Klassik Stiftung Weimar – Veranstaltungsübersicht 7. Oktober – 24. Oktober

Veranstaltungsübersicht 7. Oktober - 24. Oktober

Liederabend | LIEBE, KRIEG UND TOD | 08. Oktober

Rainer Maria Rilkes Prosatext „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ erzählt die Geschichte eines 18-Jährigen, der als Soldat im Türkenkrieg des 17. Jahrhunderts fällt – im Versuch, die Fahne seiner Kompanie zu retten.

Der Komponist Viktor Ullmann, 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt interniert, verdichtete die Erzählung Rilkes zu einem eindringlichen Werk in 12 Stücken für Sprecher und Klavier. Vermutlich handelt es sich um seine letzte Komposition, bevor er ermordet wurde.

Der Musikabend am 8. Oktober um 20 Uhr im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek richtet den Blick auf individuelle Erfahrung im Krieg – zwischen Pathos und Verlust, zwischen Erinnerung und musikalischer Spurensuche. In der Interpretation des Schauspielers und Sprechers Christian Brückner, begleitet von dem Pianisten Daniel Heide, entfaltet sich dieses bewegende Werk als eindrucksvoller Auftakt zur Tagung „Das Wissen des Krieges“. Der Eintritt ist frei.

Tagung | Das Wissen des Krieges | 08.-10. Oktober

Die interdisziplinäre Tagung  „Das Wissen des Krieges. Konstellationen der Weimarer Klassik um 1800“ des Zentrums für Klassikforschung nimmt die Weimarer Militärbibliothek in den Fokus. Dabei handelt es sich um einen von 1630 bis 1930 aufgebauten Wissensraum mit einem Schwerpunkt auf der Epochenschwelle um 1800 während der Napoleonischen Kriege und den Freiheitskriegen. Unter der Leitung von Andrea Albrecht (Universität Heidelberg), Arno Barnert und Reinhard Laube (beide Klassik Stiftung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek) werden Fragen aufgeworfen, was aus militärgeschichtlicher, aber auch aus sozial-, kultur-, literatur- und musikhistorischer Perspektive über Weimar und über ‚das Reich‘ sichtbar wird, wenn man sich auf die militärischen Aspekte der damaligen Lebenswelten konzentriert.

Die Tagung findet vom 8. bis zum 10. Oktober im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek statt. Der Eintritt ist frei. Es wird um vorherige Anmeldung unter haab@klassik-stiftung.de gebeten.

Nietzsche neu sehen! | 15. Oktober

Anlässlich der Freischaltung der Bilddatenbank NietzschePics lädt die Klassik Stiftung Weimar an Nietzsches 181. Geburtstag zu einem Festakt ein, der die vielfältige Rezeption des Philosophen zwischen Literatur, Kunst und digitaler Forschung erlebbar macht. Eröffnet wird die erstmalige Vorstellung der neuen Datenbank am 15. Oktober 2025 um 17 Uhr im Goethe-Nationalmuseum durch einen Vortrag von Hans-Gerd von Seggern zu Nietzsches Sicht auf Goethe und die Präsentation des neuen Buchs von Barbara Straka zu Nietzsches Transfigurationen in der zeitgenössischen Kunst.

Vortrag | Mit „klingendem Spiele und fliegenden Fahnen“ | 16. Oktober

Zwischen 1750 und 1850 wird der Faust-Stoff in zahlreichen Varianten für die Bühne gestaltet: Neben Tragödien, Schau- und Lustspielen sowie Puppenspielen entstehen auch Pantomimen und Ballette. Ebenso variantenreich wie die theatralen Formen präsentiert sich die spannungsvolle Konstellation der beiden Figuren Faust und Mephisto.

Nikolas Immer, Privatdozent für Neuere deutsche Literaturwissenschaften und Mitherausgeber der „Schiller-Studien“, nimmt in seinem Vortrag „Mit ‚klingendem Spiele und fliegenden Fahnen‘. Faust und Mephisto im Theater zwischen 1750 und 1850“ am 16. Oktober um 18 Uhr im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek diese Aufführungspraxis des populären Stoffes zur Goethezeit in den Blick. Der Vortrag findet im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Teuflisch! Mephisto in der Bibliothek“ statt. Der Eintritt ist frei.

Weimarer Kontroversen in Berlin | 22. Oktober

Am 22. Oktober ab 18 Uhr gastieren die Weimarer Kontroversen der Klassik Stiftung Weimar im Rahmen des Themenjahrs „Faust“ im Kulturforum Berlin mit dem Thema: „Sag, wie hast du’s mit dem Weltuntergang?“. Besonders der ruhelose Schaffens- und Vernichtungsdrang des Protagonisten in Faust II, der in einem mörderischen Landgewinnungsprojekt kulminiert, wirft ein grelles Licht auf das selbstzerstörerische Potenzial unserer Zivilisation. Zugleich bietet Goethes Denken Ansatzpunkte für ein anderes Verhältnis zur Natur. Kann man damit heute etwas anfangen?

Eva Geulen, Direktorin des Berliner Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung, und Jürgen Renn, Direktor des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie in Jena, sprechen mit Moderator Helmut Heit von der Klassik Stiftung Weimar über unsere Naturverhältnisse und über das „veloziferische“ Anthropozän. Der Eintritt ist frei.

Tagung | „Literatur um 1800 – erfahrbar machen“ | 23.-24. Oktober

Am 23. und 24. Oktober findet im Jugend- und Kulturzentrum mon ami in Weimar die bayerisch-thüringische Germanistentagung zum Thema „Literatur um 1800 – erfahrbar machen“ statt. Die Fortbildungsveranstaltung ist eine Kooperation der Landesverbände Bayern und Thüringen mit der Klassik Stiftung Weimar und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien und widmet sich handlungs- und produktionsorientierten Vermittlungsformen.

Vortrag | Ottilie von Goethe und Rahel Varnhagen: Dokumente aus Weimar, Krakau und Jena | 24. Oktober

Am 23. Oktober um 17 Uhr erwartet Sie Dr. Francesca Müller-Fabbri im Goethe- und Schiller-Archiv mit ihrem Vortrag „Ottilie von Goethe und Rahel Varnhagen: Dokumente aus Weimar, Krakau und Jena.“

Rahel Varnhagen von Ense und Ottilie von Goethe erfuhren in der Literatur- und Geistesgeschichte eine ungleiche Rezeption: Die eine wurde als Intellektuelle gefeiert, die andere moralisch kritisiert und lange marginalisiert. Eine neu erschlossene Korrespondenz eröffnet nun Einblicke in ihren vielschichtigen intellektuellen Austausch. Der Eintritt ist frei.