3 moderne Methoden, um die Fruchtbarkeit zu steigern

Bild von Manuel Alejandro Leon auf Pixabay

Ein Armband, das dabei hilft, schwanger zu werden? Ein Vaginalring, der mehrere Male am Tag die Temperatur misst und den Eisprung vorhersagen kann? Oder ein elektronischer Tampon, der die Frau vierundzwanzig Stunden vor dem Eisprung alarmiert? Klingt völlig verrückt? Vielleicht, aber tatsächlich sind moderne Fertility Tracker auf dem Vormarsch und sollen Paaren mit Kinderwunsch zu einer schnelleren Schwangerschaft verhelfen. Wir verraten dir, wie zuverlässig diese Fruchtbarkeitstracker sind und ob sie eine wirksame Alternative zu einer Fruchtbarkeitsanalyse im Kinderwunschzentrum sind.

 

Für wen eignen sich Fertilitätstracker?

Wenn du gesund und unter 35 Jahre bist und einen regelmäßigen Zyklus hast, eignen sich wahrscheinlich herkömmliche Ovulationstests aus der Drogerie oder Apotheke am besten, um deine fruchtbaren Tage zu bestimmen. Diese Teststreifen sind preiswert und einfach anzuwenden, ähnlich wie ein Schwangerschaftstest für zu Hause. Eine weitere kostengünstige Version sind sogenannte Eisprungrechner, die du dir auch kostenlos per App herunterladen kannst.

Wenn du eher unregelmäßige Perioden hast, an Erkrankungen wie dem PCO-Syndrom oder Schilddrüsenproblemen leidest, über 35 Jahre alt bist oder schon länger als ein Jahr versuchst, schwanger zu werden, kann ein Fruchtbarkeitsmonitor ein nützliches Tool sein, um dir deinen Kinderwunsch schneller zu erfüllen.

 

Funktionieren Fruchtbarkeitstracker überhaupt?

Ja, aber nicht alle Methoden funktionieren gleich gut. Eine 2017 durchgeführte Untersuchung kam zu dem Schluss, dass die Messung von luteinisierendem Hormon (LH), Östrogen und Progesteron die höchste Genauigkeit bei der Vorhersage des Eisprungs aufweist.

Dagegen ist die Messung des Zervixschleims mäßig wirksam, während die Messung der Basaltemperatur als die am wenigsten wirksame Methode zur Messung der Fruchtbarkeit gilt. Dies liegt daran, dass die Basaltemperatur von vielen Faktoren beeinflusst wird, wie Schlaf, Alkoholkonsum, Raumtemperatur, Krankheit, Fieber und Medikamenten. Mit App-basierter Technologie ist es zwar möglich, einige nützliche Informationen von einem Temperatur-Tracker zu erhalten, der jedoch im Vergleich zu Urin-Hormontest als weniger effektiv angesehen wird.

 

Wie teuer ist ein Fruchtbarkeitstracker?

Preistechnisch ist alles dabei – von der kostenlosen Eisprungapp bis hin zum Armband zum Fruchtbarkeitstracking für knapp 300 Euro. Bedenken solltest du dabei auch, dass beispielsweise Stäbchen für Hormontracker immer wieder nachgekauft werden müssen und auch nicht ganz günstig sind.

 

Was sind nun die 3 besten Tools, um die Fruchtbarkeit zu steigern?

Platz 3: Temperatur-Tracker

Basalthermometer messen die Körpertemperatur auf zwei Kommastellen genau und sind somit akkurater als herkömmliche Thermometer. Dadurch können sie kleine Temperaturanstiege erfassen, die auf hormonelle Veränderungen im Zyklus, so auch den Eisprung, hinweisen.

Bei der Basaltemperaturmethode gibt es mittlerweile viele Furchtbarkeitstracker auf dem Markt: vom smarten Thermometer, das mit einer App verbunden werden kann, über ein Pflaster, mit dem Körpertemperatur mehrere Male am Tag ausgelesen werden muss, bis hin zum Vaginalring, der die Temperatur ganz automatisch misst und an eine App überträgt.

Allerdings ist die Basaltemperaturmethode nicht die genaueste Methode, um den Zyklus zu überwachen. Einer Übersichtsarbeit zufolge zeigte diese Methode in nur 17 von 77 Fällen (22,1 %) den Eisprung korrekt an.

Platz 2: Hormontracker

Es gibt einige Hormonmonitore auf dem Markt, die alle nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. Mit Hilfe kleiner Stäbchen werden Progesteron, LH und Östrogen im Urin gemessen. Viele Geräte lassen sich mit einer App verbinden, die die Ergebnisse aufzeichnet und auswertet.

Obwohl noch weitere Untersuchungen erforderlich sind, deuten einige Forschungsergebnisse darauf hin, dass Urintests sowohl auf LH (das anzeigt, dass der Eisprung bald stattfindet) als auch auf Progesteron (das anzeigt, dass der Eisprung stattgefunden hat) die Effektivität der Zyklusüberwachung erhöhen können, insbesondere bei Frauen mit unregelmäßigen Zyklen oder gesundheitlichen Problemen, die zu einem unregelmäßigen Eisprung führen können.

Platz 1: Professionelle Fruchtbarkeitsanalyse

Wenn man seine Fruchtbarkeit ausführlich testen lassen möchte, sollte man einen umfassenden Fruchtbarkeitstest im Kinderwunschzentrum durchführen lassen. Bei diesem Test werden nicht nur die wichtigsten Hormone wie LH, Östrogen, Progesteron oder Prolaktin getestet, sondern auch Eisen- und Vitamin-D-Werte ermittelt. Denn was viele nicht wissen, hinter einem unerfüllten Kinderwunsch kann auch ein Vitamin- oder Nährstoffmangel stecken.

Auch die Eizellreserve wird überprüft und ergänzend wird ein Ultraschall vorgenommen, bei dem Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke genauestens untersucht werden. Ein weiterer Vorteil eines solchen Tests ist die fachkundige Beratung durch erfahrene Reproduktionsmediziner. So ein umfassender Fruchtbarkeitstest wird beispielsweise von der Cada Kinderwunschpraxis in der Schweiz angeboten.

 

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten, deine fruchtbaren Tage zu bestimmen oder deinen Zyklus zu tracken. Bei dem vielfältigen Angebot ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Bevor du dich für einen teuren Zyklustracker entscheidest, solltest du dich genau über die Vor- und Nachteile informieren und prüfen, welche Methode für dich am besten geeignet ist. In den meisten Fällen tut es auch ein Eisprungrechner oder handelsübliche Ovulationstests, insbesondere wenn du unter 35 bist und dein Zyklus regelmäßig ist. Wenn du jedoch schon länger versuchst, schwanger zu werden und einen unregelmäßigen Zyklus hast, kann es durchaus Sinn machen, dich anhand einer detaillierten Fruchtbarkeitsanalyse durchchecken zu lassen. Denn eins können die modernen Fruchtbarkeitstracker nicht: die Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch ermitteln.

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