Umfrage der Woche: SPD und FDP Wähler sind für Strafgebühr, wenn beim Arzt ein Termin versäumt wird

Medizin-Set, Quelle: SGL

INSA-CONSULERE fragte: „Wären Sie dafür oder dagegen, dass zukünftig bundesweit bei allen niedergelassenen Ärzten eine Strafgebühr vom Patienten erhoben wird, wenn dieser einen Termin versäumt und ohne triftigen Grund nicht absagt?“

Hinsichtlich der Frage, ob zukünftig bundesweit bei allen niedergelassenen Ärzten eine Strafgebühr vom Patienten erhoben werden sollte, wenn diese einen Termin versäumen und ohne triftigen Grund nicht absagen, kann kein klares Stimmungsbild erhoben werden: 43 Prozent sprechen sich dagegen und 42 Prozent dafür aus. 13 Prozent wissen hier keine Antwort und zwei Prozent machen dazu keine Angabe.

Während die jüngsten Befragten (18 bis 29 Jahre) sowie jene im Alter zwischen 40 und 59 Jahren jeweils relativ-mehrheitlich gegen eine Strafgebühr bei versäumten Arztterminen sind (47 – 49 %), sind 30- bis 39-Jährige diesbezüglich gespalten (42 % dafür, 40 % dagegen) und die beiden ältesten Befragtengruppen (ab 60 Jahren) sind jeweils mehrheitlich dafür (48 bzw. 50 %).

Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto häufiger würden die Befragten eine solche Strafgebühr befürworten (von 23 auf 54 %). Entsprechend umgekehrt verhält sich dieser Einkommenstrend bei jenen, welche sich dagegen aussprechen (von 63 auf 34 %). Insgesamt sind die beiden obersten Einkommensgruppen (ab 3.000 Euro) jeweils mehrheitlich dafür (51 bzw. 54 %), während dies Umfrageteilnehmer mit einem Einkommen von unter 3.000 Euro jeweils (knapp) mehrheitlich kritisch sehen (45 – 63 %).

Wähler der SPD, der Union (je 48 %) sowie der FDP (50 %) sprechen sich jeweils mehrheitlich für eine Strafgebühr aus, wenn man einen Termin versäumt und ohne triftigen Grund nicht absagt. Wähler der Grünen sind in dieser Frage gespalten (43 % dagegen, 41 % dafür), jene der AfD (44 %) sowie der Linkspartei (46 %) sind jeweils (knapp) relativ-mehrheitlich dagegen.

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Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.