30 Prozent der Deutschen trauen keiner Partei im Bundestag zu, gute Klimaschutzpolitik zu machen

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Das Ergebnis von Umfragen ist für die politisch Verantwortlichen oft ernüchternd. Und es sieht auch nicht besser aus, wenn man fragt, welcher Partei man am ehesten in verschiedenen Politikbereichen eine Politik zutraut, die den eigenen Vorstellungen entspricht. Nicht selten wird uns dann gesagt: keiner Partei. So auch bei unserer aktuellen Umfrage:

Auf die Frage, welcher Partei man am ehesten eine Klimaschutzpolitik zutraut, die den eigenen Vorstellungen entspricht, sagen uns 30 Prozent, dass sie das keiner der im Bundestag vertretenen Parteien zutrauen. Jeder Fünfte (20 Prozent) nennt hier Bündnis90/Die Grünen und jeder Siebte (14 Prozent) der CDU/CSU. Alle anderen Parteien bleiben bei diesem Thema einstellig. Auch in der Migrationspolitik traut jeder Fünfte (20 Prozent) keiner Partei zu, eine Politik zu, die den eigenen Vorstellungen entspricht.

Bei dieser Thematik hat die AfD (21 Prozent) knapp die Nase vorn, gefolgt von der CDU/CSU (19 Prozent). Die SPD (13 Prozent) folgt abgeschlagen und alle anderen Parteien sind wieder einstellig. In der Außen- und Sicherheitspolitik liegt hingegen die Union mit 24 Prozent klar vorn. SPD (16 Prozent) und AfD (14 Prozent) folgen mit großem Abstand. Alle anderen Parteien bleiben einstellig und hier trauen 17 Prozent keiner Partei eine Außen- und Sicherheitspolitik zu, die ihren Vorstellungen entspricht.

Auch bei der Wirtschaftspolitik ist die Union mit 26 Prozent vorn. Es folgen SPD (14 Prozent), AfD (12 Prozent) und FDP (11 Prozent). 18 Prozent haben bei der Wirtschaftspolitik in keine Partei Vertrauen. Interessant ist der Ost-West-Vergleich: Beim Zutrauen in deren Wirtschafts-, Migrations- oder Außen- und Sicherheitspolitik ist die AfD bei den Befragten aus Ostdeutschland immer die Partei, der die Wähler relativ mehrheitlich am häufigsten zutrauen, ihren Vorstellungen zu entsprechen. Das dokumentiert die stärkere Verankerung der AfD im Osten, die sich auch beim Blick auf die Wahlkreiskarte zeigt: Derzeit würde die AfD fast alle Direktwahlkreise in den jungen Bundesländern gewinnen.

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Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.