Unternehmens-Umfrage – Nur vier von zehn Unternehmen sehen Deutschland als Standort mit größtem Wirtschaftspotenzial

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•    Jeweils 73 Prozent nennen Verfügbarkeit von Arbeitskräften und politische Stabilität als größte Herausforderung
•    Marktstimmung gut bis sehr gut (47 Prozent), neutral (18 Prozent), weniger gut bis sehr schlecht (36 Prozent)
Metroplan, eines der führenden technische Beratungs- und Planungsunternehmen, hat Industrie- und Produktionsunternehmen zum Standort Deutschland und ihrem Marktumfeld befragt. Nur 38 Prozent sehen im Standort Deutschland das größte Potenzial für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Jeweils 24 Prozent sehen dies in West- und Osteuropa bzw. außerhalb von Europa. Weitere 19 Prozent geben Südeuropa an und 5 Prozent die nordischen Länder.

Dr. Manuel Schrapers, Geschäftsführer Metroplan, erläutert: „Im internationalen Vergleich ist Deutschland nach wie vor ein attraktiver Produktionsstandort. Es gibt aber auch große Herausforderungen für die heimische Wirtschaft. Diese sind unter anderem der Fachkräftemangel, die zum Teil ausbaufähige Infrastruktur, leider anhaltende globale Krisen und der Wunsch nach einer verlässlichen politischen Führung, die Unternehmen in ihren Entscheidungen bestärkt und nicht verunsichert. Diese Faktoren, in Kombination mit herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, ist für viele Unternehmen der Anlass, sich auch nach anderen Standorten, wie beispielsweise Osteuropa, umzuschauen.“

Um die Attraktivität des Standortes Deutschland zu bewahren, müssen laut der Befragten vor allem die Verfügbarkeit von Arbeitskräften (73 Prozent), die politische Stabilität (73 Prozent) und die logistische Infrastruktur (55 Prozent) verbessert werden.

Für die Umfrageteilnehmer sind die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und die politische Stabilität generell die wichtigsten Kriterien für einen Produktionsstandort mit jeweils 82 Prozent. Mit 77 Prozent folgt die Verkehrsanbindung und mit 73 Prozent die Infrastruktur bzw. Versorgung mit Wasser, Gas und Elektrizität. Eine eher untergeordnete Rolle spielen mit 32 Prozent Subventionen bei der Ansiedlung und mit 46 Prozent eine Willkommenskultur.

Rund die Hälfte der Unternehmen bewerten Marktumfeld positiv
Rund die Hälfte der befragten Unternehmen geben an, dass sich ihr Marktumfeld gut bis sehr gut entwickelt, weitere 18 Prozent stehen dem eher neutral gegenüber, während weitere rund 36 Prozent die Frage mit weniger gut bis sehr schlecht beantworten.

Schrapers führt aus: „Die Umfrage deckt sich mit unseren Gesprächen: Die Stimmung ist in vielen Branchen auf dem Kipppunkt. Unsere Kunden schauen entweder verhalten positiv oder eher negativ in die Zukunft.“ Und Schrapers ergänzt: „Viele Unternehmen haben die Entwicklung neuer Standorte erstmal aufgeschoben und warten die weitere wirtschaftliche Entwicklung ab.“

Dies deckt sich nahezu mit den Aussagen nach den Erwartungen zur Umsatzentwicklung 2024, die mit rund 44 Prozent als steigend, und jeweils mit 28 Prozent als stagnierend oder sinkend angegeben wurden. Dennoch planen 46 Prozent neue Standorte zu entwickeln.

Zur Umfrage: An der Umfrage haben im Zeitraum vom 27. Februar 2024 bis zum 18. März 2024 22 Unternehmen teilgenommen, von denen 32 Prozent mehr als 1.000 Mitarbeitende beschäftigen. Die Branchen sind Automotive (18 Prozent), Consumer & Food (FMCG) (5 Prozent), Elektro & Medizintechnik (9 Prozent), Handel (5 Prozent), Infrastruktur (9 Prozent), Logistik (5 Prozent), Sonstige (50 Prozent). Die Standorte der befragten Unternehmen sind in Deutschland (86 Prozent), Westeuropa (46 Prozent), Osteuropa (27 Prozent), Südeuropa (5 Prozent) sowie außerhalb von Europa (27 Prozent)

Quelle: RUECKERCONSULT GmbH

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