Bayerischer Fernsehpreis 2018 – Juryentscheidung / Der Blaue Panther 2018 geht an Julia Jentsch und Maximilian Brückner – Hape Kerkeling erhält Ehrenpreis – Die Laudatio hielt Ministerpräsident Markus Söder

Ministerpraesident Markus Soeder, Foto: Stefan Groß

Der Bayerische Fernsehpreis 2018 für die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler in den Kategorien „Fernsehfilme, Serien und Reihen“ geht an Julia Jentsch und Maximilian Brückner. Diese Entscheidung gab die Jury am Freitag, 18. Mai 2018, bekannt. Die Jury wählte aus jeweils drei Nominierungen.

BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2018
an
Julia Jentsch

als beste Schauspielerin in den Kategorien
„Fernsehfilme/Serien und Reihen“

für ihre Rolle als Michelle Grabowski in
Das Verschwinden (ARD/Das Erste)

dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
In der Krimiserie „Das Verschwinden“, in der es zunächst scheinbar um drogenabhängige Jugendliche und die Drogenproblematik entlang der tschechischen Grenze geht, in der aber im Laufe der Handlung deutlich wird, dass nichts ist, wie es scheint, schon gar nicht zwischen Eltern und Kindern, spielt Julia Jentsch die Mutter der verschwundenen Janine in mitreisender und packender Weise. Der Zuschauer wird durch sie in diese Welt der Verzweiflung, des Scheins und der Verwerfungen hineingezogen. Mit ihr durchlebt er Verzweiflung, Angst, Getrieben-Sein und Kampf um das Wissen, was mit der verschwundenen Tochter geschehen ist, die Hoffnung, sie möge noch am Leben sein und den unbeugsamen Willen, sich nicht aufhalten zu lassen. Julia Jentsch fesselt mit ihrem Spiel, das bis an die Schmerzgrenze geht, keinen Zuschauer kalt lassen kann und noch lange Zeit eindrücklich im Gedächtnis bleibt.

BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2018
an
Maximilian Brückner

als bester Schauspieler in den Kategorien
„Fernsehfilme / Serien und Reihen“

für seine Rolle in
Hindafing (BR)

dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Alfons Zischl ist ein bayerischer Bürgermeister am ständigen Rande des Nervenzusammenbruchs, dabei will er nur das Beste für sein Dorf – das titelgebende Hindafing – und für sich selbst. Aber er kann es niemanden Recht machen, weder seinen Wählern noch seinen Parteifreunden, aber vor allem nicht sich selbst. So erlebt er eine alptraumhafte Odyssee durch die bayerische Provinz. Am Ende hat er einen Finger verloren und trotzdem nichts gelernt. He will make Hindafing great again!

Der von Maximilian Brückner verkörperte Alfons Zischl ist der liebenswerteste Antiheld des deutschen Fernsehens. Mit viel Liebe zur seiner Figur – mitsamt ihrer moralischen Fehlbarkeit und all ihren Tücken– spielt er den Provinz-Bürgermeister auf internationalem Niveau, welches seinesgleichen sucht. Dabei verfällt er nie auf ein Bauerntheater-Niveau, welche man hinter so einer Figur und deren Herkunft auf den ersten Blick vielleicht vermuten würde. Maximilian Brückner nimmt seine Figur Zischl trotz ihrer Fehler ernst und urteilt im Spiel nie über sie. In jeder Folge der Serie sieht man seine Lust, mit Alfons Zischl die Abgründe Hindafings und der Welt zu erkunden und dabei mit diesem skurrilen Zeitgenossen im brillanten Spiel zu verschmelzen. Maximilian Brückner brilliert in dieser Rolle und gibt der abgehängten Provinz mit Zischl ein Gesicht voller Facetten, ohne dabei über die Makel zu urteilen.

Die Entscheidungen über den Bayerischen Fernsehpreis trifft eine fachkompetente und unabhängige Jury. Im Jahr 2018 gehören ihr an: Prof. Dr. Klaus Schaefer (Vorsitz), Andreas Bartl, Dr. Ulrich Berls, Daniel Curio, Matthias Fack, Prof. Dr. Georg Feil, Jan Rasmus, Prof. Bettina Reitz, Yvonne Weber, Elke Walthelm.

Die Preisträger wurden in einer festlichen Fernsehgala, die von RTL produziert wurde und am 20. Mai 2018 um 22.45 Uhr ausgestrahlt wird, ausgezeichnet.

 

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