Sensationsfund – Beethoven im Theater Altenburg

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Bei der sanierungsbedingten Beräumung des Archivs im Theater Altenburg ist jüngst ein Notenblatt mit Widmung aus der Feder Ludwig van Beethovens aufgetaucht. Forscher datieren den Sensationsfund auf den Sommer 1796, als Beethoven rund um Leipzig auf Anstellungssuche war und auch bei der Herzoglichen Hofkapelle zu Altenburg vorsprach.

Das Notenblatt ist die Skizze eines Klavierlieds, welches eine Rondoform erahnen lässt, so die renommierte Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Heidrun Sinn. Der Titel „Bach sollte Meer heißen“ stellt eine Referenz an den bereits im späten 18. Jahrhundert hochangesehenen Thüringer Komponisten Johann Sebastian Bach dar, der 1739 die Orgel des Residenzschlosses inspiziert hatte. Diese Tatsache war offensichtlich auch Beethoven zu Ohren gekommen.

Mindestens so interessant wie das leider unvollständig überlieferte Werk selbst dürfte die Tatsache sein, dass die Komposition einer jungen Dame gewidmet war. Dem Autograph sind die Worte „Für meine geliebte Cor…“ zu entnehmen. Der Name ist leider nicht komplett zu entziffern. Es ist dies für die Musikwissenschaft der eindeutige Beleg, dass Beethoven bereits lange vor Elise eine Geliebte hatte.

Die Beräumung des Altenburger Theaterarchivs ist durch die aktuelle Theatersanierung notwendig geworden. Glücklicherweise fällt diese mit dem Beethoven-Jahr zusammen, sodass der Schatz gerade jetzt geborgen werden konnte. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird das Notenblatt voraussichtlich im Sommer 2023 anlässlich der Wiedereröffnung des Lindenau-Museums. Beethoven-Fans müssen sich also noch etwas gedulden.

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Toni Rack

Finanzen

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