Frau Özkan sollte Toleranz üben

Zum Ansinnen der designierten muslimischen CDU-Landesministerin, Kreuze aus öffentlichen Schulen in Niedersachsen entfernen zu lassen, erklärt Martin Lohmann (CDU), Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken (AEK):

„Das Experiment, eine muslimische Politikerin zur Ministerin der Christlich Demokratischen Union in Niedersachsen zu machen, scheint schon vor seinem Beginn gescheitert zu sein. Wenn Aygül Özkan ernsthaft darüber nachdenkt, Kreuze aus Schulen entfernen zu lassen, hat sie entschiedenen Widerspruch und christlichen Widerstand verdient. Das Kreuz als Zeichen der Erlösung ist kein beliebiges Schmuckstück. Es ist als heiliges Symbol Teil unserer christlich-abendländischen Kultur. Es steht für Freiheit, Verantwortung und christliches Menschenbild. Dazu gehört nicht nur die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern auch die unteilbare Unantastbarkeit der Würde des Menschen. Das Kreuz ist auch ein Freiheitssymbol für alle Menschen.
Von einer CDU-Ministerin darf man wohl erwarten, dass sie Toleranz gegenüber und Respekt vor dem Zeichen des Kreuzes hat. Es wäre fatal, wenn nun durch eine CDU-Ministerin der Eindruck entstünde, als würde dieser Respekt Muslime überfordern. Zugleich macht die von ihr ausgelöste Debatte deutlich, dass die CDU nichts dringender braucht als überzeugte und bekennungsbereite Christen. Das „C“ im Parteinamen darf nicht zum auswechselbaren Blumentopf verkümmern.
Wer das Kreuz nicht erträgt und es bekämpfen will, ist in der CDU nicht richtig beheimatet. Wer das Kreuz aus dem öffentlichen Raum verbannen will, hat nichts vom Christentum verstanden. Wer das Kreuz verbieten will, müsste konsequenterweise auch alle anderen religiösen Symbole verbieten – etwa das Kopftuch. Wer das Kreuz abnimmt, kann nicht im Namen der CDU sprechen. Denn diese steht für eine Politik aus christlicher Verantwortung. Der auserkorenen CDU-Ministerin ist übrigens zu raten, einmal in das erst 2007 beschlossene Grundsatzprogramm ihrer Partei zu schauen. Dort fordert die CDU: Christliche Symbole müssen im öffentlichen Raum sichtbar bleiben. Sie sind ebenso zu schützen wie die christlich geprägten Sonn- und Feiertage.“ Wenn Frau Özkan das Abhängen des Kreuzes verlangt, verstößt sie nicht zuletzt gegen die Grundsätze der CDU.“

Über Martin Lohmann 44 Artikel
Martin Lohmann studierte Geschichte, Katholische Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften in Bonn. Er war Redakteur der Wochenzeitung "Rheinischer Merkur", Ressortleiter "Christ und Welt", stellv. Chefredakteur des "Rheinischen Merkur", Chefredakteur der Rhein-Zeitung, Moderator der TV-Sendung "Münchner Runde" und war u.a. Chefredakteur des Fernsehsenders K-TV. Er ist Autor zahlreicher Bücher zur Gesellschaftspolitik, Familienpolitik sowie Kirche und Ethik. Martin Lohmann ist Mitglied des Neuen Schülerkreises Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. und Geschäftsführer der Akademie für das Leben gUG Bonn (www.akademiefuerdasleben.de)

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