Rasend schnell ist, nach zunächst recht zögerlichem Verlauf, die Welt in kollektiven Koller geraten. Da vergeht kein Tag mehr ohne phobische Bereitschaft und publizistischen Alarmismus, der nur noch gelten lässt, was in vereinbarte oder verordnete Schemata passt. Die Verunsicherung wächst stündlich, während man sich grundsätzlich einig ist, dass prinzipiell abweichende Meinungen per se falsch sein müssen. Anfangs noch geduldet, werden solche, die sie vertreten, nunmehr wie Hochverräter behandelt – und aus dem öffentlichen Diskurs verbannt, der um die ängstlich beschworenen Gewissheiten kreist wie eine irre Kompassnadel. […]