindruckt gezeigt habe, habe sie sich an die Stadtpolitik gewendet. Schließlich habe der Bürgermeister ihn angewiesen, Friedman auszuladen, berichtet Hintz. In einem Gespräch sei ihm zur Begründung mitgeteilt worden, dass man Proteste von rechten Kräften befürchte. Außerdem passe das Auftreten Friedmans nicht zu Klütz“ (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/friedman-wird-von-lesung-in-mecklenburg-ausgeladen-110696729.html)
Bei der Bundestagswahl Anfang des Jahres kam die AFD auf rund 41 Prozent der Erststimmen.
