Uranwaffen[1]– der stille Genozid

Ein besonderes Thema im Bereich der Kriegsverbrechen durch Besatzungstruppen in Afghanistan sind sogenannte Uranwaffen[2].
Uran hat ein hohes spezifisches Gewicht – und deshalb eine außerordentlich stark panzerbrechende Wirkung. Da das bitterarme Entwicklungsland Afghanistan sich keine sonderlichen Panzerungen leistet und auch nicht leisten kann, erhebt sich bereits hier die Frage, wozu dann die Verwendung solcher Spezialwaffen dient, wenn die militärische Notwendigkeit fragwürdig ist.
Das Uran für die Waffen wird zumeist aus abgebrannten Brennelementen gewonnen und enthält etwa 60 Prozent der Radioaktivität des natürlichen Urans. Darüber hinaus kann es auch Spuren von Plutonium-239 enthalten. Dieses Uran gilt als schwach radioaktiv und müsste teuer entsorgt oder gelagert werden. Insofern löst die militärische Verwendung das Entsorgungsproblem sehr „preiswert“.
Wenn diese Waffen eingesetzt werden, entfalten sie zweierlei Wirkung: eine radioaktive und eine chemotoxische. Beide Wirkungen gefährden neben feindlichen Kräften sowohl die eigenen Soldaten als auch die örtliche Bevölkerung insgesamt.
Der Schädigungshergang sieht so aus: Trifft Uranmunition auf ein Ziel, entsteht durch die hohe Aufprall-Energie Hitze, die dazu führt, dass das leicht entzündliche Uranmetall mit extrem hohen Temperaturen zu brennen beginnt. Dadurch verdampft das Uran regelrecht. Dieser Verlauf verstärkt den Zerstörungseffekt des Geschosses, das die Panzerungen aufgrund seines hohen spezifischen Gewichts durchdringt, buchstäblich wie ein heißes Frühstücksmesser die Tafelbutter. Das Uran entzündet sich und es entstehen extrem kleine Uranpartikel und Uranoxide, die als Schwebeteilchen und Stäube in die Umgebung gelangen, die Luft verseuchen und sich auch ablagern. Diese Partikel können in ihrer Winzigkeit bis hinunter in den Nanobereich als Aerosol wie Zigarettenrauch durch Inhalation oder durch die Haut in den Körper gelangen, wo sie auch Zellwände durchdringen. Nanobereich heißt übrigens: Keine Gasmaske der Welt kann davor schützen, weil die Teilchen so winzig sind, dass sie durch jeden Filter gehen. Abhängig von der Größe der Teilchen kann Uranstaub in die Lunge gelangen und dort für mehrere Jahre nachweisbar bleiben. Außerdem kann es durch das Lungengewebe ins Blut gelangen – abhängig von der Wasserlöslichkeit der Partikel.
Es kann, wie neuere Untersuchungen von Prof. Randall Parrish zeigen, bis zu 20 Jahre dauern, bis das Uran wieder aus dem Körper ausgeschieden ist.[3] Betroffen werden vor allem Lunge und Niere. Doch können offenbar neben Krebsschäden auch Genschäden auftreten, die ihrerseits bei den Nachkommen der Opfer geschädigte Genstrukturen und Missbildungen hervorrufen können.
Wenn in diesem Zusammenhang entgegnet wird, abgereichertes Uran sei nur schwach radioaktiv, so trifft das zwar zu, lenkt aber vom eigentlichen Problem ab: Die Strahlung von einem Klotz Uranmetall oder einer intakten Granate reicht nicht weit und kann leicht abgeschirmt werden. Gelangt das Uran jedoch als feinster Staub in den Körper, wo es sich in den Zellen ablagert, bombardiert die Strahlung die Erbinformation der Zelle pausenlos und führt etwa zu Chromosomenbrüchen. Die krebserzeugende Wirkung wird von der extremen chemischen Giftigkeit des Uranstaubes zusätzlich unterstützt. Eingeatmeter, mit dem Trinkwasser oder der Nahrung, oder über die Haut zugeführter Uranstaub führt so zu massiven Gesundheitsschäden bis hin zu mehrfachen Krebserkrankungen desselben Menschen.
Welche Empfindungen dies wiederum bei der afghanischen Bevölkerung hervorruft, sei hier nach den Recherchen des fleißig recherchierenden Afghanen Prof. Daud Miraki zitiert:
„Nachdem die Amerikaner unser Dorf zerstört und viele von uns getötet haben, haben wir auch unsere Häuser verloren und nichts zu essen. Dennoch hätten wir diese Qualen ertragen und uns sogar damit abgefunden, wenn die Amerikaner uns nicht alle zum Tode verurteilt hätten. Als ich meinen entstellten Enkel sah, begriff ich, dass meine Hoffnungen für die Zukunft für immer verschwunden sind, anders als die Hoffnungslosigkeit unter der russischen Barbarei, obwohl ich damals meinen älteren Sohn Shafiqullah verlor. Dieses Mal aber weiß ich, dass wir Teil des unsichtbaren Genozids sind, den Amerika über uns gebracht hat, eines stillen Todes, von dem ich weiß, dass wir ihm nicht entkommen werden.“ (Laghman-Provinz, Juma Khan, März 2003)[4]
Diese Vorgänge: Waffenwirkungen, Schadensverläufe und –zeiträume sowie Folgeschäden sind bekannt, doch viele Teilaspekte sind trotz mehr als 30-jähriger Anwendung dieser Waffen noch nicht erschöpfend erforscht.
Wir müssen deshalb drei schwer wiegende Feststellungen treffen:
Alle bekannten Fakten weisen eindeutig darauf hin, dass Uranwaffenin ihrer Wirkung nicht zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten unterscheiden können,in ihrer Wirkung nicht auf das Schlachtfeld beschränkbar sind,nicht aufhören einzuwirken, wenn der bewaffnete Konflikt vorbei ist undunnötig grausame Wirkungen haben.
Der Uranstaub, der zwangsläufig bei dem Einsatz von Uranwaffen entsteht, erfüllt alle vier Voraussetzungen, zwangsläufig und in jedem Fall. Damit ist der Einsatz von Uranwaffen beispielsweise bereits nach der Haager Landkriegsordnung, den Genfer Konventionen und dem allgemeinen Humanitätsgebot (Marten’sche Klausel) eindeutig völkerrechtswidrig.
Anfang 2001 sagte der damalige Bundesverteidigungsminister Scharping dem Deutschlandfunk in einem Interview[5]:
„Ich habe damals schon (1999, Anm. d. Autors, CRH) darauf aufmerksam gemacht, dass nicht das Strahlungsrisiko eine Frage sei, die man mit besonderer Aufmerksamkeit betrachten müsse. Man kann sie nicht vernachlässigen, aber viel gravierender könnte werden, dass Uran als Schwermetall sich in bestimmten Teilen des Kosovo beispielsweise oder auch Bosniens konzentriert und dass diese Konzentration, wenn man einatmet, in der Lunge beispielsweise zu bösartigen Erkrankungen führen kann. Das ist ein Risiko, das man beobachten muss…“
Geschehen ist bisher nichts Entscheidendes, die USA und andere setzen die Waffen weiter ein und vergiften ganze Völker (vor allem Muslime).
Also müsste die Politik Ächtung, Nichtanwendung, Produktions- und Verbreitungsverbote dieser Waffen durchsetzen – was ebenfalls nicht geschieht. Im Völkerrecht sind Uranwaffen unter den explizit verbotenen Waffen nicht speziell genannt. Dies vor allem deshalb, weil die Anwenderstaaten geeignete Beschlussfassungen hintertreiben. Das ändert allerdings nichts daran, dass jeder Einsatz von Uranwaffen – wie oben gezeigt – gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt, damit ein Kriegsverbrechen darstellt und nicht nur bestraft gehört sondern auch Schadensersatzpflichten auslöst.
Es wäre nun die Pflicht aller Anwender und aller Ärzte in betroffenen Gebieten, alles nur Mögliche und Erdenkliche zu tun, um Wirkungsweisen zu erforschen, Diagnosen zu stellen und eventuell mögliche Gegenmaßnahmen zu entwickeln und einzusetzen. Dies jedoch geschieht nicht oder nicht in genügendem Maße. Und genau in dieser Unterlassung liegt ein Skandal, denn der hippokratische Eid schreibt jedem Arzt die Hilfeleistung als unabdingbare Pflicht eindeutig vor, bei Strafe eines Verbots der Berufsausübung. Prof. Siegwart-Horst Günther, die US-Experten Doug Rokke und Asaf Durakovic (beide zunächst in offizieller Funktion mit dem Thema Uranwaffen bei der US-Armee beschäftigt – und dann offenbar wegen zu ehrlicher Arbeit gefeuert), aber auch nicht-ärztliche Fachkräfte wie Dai Williams, Tedd Weyman und viele andere kämpfen hier unter hohem persönlichem und gesundheitlichem Einsatz einen bewundernswerten Kampf. Gegenbeispiel ist eine deutsche Klinik bei Kabul, deren deutsche Leitung sich bis heute weigert, auch nur Gewebeproben zu entnehmen und zur Überprüfung an die (selten gewordenen, aber vorhandenen) neutralen UND kooperativen Institute einzuschicken.
Bei derartigen Verhältnissen muss man sich nicht wundern, wenn der afghanische Widerstand immer wieder einmal Aktionen gegen westliche Hilfsorganisationen unternimmt und deren Mitarbeiter ermordet. (Die häufige stille Zusammenarbeit der Leitungsebene solcher Organisationen mit den Geheimdiensten ihrer Ursprungsländer ist darüber hinaus ein nicht aufgearbeitetes Sonderkapitel.)
Noch immer wird das Thema Uranwaffen in unseren Mainstream-Medien praktisch verschwiegen, ziemlich genau seit Februar 2001. Gelegentliche Beiträge machen das Ausmaß der Zerstörung, des Grauens und der künftigen Schäden nicht annähernd deutlich. Immerhin hat der deutsche Filmemacher Frieder Wagner in seiner preisgekrönten[6] WDR-Dokumentation „Tödlicher Staub“ eindrucksvoll viele Aspekte der Anwendung, Folgewirkung, deren Untersuchung und politische Fragen benannt. In beispielhafter Weise setzt er sich, gemeinsam mit einer Handvoll Mitkämpfer weltweit, für Aufklärung über die Probleme und Ächtung dieser Waffen ein. Nur – sein Film läuft nicht im Bereich der ARD, sondern zumeist bei privat organisierten Kino-Abenden und in Schulen auf Initiative engagierter Lehrer – dort aber mit großem Erfolg. Hauptsächlich die USA und Großbritannien verwenden seit Anfang der 90er Jahre Uranmunition, so zum Beispiel im Zweiten Golfkrieg 1991, in Jugoslawien 1999, seit 2001 in Afghanistan und im Irak 2003. Aktive Anwender sind jedoch auch Pakistan und Russland, Israel und Frankreich.
Bezeichnend für den Umgang der USA mit den eigenen Uranwaffen-Experten ist das Schicksal von Prof. Dr. Oberst Durakovic[7]. Er
„wurde seit 1988 vom Pentagon als Experte beigezogen. Unter anderem diente er als Leiter der medizinischen Teams der USA beim amerikanisch-sowjetischen Joint Nuclear Verification Experiment (gemeinsames Atom-Verifizierungsexperiment, Experimente im Zusammenhang mit der Begrenzung von Atomtests) in Zentralasien.
Als Chef der Abteilung für Nuklearmedizin, welche das US-Department of Veterans Affairs am Wilmington Vet-Center in Wilmington, Delaware, unterhält, wurde er mit der Untersuchung von US-Veteranen beauftragt, die am Golf-Kriegs-Syndrom litten. Sie waren in Saudi-Arabien stationiert gewesen und hatten mit Panzern zu tun, die durch ‚friendly fire’, das heißt durch Beschuss mit panzerbrechender DU-Munition der eigenen Truppen zerstört worden waren. Als er bei der Hälfte von ihnen DU und bei einigen sogar Plutonium im Körper feststellte, legte man ihm nahe, in andere Richtungen zu forschen. Er ließ sich nicht beirren, musste aber feststellen, dass Krankenakten und Labortests verschwanden.
1997 setzte das Pentagon ihn ab. Gemeinsam mit Gleichgesinnten setzte er die Untersuchungen auf eigene Kosten fort und gründete das Uranium Medical Research Center UMRC. Trotz Schikanen und Drohungen setzt er sich konsequent gegen die Vertuschung der verheerenden Auswirkungen von DU-Waffen ein.“
Zu Afghanistan sagt Durakovic im Interview mit den „Zeitfragen“[8]:
„Afghanistan bot eine Möglichkeit, in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Kampfhandlungen, Studien durchzuführen. Die Operation ‚Anaconda’ endete gerade, als das erste Team des UMRC im Osten Afghanistans eintraf. Das Team hatte Zugang zu stationären und ortsfesten Einrichtungen, da mobiles militärisches Gerät entweder entfernt oder in Sicherheit gebracht worden war. Die Studien des UMRC über die Bevölkerung aus der Gegend von Dschalalabad, Spin Gar, Tora Bora und Kabul haben gezeigt, dass Zivilpersonen an denselben nicht spezifizierten Symptomen, die gleichzeitig mehrere Organe betrafen, litten, die man auch im Golf-Krieg und auf dem Balkan festgestellt hatte. Die Symptome waren physische Schwäche, Kopfschmerzen, Muskel- und Knochenschmerzen, Atembeschwerden, Fieber, andauernder trockener Husten, Schmerzen im Brustbereich, Magen-Darm-Symptome, neurologische Symptome, Gedächtnisverlust, Angstzustände und Depressionen.“
Zum Vorgehen sagte Durakovic weiter:
„Die Versuchspersonen der Kontrollgruppe wurden aus den symptomfreien Bewohnern von Gebieten, die nicht Ziele von Angriffen waren, ausgewählt. Eine Beurteilung der radioaktiven Verseuchung der Umwelt wurde auf Grund von Boden-, Staub- und Trümmeranalysen sowie Analysen des Trinkwassers gemäß den üblichen Beurteilungskriterien über Verbreitung und Risiken von Actiniden und auf Grund von Bodenproben im Anschluss an einen Angriff durchgeführt. Alle Versuchspersonen, einschließlich der Kontrollgruppe, wurden über die Versuchsanordnung und die Probensammlung in den lokalen Sprachen Dari und Paschtu informiert. Jede Versuchsperson unterzeichnete eine Zustimmungserklärung.
Alle Proben wurden auf Konzentration und Verhältnis der vier Uranisotope U-234, U-235, U-236 und U-238 mit einem Massenspektrometer in den Laboratorien der British Geological Survey in Nottingham, England, analysiert.
In einem Fall von Bombardements in Kabul beispielsweise lag die durchschnittliche Konzentration an Uran bei der von uns untersuchten Gruppe bei rund 99,5 ng/l, ein Wert, der immer noch 10-fach höher lag als normal. Aber bei einem Jungen innerhalb dieser spezifischen Untersuchungsgruppe maßen wir einen Wert von 2031,6 ng/l. Wir wollten wissen, was da geschehen war. Handelte es sich womöglich um eine statistische Anomalie? War es vielleicht ein seltsames Missgeschick im Labor oder irgend etwas Unerklärliches? Wir nahmen uns also die Geschichte dieses zwölf Jahre alten Jungen vor. Er war während der Frühstückszeit im Haus seiner Familie, als die Bombe ihr Dorf traf. 27 Familienmitglieder wurden sofort getötet, der Junge überlebte. Voller Panik versuchte er, die Mitglieder seiner Familie aus den Trümmern des zusammengebrochenen Hauses zu retten. Alle waren tot. Wir waren schockiert, als wir die Laborergebnisse dieses Jungen mit Namen Hussein anschauten. Wir dachten, hier läge ein Irrtum in der Methodik oder in der Analyse vor. Die Probe wurde wiederholt untersucht, und immer ergaben sich über 2000 ng/l. In der Geschichte der Urankontamination bei Menschen hatte es noch nie einen derartigen Fall gegeben. Es ist das erste Mal in der Geschichte der inneren aktinoiden Kontamination, dass derartige Werte als Folge einer Belastung durch Einatmen unmittelbar nach dem Einschlag einer Waffe festgestellt wurden. Wenn uns dieser Fall irgend etwas zeigt, dann die schrecklichen Folgen einer inneren Verseuchung mit Uranisotopen.“
Dieses Untersuchungsergebnis wird von manchen insofern angezweifelt, als es heißt, es handle sich um einen nicht erklärlichen Ausreißer. Das sagt Durakovic selbst auch, hat dafür aber die vorstehende plausible Erklärung. Es werden jedoch auch alle anderen Untersuchungsergebnisse angezweifelt, weil es heißt, die Menschen könnten sich auch aus anderen, von den Wissenschaftlern nicht beobachteten Gründen, kontaminiert haben.
Wir kennen das aus der Nikotin-Diskussion: Selbstverständlich kann ein Raucher seinen Lungenkrebs auch aus anderen Gründen bekommen. Wir hatten nur ein paar Lobby-Probleme, bis wir es schafften, die Zigaretten-Werbung einzuschränken und unsere Gaststätten zu dekontaminieren.
Und wir müssen klar formulieren, dass wir seit 20 Jahren unserer höchsten Pflicht zur aufwendigen und nach Möglichkeit alle Zweifel ausschließenden Untersuchung der Uran-Problematik nicht nachkommen – unsere Komplizenschaft mit den Anwendern ist für die ganze übrige Welt klar sichtbar.
Wie weit Skrupellosigkeit, Zynismus und Menschenverachtung bei den verantwortlichen Politikern und Militärs reichen, wird deutlich, wenn wir uns vor Augen führen, dass auch die eigenen Soldaten von Folgeschäden betroffen sind! Sowohl bei ihnen als auch bei Teilen der Bevölkerung häufen sich „unerklärbare“ Erkrankungen.
So sagte der Sprecher des ‚US Department of Veterans Affairs’, Terry Jemison, der französischen Agentur AFP im August 2004, von 592.560 entlassenen Soldaten aus der Zeit des Zweiten Golfkriegs bezögen fast ein Drittel, genau 179.310, Behindertenrenten, weitere knapp 25.000 Fälle seien noch in Bearbeitung. Die entsprechende Meldung ist auf der Website seines Amtes nicht abrufbar – man bedauert die technische Panne…
In England wurde am 2. Februar 2004 das erste Uran-Opfer der britischen Armee, Kenny Duncan, offiziell bestätigt.
Typisch für den Umgang der Institutionen mit diesem Thema: Die Tests dafür hatte Professor Dr. Albrecht Schott, Berlin, Vorsitzender des World Depleted Uranium Center, Woduc e.V., angeregt und bezahlt.[9] Schott schrieb, weitere 66.000 britische Kriegsveteranen harrten ihrer Anerkennung. So mächtig sind die Rüstungslobbies, dass Soldaten, die Leben und Gesundheit befehlsgemäß riskiert haben – und anschließend unter vermeidbaren Kriegsschäden leiden, auch noch um die Anerkennung ihrer verbrieften Ansprüche ringen müssen. Kenny Duncan hat nachweislich u. a. Genschäden davongetragen, die er auf seine Kinder übertrug.
Während US-Diplomaten und ihre deutschen Verbündeten in der Vergangenheit immer wieder einmal die Schädlichkeit von Uranwaffen leugneten[10], wird die Anwendung aus zahlreichen offiziellen Quellen deutlich.[11]
In einer Studie über Uranwaffen und deren Schädlichkeit für Gesundheit und Umwelt schwärmt das zuständige Institut der US-Armee 1994[12]:
„Diese Vollmetall-Geschosse haben die Geschwindigkeit, Masse und physikalischen Eigenschaften, um außergewöhnlich gut gegen gepanzerte Ziele zu wirken. DU verschafft einen substanziellen Wirkungs-Vorteil, weit besser als andere vergleichbare Komponenten. Dies gestattet DU-Panzerbrechern, ein gepanzertes Ziel aus bedeutend größerer Distanz zu durchschlagen. Außerdem eignen Dichte und physikalische Eigenschaften DU ideal für die Verwendung als Panzerplatte. DU wird in beiden Funktionen in Waffensystemen des Militärs seit vielen Jahren verwendet. Während der letzten 20 Jahre hat das Militäramt eine Anzahl Waffensysteme entwickelt, getestet und eingesetzt, die DU enthalten.“
Es ist zu vermuten, dass offizielle Leser, die sich mit dem offenbar unerwünschten Gedanken tragen, gegen die Verwendung von Uranwaffen einzutreten, sich durch derartige Vorhaltungen davon abhalten lassen sollen, um der Kampf-Effizienz der Kriegführung und der Wehrfähigkeit der kämpfenden Truppe nicht zu schaden und kostspielige Neuentwicklungen zu vermeiden. Außerdem ist jedem professionellen Leser nach derartiger Vorbereitung klar, dass Änderungswünsche hier eine ganze Armee von stinksauren Militär-Bürokraten in Bewegung setzt, was die Karrieren auch befähigter Uranwaffen-Gegner durchaus frühzeitig beerdigen kann.
So ist der Tenor der Studie kein Wunder: Die schädliche Wirkung dieser Waffen, auch auf das eigene Personal, leugnete und leugnet die US Army eben wegen der hoch gelobten Effizienz der Waffen gern und unter haarsträubenden Behauptungen, wie zum Beispiel[13]:
„Es ist höchst unwahrscheinlich, dass abgereichertes Uran (DU) ein Faktor ist, der zu den ungeklärten Erkrankungen beiträgt, die von Veteranen von ‚Desert Storm’ gemeldet werden.“
Und gleich im Vorwort werden Befürchtungen abgehakt, man könnte nach Kriegsende Umweltschäden beseitigen müssen – oder entsprechende Haftungsrisiken schultern[14]:
„Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass es künftig nötig sein wird, Schadensbeseitigung auf Schlachtfeldern nur zur Beseitigung von DU durchzuführen.“
Während es in den 90ern noch fünf Jahre dauerte, bis die ersten Symptome überall, jedoch vor allem in der Gegend von Basra auftauchten, zeigte die Bevölkerung in Afghanistan jedoch sofort Wirkung, offenbar wegen der Masse des abgeworfenen Uranmaterials.
Prof. Miraki zitiert[15] einen Zeugen in seiner Heimat:
„Ich erkannte diesen langsamen aber sicheren Tod, als ich Blut in meinem Urin sah und sich starke Schmerzen in meinen Nieren entwickelten, zusammen mit Atembeschwerden, die ich nie vorher gehabt hatte. Viele meiner Familienmitglieder klagten über Verwirrtheit, und schwangere Frauen erlitten Fehlgeburten, während andere behinderte Babys gebaren.“ (Paktika, Akbar Khan, Februar 2003)
An der Existenz grauenhafter neuer Krankheiten in intensiv bombardierten Gebieten ist nicht zu rütteln – in großer Zahl und vielgestaltigen Ausformungen, unabhängig davon, wie stark der Bedarf an weitergehender Erforschung ist. Aber genau das ist eben auch eines der vielen ungeklärten Probleme der potenziell Uranwaffen-basierten gesundheitlichen Beeinträchtigungen und deren Erforschung, dass wir es sie mit einer enorm hohen und nicht prognostizierbaren Bandbreite von Symptomen zu tun haben, so dass einfache Erklärungsmuster für die exakten Wirkungswege der Vergiftungen nicht greifen.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat im Dezember 2007 den Generalsekretär gebeten, die Auffassung der Mitgliedsstaaten und internationaler Organisationen zu den Auswirkungen von Uranmunition einzuholen und bei der nächsten Sitzung der Generalversammlung im Herbst 2008 einen Bericht vorzulegen. Hier hätte die Bundesregierung die Gelegenheit, ihr seit vielen Jahren vorliegendes Wissen über die allseitig schädliche und völkerrechtswidrige Wirkung von Uranwaffen einzusetzen. Dies wäre auch durchaus im nationalen Interesse, schließlich verzichtet die Bundeswehr auf Uran in entsprechend geeigneten Waffensystemen und verwendet stattdessen das weniger effiziente – aber auch weit weniger schädliche – Wolframkarbid, das Krebs erzeugen soll.
Doch mit Uranwaffen experimentiert haben auf mehreren Übungsplätzen Deutschlands die Firmen Rheinmetall und MBB, seit den 70ern bis weit in die 90er Jahre. Das oben von ex-Verteidigungsminister Scharping so einfühlsam zur Beobachtung frei gegebene Gesundheitsrisiko sieht aus dem Munde von Betroffenen so aus:[16]
„Meine Frau war schwanger, und wir freuten uns auf die Geburt unseres zweiten Kindes. Am Tag der Entbindung war es meiner Frau seltsam zumute, und sie sagte, es gehe ihr nicht gut und sie habe Schmerzen im Unterleib. Als das Baby zur Welt kam, war es kaum als menschliches Wesen zu erkennen. Es sah so aus, als ob jemand das Baby geschlagen und dann seinen Körper mit Mehl bedeckt hätte. Mein armes Kind sah aus, als ob es in einem Korb Mehl gewälzt worden wäre. Als meine Frau das Baby sah, erlitt sie einen Schock. Fünf Stunden später starb sie.“ (Qunduz, Zar Ghoon, Dezember, 2002)
Die Zeitschrift Jane’s Defence gibt zur Verwendung von Uranwaffen eine erschütternde Übersicht[17], der zufolge ausgerechnet Afghanistan, eines der ärmsten Länder der Welt, die weltweit größte Verwendungsdichte der verschiedenen Waffentypen aufweist (und womöglich auch die höchste verschossene Tonnage):
Darüber hinaus gibt der hoch engagierte Auto-Didakt in Sachen Uranwaffen, Dai Williams, folgende interessante Übersicht[18]:
Eingangs stand die Frage, wozu im bitter armen, ungeschützten, ungepanzerten, nicht betonierten Afghanistan stark panzerbrechende Waffen eingesetzt werden. Wir werden uns an die Erklärung gewöhnen müssen, dass, wenn es nicht um die panzerbrechende Wirkung geht, es nur der absichtliche, stille Genozid sein kann, der hier, unter tätiger Mitwirkung Deutschlands und aller übrigen 36 Nationen am Hindukusch, vor unser aller verschlossenen Augen täglich verübt wird.
Abschließend sei der frühere Bundestagsabgeordnete, Medienmanager und Friedensvorkämpfer Jürgen Todenhöfer zitiert, der das westliche Moral-Gehabe bei Rechtsverletzungen durch andere Völker bei gleichzeitigen eigenen Schwerstverbrechen so kommentiert: „An dieser Doppelmoral wird die westliche Wertegemeinschaft scheitern, wenn sie sie nicht beendet.“[19]
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Anmerkung zu den Bildern:
Alle Fotos von Prof. Dr. Daud Miraki. Es ist nicht verifiziert, dass die dargestellten missgebildeten Kinder Opfer von Uranwaffenanwendung sind, weil alle Krankenhäuser in Afghanistan sich weigern, Gewebeproben zu entnehmen und prüfen zu lassen, auch deutsche. Damit verstoßen alle Ärzte in Afghanistan gegen den hippokratischen Eid, der sie zur Diagnose und Hilfeleistung verpflichtet. Nach deutschem Arztrecht müssten deshalb alle in Afghanistan tätigen Ärzte, die sich derart verweigern ihre Approbation verlieren.
Ein besonderes Thema im Bereich der Kriegsverbrechen durch Besatzungstruppen in Afghanistan sind sogenannte Uranwaffen[2].
Uran hat ein hohes spezifisches Gewicht – und deshalb eine außerordentlich stark panzerbrechende Wirkung. Da das bitterarme Entwicklungsland Afghanistan sich keine sonderlichen Panzerungen leistet und auch nicht leisten kann, erhebt sich bereits hier die Frage, wozu dann die Verwendung solcher Spezialwaffen dient, wenn die militärische Notwendigkeit fragwürdig ist.
Das Uran für die Waffen wird zumeist aus abgebrannten Brennelementen gewonnen und enthält etwa 60 Prozent der Radioaktivität des natürlichen Urans. Darüber hinaus kann es auch Spuren von Plutonium-239 enthalten. Dieses Uran gilt als schwach radioaktiv und müsste teuer entsorgt oder gelagert werden. Insofern löst die militärische Verwendung das Entsorgungsproblem sehr „preiswert“.
Wenn diese Waffen eingesetzt werden, entfalten sie zweierlei Wirkung: eine radioaktive und eine chemotoxische. Beide Wirkungen gefährden neben feindlichen Kräften sowohl die eigenen Soldaten als auch die örtliche Bevölkerung insgesamt.
Der Schädigungshergang sieht so aus: Trifft Uranmunition auf ein Ziel, entsteht durch die hohe Aufprall-Energie Hitze, die dazu führt, dass das leicht entzündliche Uranmetall mit extrem hohen Temperaturen zu brennen beginnt. Dadurch verdampft das Uran regelrecht. Dieser Verlauf verstärkt den Zerstörungseffekt des Geschosses, das die Panzerungen aufgrund seines hohen spezifischen Gewichts durchdringt, buchstäblich wie ein heißes Frühstücksmesser die Tafelbutter. Das Uran entzündet sich und es entstehen extrem kleine Uranpartikel und Uranoxide, die als Schwebeteilchen und Stäube in die Umgebung gelangen, die Luft verseuchen und sich auch ablagern. Diese Partikel können in ihrer Winzigkeit bis hinunter in den Nanobereich als Aerosol wie Zigarettenrauch durch Inhalation oder durch die Haut in den Körper gelangen, wo sie auch Zellwände durchdringen. Nanobereich heißt übrigens: Keine Gasmaske der Welt kann davor schützen, weil die Teilchen so winzig sind, dass sie durch jeden Filter gehen. Abhängig von der Größe der Teilchen kann Uranstaub in die Lunge gelangen und dort für mehrere Jahre nachweisbar bleiben. Außerdem kann es durch das Lungengewebe ins Blut gelangen – abhängig von der Wasserlöslichkeit der Partikel.
Es kann, wie neuere Untersuchungen von Prof. Randall Parrish zeigen, bis zu 20 Jahre dauern, bis das Uran wieder aus dem Körper ausgeschieden ist.[3] Betroffen werden vor allem Lunge und Niere. Doch können offenbar neben Krebsschäden auch Genschäden auftreten, die ihrerseits bei den Nachkommen der Opfer geschädigte Genstrukturen und Missbildungen hervorrufen können.
Wenn in diesem Zusammenhang entgegnet wird, abgereichertes Uran sei nur schwach radioaktiv, so trifft das zwar zu, lenkt aber vom eigentlichen Problem ab: Die Strahlung von einem Klotz Uranmetall oder einer intakten Granate reicht nicht weit und kann leicht abgeschirmt werden. Gelangt das Uran jedoch als feinster Staub in den Körper, wo es sich in den Zellen ablagert, bombardiert die Strahlung die Erbinformation der Zelle pausenlos und führt etwa zu Chromosomenbrüchen. Die krebserzeugende Wirkung wird von der extremen chemischen Giftigkeit des Uranstaubes zusätzlich unterstützt. Eingeatmeter, mit dem Trinkwasser oder der Nahrung, oder über die Haut zugeführter Uranstaub führt so zu massiven Gesundheitsschäden bis hin zu mehrfachen Krebserkrankungen desselben Menschen.
Welche Empfindungen dies wiederum bei der afghanischen Bevölkerung hervorruft, sei hier nach den Recherchen des fleißig recherchierenden Afghanen Prof. Daud Miraki zitiert:
„Nachdem die Amerikaner unser Dorf zerstört und viele von uns getötet haben, haben wir auch unsere Häuser verloren und nichts zu essen. Dennoch hätten wir diese Qualen ertragen und uns sogar damit abgefunden, wenn die Amerikaner uns nicht alle zum Tode verurteilt hätten. Als ich meinen entstellten Enkel sah, begriff ich, dass meine Hoffnungen für die Zukunft für immer verschwunden sind, anders als die Hoffnungslosigkeit unter der russischen Barbarei, obwohl ich damals meinen älteren Sohn Shafiqullah verlor. Dieses Mal aber weiß ich, dass wir Teil des unsichtbaren Genozids sind, den Amerika über uns gebracht hat, eines stillen Todes, von dem ich weiß, dass wir ihm nicht entkommen werden.“ (Laghman-Provinz, Juma Khan, März 2003)[4]

Diese Vorgänge: Waffenwirkungen, Schadensverläufe und –zeiträume sowie Folgeschäden sind bekannt, doch viele Teilaspekte sind trotz mehr als 30-jähriger Anwendung dieser Waffen noch nicht erschöpfend erforscht.
Wir müssen deshalb drei schwer wiegende Feststellungen treffen:
Alle bekannten Fakten weisen eindeutig darauf hin, dass Uranwaffenin ihrer Wirkung nicht zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten unterscheiden können,in ihrer Wirkung nicht auf das Schlachtfeld beschränkbar sind,nicht aufhören einzuwirken, wenn der bewaffnete Konflikt vorbei ist undunnötig grausame Wirkungen haben.
Der Uranstaub, der zwangsläufig bei dem Einsatz von Uranwaffen entsteht, erfüllt alle vier Voraussetzungen, zwangsläufig und in jedem Fall. Damit ist der Einsatz von Uranwaffen beispielsweise bereits nach der Haager Landkriegsordnung, den Genfer Konventionen und dem allgemeinen Humanitätsgebot (Marten’sche Klausel) eindeutig völkerrechtswidrig.
Anfang 2001 sagte der damalige Bundesverteidigungsminister Scharping dem Deutschlandfunk in einem Interview[5]:
„Ich habe damals schon (1999, Anm. d. Autors, CRH) darauf aufmerksam gemacht, dass nicht das Strahlungsrisiko eine Frage sei, die man mit besonderer Aufmerksamkeit betrachten müsse. Man kann sie nicht vernachlässigen, aber viel gravierender könnte werden, dass Uran als Schwermetall sich in bestimmten Teilen des Kosovo beispielsweise oder auch Bosniens konzentriert und dass diese Konzentration, wenn man einatmet, in der Lunge beispielsweise zu bösartigen Erkrankungen führen kann. Das ist ein Risiko, das man beobachten muss…“
Geschehen ist bisher nichts Entscheidendes, die USA und andere setzen die Waffen weiter ein und vergiften ganze Völker (vor allem Muslime).
Also müsste die Politik Ächtung, Nichtanwendung, Produktions- und Verbreitungsverbote dieser Waffen durchsetzen – was ebenfalls nicht geschieht. Im Völkerrecht sind Uranwaffen unter den explizit verbotenen Waffen nicht speziell genannt. Dies vor allem deshalb, weil die Anwenderstaaten geeignete Beschlussfassungen hintertreiben. Das ändert allerdings nichts daran, dass jeder Einsatz von Uranwaffen – wie oben gezeigt – gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt, damit ein Kriegsverbrechen darstellt und nicht nur bestraft gehört sondern auch Schadensersatzpflichten auslöst.
Es wäre nun die Pflicht aller Anwender und aller Ärzte in betroffenen Gebieten, alles nur Mögliche und Erdenkliche zu tun, um Wirkungsweisen zu erforschen, Diagnosen zu stellen und eventuell mögliche Gegenmaßnahmen zu entwickeln und einzusetzen. Dies jedoch geschieht nicht oder nicht in genügendem Maße. Und genau in dieser Unterlassung liegt ein Skandal, denn der hippokratische Eid schreibt jedem Arzt die Hilfeleistung als unabdingbare Pflicht eindeutig vor, bei Strafe eines Verbots der Berufsausübung. Prof. Siegwart-Horst Günther, die US-Experten Doug Rokke und Asaf Durakovic (beide zunächst in offizieller Funktion mit dem Thema Uranwaffen bei der US-Armee beschäftigt – und dann offenbar wegen zu ehrlicher Arbeit gefeuert), aber auch nicht-ärztliche Fachkräfte wie Dai Williams, Tedd Weyman und viele andere kämpfen hier unter hohem persönlichem und gesundheitlichem Einsatz einen bewundernswerten Kampf. Gegenbeispiel ist eine deutsche Klinik bei Kabul, deren deutsche Leitung sich bis heute weigert, auch nur Gewebeproben zu entnehmen und zur Überprüfung an die (selten gewordenen, aber vorhandenen) neutralen UND kooperativen Institute einzuschicken.
Bei derartigen Verhältnissen muss man sich nicht wundern, wenn der afghanische Widerstand immer wieder einmal Aktionen gegen westliche Hilfsorganisationen unternimmt und deren Mitarbeiter ermordet. (Die häufige stille Zusammenarbeit der Leitungsebene solcher Organisationen mit den Geheimdiensten ihrer Ursprungsländer ist darüber hinaus ein nicht aufgearbeitetes Sonderkapitel.)
Noch immer wird das Thema Uranwaffen in unseren Mainstream-Medien praktisch verschwiegen, ziemlich genau seit Februar 2001. Gelegentliche Beiträge machen das Ausmaß der Zerstörung, des Grauens und der künftigen Schäden nicht annähernd deutlich. Immerhin hat der deutsche Filmemacher Frieder Wagner in seiner preisgekrönten[6] WDR-Dokumentation „Tödlicher Staub“ eindrucksvoll viele Aspekte der Anwendung, Folgewirkung, deren Untersuchung und politische Fragen benannt. In beispielhafter Weise setzt er sich, gemeinsam mit einer Handvoll Mitkämpfer weltweit, für Aufklärung über die Probleme und Ächtung dieser Waffen ein. Nur – sein Film läuft nicht im Bereich der ARD, sondern zumeist bei privat organisierten Kino-Abenden und in Schulen auf Initiative engagierter Lehrer – dort aber mit großem Erfolg. Hauptsächlich die USA und Großbritannien verwenden seit Anfang der 90er Jahre Uranmunition, so zum Beispiel im Zweiten Golfkrieg 1991, in Jugoslawien 1999, seit 2001 in Afghanistan und im Irak 2003. Aktive Anwender sind jedoch auch Pakistan und Russland, Israel und Frankreich.
Bezeichnend für den Umgang der USA mit den eigenen Uranwaffen-Experten ist das Schicksal von Prof. Dr. Oberst Durakovic[7]. Er
„wurde seit 1988 vom Pentagon als Experte beigezogen. Unter anderem diente er als Leiter der medizinischen Teams der USA beim amerikanisch-sowjetischen Joint Nuclear Verification Experiment (gemeinsames Atom-Verifizierungsexperiment, Experimente im Zusammenhang mit der Begrenzung von Atomtests) in Zentralasien.
Als Chef der Abteilung für Nuklearmedizin, welche das US-Department of Veterans Affairs am Wilmington Vet-Center in Wilmington, Delaware, unterhält, wurde er mit der Untersuchung von US-Veteranen beauftragt, die am Golf-Kriegs-Syndrom litten. Sie waren in Saudi-Arabien stationiert gewesen und hatten mit Panzern zu tun, die durch ‚friendly fire’, das heißt durch Beschuss mit panzerbrechender DU-Munition der eigenen Truppen zerstört worden waren. Als er bei der Hälfte von ihnen DU und bei einigen sogar Plutonium im Körper feststellte, legte man ihm nahe, in andere Richtungen zu forschen. Er ließ sich nicht beirren, musste aber feststellen, dass Krankenakten und Labortests verschwanden.
1997 setzte das Pentagon ihn ab. Gemeinsam mit Gleichgesinnten setzte er die Untersuchungen auf eigene Kosten fort und gründete das Uranium Medical Research Center UMRC. Trotz Schikanen und Drohungen setzt er sich konsequent gegen die Vertuschung der verheerenden Auswirkungen von DU-Waffen ein.“
Zu Afghanistan sagt Durakovic im Interview mit den „Zeitfragen“[8]:
„Afghanistan bot eine Möglichkeit, in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Kampfhandlungen, Studien durchzuführen. Die Operation ‚Anaconda’ endete gerade, als das erste Team des UMRC im Osten Afghanistans eintraf. Das Team hatte Zugang zu stationären und ortsfesten Einrichtungen, da mobiles militärisches Gerät entweder entfernt oder in Sicherheit gebracht worden war. Die Studien des UMRC über die Bevölkerung aus der Gegend von Dschalalabad, Spin Gar, Tora Bora und Kabul haben gezeigt, dass Zivilpersonen an denselben nicht spezifizierten Symptomen, die gleichzeitig mehrere Organe betrafen, litten, die man auch im Golf-Krieg und auf dem Balkan festgestellt hatte. Die Symptome waren physische Schwäche, Kopfschmerzen, Muskel- und Knochenschmerzen, Atembeschwerden, Fieber, andauernder trockener Husten, Schmerzen im Brustbereich, Magen-Darm-Symptome, neurologische Symptome, Gedächtnisverlust, Angstzustände und Depressionen.“
Zum Vorgehen sagte Durakovic weiter:
„Die Versuchspersonen der Kontrollgruppe wurden aus den symptomfreien Bewohnern von Gebieten, die nicht Ziele von Angriffen waren, ausgewählt. Eine Beurteilung der radioaktiven Verseuchung der Umwelt wurde auf Grund von Boden-, Staub- und Trümmeranalysen sowie Analysen des Trinkwassers gemäß den üblichen Beurteilungskriterien über Verbreitung und Risiken von Actiniden und auf Grund von Bodenproben im Anschluss an einen Angriff durchgeführt. Alle Versuchspersonen, einschließlich der Kontrollgruppe, wurden über die Versuchsanordnung und die Probensammlung in den lokalen Sprachen Dari und Paschtu informiert. Jede Versuchsperson unterzeichnete eine Zustimmungserklärung.
Alle Proben wurden auf Konzentration und Verhältnis der vier Uranisotope U-234, U-235, U-236 und U-238 mit einem Massenspektrometer in den Laboratorien der British Geological Survey in Nottingham, England, analysiert.
In einem Fall von Bombardements in Kabul beispielsweise lag die durchschnittliche Konzentration an Uran bei der von uns untersuchten Gruppe bei rund 99,5 ng/l, ein Wert, der immer noch 10-fach höher lag als normal. Aber bei einem Jungen innerhalb dieser spezifischen Untersuchungsgruppe maßen wir einen Wert von 2031,6 ng/l. Wir wollten wissen, was da geschehen war. Handelte es sich womöglich um eine statistische Anomalie? War es vielleicht ein seltsames Missgeschick im Labor oder irgend etwas Unerklärliches? Wir nahmen uns also die Geschichte dieses zwölf Jahre alten Jungen vor. Er war während der Frühstückszeit im Haus seiner Familie, als die Bombe ihr Dorf traf. 27 Familienmitglieder wurden sofort getötet, der Junge überlebte. Voller Panik versuchte er, die Mitglieder seiner Familie aus den Trümmern des zusammengebrochenen Hauses zu retten. Alle waren tot. Wir waren schockiert, als wir die Laborergebnisse dieses Jungen mit Namen Hussein anschauten. Wir dachten, hier läge ein Irrtum in der Methodik oder in der Analyse vor. Die Probe wurde wiederholt untersucht, und immer ergaben sich über 2000 ng/l. In der Geschichte der Urankontamination bei Menschen hatte es noch nie einen derartigen Fall gegeben. Es ist das erste Mal in der Geschichte der inneren aktinoiden Kontamination, dass derartige Werte als Folge einer Belastung durch Einatmen unmittelbar nach dem Einschlag einer Waffe festgestellt wurden. Wenn uns dieser Fall irgend etwas zeigt, dann die schrecklichen Folgen einer inneren Verseuchung mit Uranisotopen.“
Dieses Untersuchungsergebnis wird von manchen insofern angezweifelt, als es heißt, es handle sich um einen nicht erklärlichen Ausreißer. Das sagt Durakovic selbst auch, hat dafür aber die vorstehende plausible Erklärung. Es werden jedoch auch alle anderen Untersuchungsergebnisse angezweifelt, weil es heißt, die Menschen könnten sich auch aus anderen, von den Wissenschaftlern nicht beobachteten Gründen, kontaminiert haben.
Wir kennen das aus der Nikotin-Diskussion: Selbstverständlich kann ein Raucher seinen Lungenkrebs auch aus anderen Gründen bekommen. Wir hatten nur ein paar Lobby-Probleme, bis wir es schafften, die Zigaretten-Werbung einzuschränken und unsere Gaststätten zu dekontaminieren.
Und wir müssen klar formulieren, dass wir seit 20 Jahren unserer höchsten Pflicht zur aufwendigen und nach Möglichkeit alle Zweifel ausschließenden Untersuchung der Uran-Problematik nicht nachkommen – unsere Komplizenschaft mit den Anwendern ist für die ganze übrige Welt klar sichtbar.

Wie weit Skrupellosigkeit, Zynismus und Menschenverachtung bei den verantwortlichen Politikern und Militärs reichen, wird deutlich, wenn wir uns vor Augen führen, dass auch die eigenen Soldaten von Folgeschäden betroffen sind! Sowohl bei ihnen als auch bei Teilen der Bevölkerung häufen sich „unerklärbare“ Erkrankungen.
So sagte der Sprecher des ‚US Department of Veterans Affairs’, Terry Jemison, der französischen Agentur AFP im August 2004, von 592.560 entlassenen Soldaten aus der Zeit des Zweiten Golfkriegs bezögen fast ein Drittel, genau 179.310, Behindertenrenten, weitere knapp 25.000 Fälle seien noch in Bearbeitung. Die entsprechende Meldung ist auf der Website seines Amtes nicht abrufbar – man bedauert die technische Panne…
In England wurde am 2. Februar 2004 das erste Uran-Opfer der britischen Armee, Kenny Duncan, offiziell bestätigt.
Typisch für den Umgang der Institutionen mit diesem Thema: Die Tests dafür hatte Professor Dr. Albrecht Schott, Berlin, Vorsitzender des World Depleted Uranium Center, Woduc e.V., angeregt und bezahlt.[9] Schott schrieb, weitere 66.000 britische Kriegsveteranen harrten ihrer Anerkennung. So mächtig sind die Rüstungslobbies, dass Soldaten, die Leben und Gesundheit befehlsgemäß riskiert haben – und anschließend unter vermeidbaren Kriegsschäden leiden, auch noch um die Anerkennung ihrer verbrieften Ansprüche ringen müssen. Kenny Duncan hat nachweislich u. a. Genschäden davongetragen, die er auf seine Kinder übertrug.
Während US-Diplomaten und ihre deutschen Verbündeten in der Vergangenheit immer wieder einmal die Schädlichkeit von Uranwaffen leugneten[10], wird die Anwendung aus zahlreichen offiziellen Quellen deutlich.[11]
In einer Studie über Uranwaffen und deren Schädlichkeit für Gesundheit und Umwelt schwärmt das zuständige Institut der US-Armee 1994[12]:
„Diese Vollmetall-Geschosse haben die Geschwindigkeit, Masse und physikalischen Eigenschaften, um außergewöhnlich gut gegen gepanzerte Ziele zu wirken. DU verschafft einen substanziellen Wirkungs-Vorteil, weit besser als andere vergleichbare Komponenten. Dies gestattet DU-Panzerbrechern, ein gepanzertes Ziel aus bedeutend größerer Distanz zu durchschlagen. Außerdem eignen Dichte und physikalische Eigenschaften DU ideal für die Verwendung als Panzerplatte. DU wird in beiden Funktionen in Waffensystemen des Militärs seit vielen Jahren verwendet. Während der letzten 20 Jahre hat das Militäramt eine Anzahl Waffensysteme entwickelt, getestet und eingesetzt, die DU enthalten.“
Es ist zu vermuten, dass offizielle Leser, die sich mit dem offenbar unerwünschten Gedanken tragen, gegen die Verwendung von Uranwaffen einzutreten, sich durch derartige Vorhaltungen davon abhalten lassen sollen, um der Kampf-Effizienz der Kriegführung und der Wehrfähigkeit der kämpfenden Truppe nicht zu schaden und kostspielige Neuentwicklungen zu vermeiden. Außerdem ist jedem professionellen Leser nach derartiger Vorbereitung klar, dass Änderungswünsche hier eine ganze Armee von stinksauren Militär-Bürokraten in Bewegung setzt, was die Karrieren auch befähigter Uranwaffen-Gegner durchaus frühzeitig beerdigen kann.
So ist der Tenor der Studie kein Wunder: Die schädliche Wirkung dieser Waffen, auch auf das eigene Personal, leugnete und leugnet die US Army eben wegen der hoch gelobten Effizienz der Waffen gern und unter haarsträubenden Behauptungen, wie zum Beispiel[13]:
„Es ist höchst unwahrscheinlich, dass abgereichertes Uran (DU) ein Faktor ist, der zu den ungeklärten Erkrankungen beiträgt, die von Veteranen von ‚Desert Storm’ gemeldet werden.“
Und gleich im Vorwort werden Befürchtungen abgehakt, man könnte nach Kriegsende Umweltschäden beseitigen müssen – oder entsprechende Haftungsrisiken schultern[14]:
„Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass es künftig nötig sein wird, Schadensbeseitigung auf Schlachtfeldern nur zur Beseitigung von DU durchzuführen.“
Während es in den 90ern noch fünf Jahre dauerte, bis die ersten Symptome überall, jedoch vor allem in der Gegend von Basra auftauchten, zeigte die Bevölkerung in Afghanistan jedoch sofort Wirkung, offenbar wegen der Masse des abgeworfenen Uranmaterials.
Prof. Miraki zitiert[15] einen Zeugen in seiner Heimat:
„Ich erkannte diesen langsamen aber sicheren Tod, als ich Blut in meinem Urin sah und sich starke Schmerzen in meinen Nieren entwickelten, zusammen mit Atembeschwerden, die ich nie vorher gehabt hatte. Viele meiner Familienmitglieder klagten über Verwirrtheit, und schwangere Frauen erlitten Fehlgeburten, während andere behinderte Babys gebaren.“ (Paktika, Akbar Khan, Februar 2003)
An der Existenz grauenhafter neuer Krankheiten in intensiv bombardierten Gebieten ist nicht zu rütteln – in großer Zahl und vielgestaltigen Ausformungen, unabhängig davon, wie stark der Bedarf an weitergehender Erforschung ist. Aber genau das ist eben auch eines der vielen ungeklärten Probleme der potenziell Uranwaffen-basierten gesundheitlichen Beeinträchtigungen und deren Erforschung, dass wir es sie mit einer enorm hohen und nicht prognostizierbaren Bandbreite von Symptomen zu tun haben, so dass einfache Erklärungsmuster für die exakten Wirkungswege der Vergiftungen nicht greifen.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat im Dezember 2007 den Generalsekretär gebeten, die Auffassung der Mitgliedsstaaten und internationaler Organisationen zu den Auswirkungen von Uranmunition einzuholen und bei der nächsten Sitzung der Generalversammlung im Herbst 2008 einen Bericht vorzulegen. Hier hätte die Bundesregierung die Gelegenheit, ihr seit vielen Jahren vorliegendes Wissen über die allseitig schädliche und völkerrechtswidrige Wirkung von Uranwaffen einzusetzen. Dies wäre auch durchaus im nationalen Interesse, schließlich verzichtet die Bundeswehr auf Uran in entsprechend geeigneten Waffensystemen und verwendet stattdessen das weniger effiziente – aber auch weit weniger schädliche – Wolframkarbid, das Krebs erzeugen soll.
Doch mit Uranwaffen experimentiert haben auf mehreren Übungsplätzen Deutschlands die Firmen Rheinmetall und MBB, seit den 70ern bis weit in die 90er Jahre. Das oben von ex-Verteidigungsminister Scharping so einfühlsam zur Beobachtung frei gegebene Gesundheitsrisiko sieht aus dem Munde von Betroffenen so aus:[16]
„Meine Frau war schwanger, und wir freuten uns auf die Geburt unseres zweiten Kindes. Am Tag der Entbindung war es meiner Frau seltsam zumute, und sie sagte, es gehe ihr nicht gut und sie habe Schmerzen im Unterleib. Als das Baby zur Welt kam, war es kaum als menschliches Wesen zu erkennen. Es sah so aus, als ob jemand das Baby geschlagen und dann seinen Körper mit Mehl bedeckt hätte. Mein armes Kind sah aus, als ob es in einem Korb Mehl gewälzt worden wäre. Als meine Frau das Baby sah, erlitt sie einen Schock. Fünf Stunden später starb sie.“ (Qunduz, Zar Ghoon, Dezember, 2002)
Die Zeitschrift Jane’s Defence gibt zur Verwendung von Uranwaffen eine erschütternde Übersicht[17], der zufolge ausgerechnet Afghanistan, eines der ärmsten Länder der Welt, die weltweit größte Verwendungsdichte der verschiedenen Waffentypen aufweist (und womöglich auch die höchste verschossene Tonnage):
Darüber hinaus gibt der hoch engagierte Auto-Didakt in Sachen Uranwaffen, Dai Williams, folgende interessante Übersicht[18]:
Eingangs stand die Frage, wozu im bitter armen, ungeschützten, ungepanzerten, nicht betonierten Afghanistan stark panzerbrechende Waffen eingesetzt werden. Wir werden uns an die Erklärung gewöhnen müssen, dass, wenn es nicht um die panzerbrechende Wirkung geht, es nur der absichtliche, stille Genozid sein kann, der hier, unter tätiger Mitwirkung Deutschlands und aller übrigen 36 Nationen am Hindukusch, vor unser aller verschlossenen Augen täglich verübt wird.
Abschließend sei der frühere Bundestagsabgeordnete, Medienmanager und Friedensvorkämpfer Jürgen Todenhöfer zitiert, der das westliche Moral-Gehabe bei Rechtsverletzungen durch andere Völker bei gleichzeitigen eigenen Schwerstverbrechen so kommentiert: „An dieser Doppelmoral wird die westliche Wertegemeinschaft scheitern, wenn sie sie nicht beendet.“[19]
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[1] Sehr gute Websites dazu:
http://www.friedenspolitik.com/kriegfuehrung-mit-urangeschossen-du.php
http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2008/zeit-fragen-dossier-uranwaffen/
Mein besonderer Dank gilt hier Dr. Andreas Mylaeus und seinen guten Anregungen.
[2] Sehr häufig wird auch von „DU-Waffen“ gesprochen (von: depleted uranium = abgereichertes Uran). Es hat sich jedoch gezeigt, dass Uranwaffen mit allen möglichen Uransorten verwendet werden, angereichert, belassen, abgereichert. Deshalb erscheint es korrekter, den übergeordneten Begriff ‚Uranwaffen’ zu verwenden.
[3] Randall Parrish et al.: Depleted uranium contamination by inhalation exposure and its detection after ~20 years: Implications for human health assessment, Science Total Environment, Amsterdam, Niederlande, 2007
[4] Mohammad Daoud Miraki: Amerikas Massenvernichtungswaffen und der stille Genozid an den Afghanen, Zeitfragen Nr. 40, 05.10.2006, Zürich, CH http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2006/nr40-vom-5102006/amerikas-massenvernichtungswaffen-und-der-stille-genozid-an-den-afghanen/
[5] Abdruck in: Die Zeit, Nr. 2, 10.01.2002: http://www.zeit.de/2001/02/200102_dlfinterview_0108.xml
[6]Europäischer Fernsehpreis der Ökomedia 2004
[7] Zeitfragen: Die vorsätzliche radioaktive Verseuchung der Bevölkerung Afghanistans 2001 bis heute, Nr. 37, 11.09.2006, S.9
[8] Zeitfragen, ebda.
[9] Albrecht Schott: Britischer Kriegsveteran Kenny Duncan gewinnt als erster vor dem Kriegsrenten-Tribunal, Offener Brief, 14.04.2004, http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/DU-Geschosse/schott.html
[10] 2. Matthew D. Sztajnkrycer und Edward J. Otten, Chemical and Radiological Toxicity of Depleted Uranium, Military Medicine, Band 169, Nr. 3 (2004), SS. 212-216
[11] Vor allem die offizielle US-Lufwaffen-Website “Air Force News”: http://www.af.mil/news/
[12] US Army Environmental Policy Institute: “These solid metal projectiles have the speed, mass and physical properties to perform exceptionally well against armored targets. DU provides a substantial performance advantage, well above other competing materials. This allows DU penetrators to defeat an armored target at a significantly greater distance. Also, DU's density and physical properties make it ideal for use as armor plate. DU has been used in Army systems for many years in both applications. Over the past 20 years, the Department of the Army (DA) has developed, tested and fielded a number of weapon systems containing DU.” Summary report to Congress – Health and Environmental Consequences of Depleted Uranium Use by the U.S. ARMY, Juni 1994, S. 2, http://www.fas.org/man/dod-101/sys/land/docs/du.html
[13] US Army Environmental Policy Institute: “It is highly unlikely that DU is a contributing factor to the unexplained illnesses currently being reported by veterans of Desert Storm.” ebda., S. 5
[14] US Army Environmetal Policy Institute: “Furthermore, it is unlikely that future remediation of battlefields solely to remove DU will be required.” ebda. S. 2
[15] Miraki, ebda. s. Fußnote 3
[16] Miraki, ebda, s. Fußnote 3
[17] Jane’s Defence Weekly, updated September 2002 in: Dai Williams: Hazards of Suspected uranium Weapons in the Proposed War on Iraq (Summary), 24.09.2002, http://www.eoslifework.co.uk/u23.htm
[18] Dai Williams, ebda., s. oben, Fußnote 14
[19] Thomas Wagner: Die Lösung ist: Mit dem Krieg aufhören und verhandeln, Junge Welt, 26.04.2008, S. 1(Beilage), http://www.jungewelt.de/2008/04-26/001.php

Über Hörstel Christoph R. 9 Artikel
Christoph R. Hörstel, geboren 1956, war nach Wehrdienst und Studium ab 1985 Sonderkorrespondent der ARD, Nachrichtenmoderator und leitender Redakteur; 2001 Gründung der Regierungs- und Unternehmensberatung Hörstel Networks. Er verfügt über 23 Jahre Erfahrung aus erster Hand in Afghanistan, Pakistan, Kaschmir, Iran und Irak. Publizistische Tätigkeit und Lehrauftrag als Experte für Islamische Bewegung und Terror.

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