Neoliberaler Irrsinn in der Pflege: Ampel-Regierung müsste für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sorgen

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In der Pflege fehlen allerorten Fachkräfte. Viele Beschäftigte sind ausgebrannt, hören frustriert angesichts schlechter Arbeitsbedingungen bei bescheidenen Löhnen auf oder reduzieren die Arbeitszeit, auch wenn das Geld knapp ist. Statt die Probleme in Deutschland zu lösen, statt die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Löhne zu erhöhen, sucht die Ampel ihr Heil im Ausland. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD und Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock sind nach Brasilien geflogen, um im Rahmen einer sogenannten „Anwerbestrategie“ Pflegekräfte für Deutschland abzuwerben. Absprachen dazu gibt es auch mit Indonesien und Mexiko.

Was für ein neoliberaler Irrsinn. Als ob ein paar hundert zusätzliche Pflegerinnen und Pfleger aus Südamerika oder Asien das Problem in Deutschlands Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten lösen werden. Die Ampel zeigt hier nichts als blinden Aktionismus, statt ein vernünftiges Programm aufzulegen. Schon jetzt ist klar, dass in den nächsten zehn Jahren 500.000 Pflegefachkräfte in Rente gehen werden.

Umfragen zeigen, die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten und sogar 60 Prozent der Ausgestiegenen könnten sich eine Rückkehr in den Beruf vorstellen oder ein Aufstocken der Stunden, wenn denn die Bedingungen stimmen. Mindestens 300.000 Fachkräfte stünden damit zusätzlich zur Verfügung, sagen Pflegeexperten. Die Ampel-Regierung müsste einfach schleunigst mal für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sorgen. Dazu gehören planbare Arbeitszeiten statt spontaner Sonder- und Zusatzschichten wegen permanenter Mangelbesetzung. Das hat im Übrigen auch etwas mit Wertschätzung zu tun, die schon bei der Corona-Pandemie auf der Strecke geblieben ist, wo es häufig nur beim Applaus auf dem Balkon geblieben ist.

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