Zieht Deutschland in den Krieg?

Nach mehreren islamistischen Anschlägen in Paris innerhalb eines Jahres springt der französische Präsident Hollande über seinen pazifistischen Schatten und verkündet den Krieg gegen den Islamischen Staat IS, den er aus Rücksicht zu seinen potentiellen Wählern mit Migrationshintergrund „Daesh“ nennt, da kein französischer Politiker das Wort „islamisch“ im Zusammenhang mit Terror erwähnt. Hollande ist tief davon überzeugt, dass ein Krieg gegen den Daesh nicht zu weniger, sondern zu mehr Attentaten in Paris und in anderen großen Städten Frankreichs führen wird, wo arabische Migranten mit französischem oder belgischem Pass in einer Parallelgesellschaft leben. Gleichzeitig befürchtet er zurecht, dass ohne Kriegserklärung der rechte Front National die nächsten Wahlen und möglicherweise auch die Präsidentschaftswahlen gewinnen wird. Als Staatsmann und Patriot muss er mit allen Mitteln die Unterwerfung (frz: soumission, arab: Islam) unter den Koran verhindern, wie sie Houellebecq Anfang dieses Jahres beschrieben hat.
Deshalb die Kriegserklärung an den IS.

Da Frankreich Atommacht ist (force de frappe), bleibt wenig Geld für die konventionelle Rüstung. Allein auf sich gestellt würde Frankreich den konventionellen Krieg gegen den IS selbst mit der Infanterie der Fremdenlegionäre verlieren. Deshalb sucht Hollande nach Verbündeten, wozu auch der Dauerfreund Deutschland gehört. Der NATO-Feind Putin hat bereits zugesagt.

Nicht einmal die CSU unter den im Bundestag vertretenen Parteien will sich an einem Krieg gegen den IS beteiligen. Seit den letzten beiden verlorenen Weltkriegen herrscht in Deutschland die Glaubensüberzeugung, dass Kriege militärisch nicht gewonnen werden können, sondern nur politisch (diplomatisch?). D-Day wäre unter diesen Voraussetzungen abgesagt worden und die EU wäre heute wohl nationalsozialistisch. Glücklicherweise sind unter den Alliierten keine Deutschen. Zusätzlich hat sich in vielen Staaten die Meinung festgesetzt, dass jeglicher Krieg nur mit Boden-Soldaten gewonnen wird, keineswegs alleine mit der Luftwaffe. Das rührt wohl daher, dass das Fußvolk schon seit Tausenden von Jahren in den Krieg geschickt wird, während die Luftwaffe erstmals im Zweiten Weltkrieg als Ernst zu nehmende Größe in Erscheinung tritt. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass die USA den Zweiten Weltkrieg in Asien mit zwei Flugzeugen und etwas Uran beendet haben.

Wenn Paris in Not ist und um Hilfe bittet, darf Berlin nicht Nein sagen. Deshalb wird Deutschland sich am Krieg gegen den IS beteiligen in einer Form, die selbst der IS nicht als feindliche Kampfhandlung ansieht. Deutschland wird aufwendige Aufklärungsflüge veranstalten, die dem IS nicht schaden.

Warum wird Frankreich vom IS terrorisiert, aber nicht die BRD?

Mehrere Antworten sind möglich.

Die Terroristen, die Attentate in Europa verüben, stammen nicht aus dem Nahen Osten, sondern sind Kinder und Enkel arabischer Migranten aus Nordafrika, die sich von den keltischen Ureinwohnern benachteiligt fühlen. In den Hauptstädten Frankreichs und Belgiens gibt es genügend junge Männer mit elterlichen und großelterlichen Migrationshintergrund.

Sind die Migranten in Deutschland besser integriert? Unwahrscheinlich! Die meisten nach Deutschland eingewanderten Muslime stammen aus der Türkei, nicht aus arabischen Ländern. Sind Türken weniger gewalttätig als Araber? Ist die Frage rassistisch? Darf sie beantwortet werden? Nein!

Deutschland wird in der islamischen Welt nicht als Kolonialmacht betrachtet, eher als Verbündeter. S. deutsche Hilfe beim Genozid an den Armeniern, Muslime als Verbündete der Wehrmacht und Holocaust an den Juden. Frankreich und Großbritannien dagegen gelten in der islamischen Welt als Kolonialmächte. Reicht dies aus, um Attentate auf deutschem Boden zu verhindern? Sicherlich nützt die zusätzliche Hilfe, die Deutschland in Form von Waffen an Saudi-Arabien und die Türkei liefert, die beide den IS unterstützen. Die Waffenlieferungen werden an die Abmachung gekoppelt, dass Deutschland vom Terror verschont bleibt. Deshalb dürfen die Attentäter des 9/11 in Deutschland in aller Ruhe ihre Untaten vorbereiten. Eine politische Hand wäscht die andere, was gemeinhin unter „politischer Lösung“ verstanden wird.

Wie verliert man einen Krieg mit politischen Mitteln?

Die aktuellen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, wo Terror herrscht und die nichts mit dem diesem Terror zu tun haben, sollen so schnell wie möglich in die deutsche Gesellschaft integriert werden, damit sie weiterhing vom Terror ablassen. Die bisherigen Integrationsversuche von türkischen Muslimen in Deutschland sind misslungen. Die Behörden versprechen, dass die Integration mit den Flüchtlingen gelingen wird, da Syrer und Iraker besser ausgebildet sind als Anatolier. Gebildete Türken bleiben nämlich in ihrer Heimat oder wandern nach Nordamerika und Australien aus. Mitgebrachte Bildung erleichtert die Integration!

Syrer und Iraker, genauso wie früher die Türken, kommen nicht freiwillig nach Deutschland. Sie wollen nicht nach Deutschland, weil dies das Land ihrer Träume ist, sondern weil in Syrien und im Irak der Horror herrscht. Die muslimischen Flüchtlinge bringen ihre Kultur mit, die ihnen mehr bedeutet als den Europäern die ihrige. Die westlichen Werte, die kaum ein Eingeborener benennen kann, sind den Muslimen fremd und werden ihren Kindern und Enkeln fremd bleiben. Warum soll sich ein muslimischer Araber über deutsche Werte wie Homosexualität und Promiskuität begeistern, die ihm als erstes ins Auge springen? Diese „kulturellen Werte“ stoßen einen aufgeklärten Muslim genauso widerlich ab wie die „Kultur“ des IS. Wenn wir mit den Flüchtlingen auskommen wollen, müssen wir uns ihnen annähern!

Der Koran gebietet den Muslimen, sich in einem Land unterzuordnen, welches nicht islamisch regiert wird. Erst wenn die Gläubigen die Mehrheit bilden, wird die Scharia auf demokratischem Wege für alle Bewohner gültig. Diesen Zeitpunkt werden die wenigsten der heutigen Leser dieser Zeilen erleben.

Die abendländische Zivilisation verliert stetig an Boden. Noch in diesem Jahrhundert wird sie sich auf Nordamerika beschränken. Seitdem die EU sich zu einer starken Wirtschaftsmacht mit Währungsunion vereinigt hat, werden die bürgerlichen Freiheitsrechte der Europäer beschnitten. Die Macht wird von den vom Volk gewählten Parlamenten zu selbsternannten unkontrollierbaren europäischen Institutionen verlagert, deren Verordnungen und Gesetze von den europäischen Massen nicht verstanden werden. Die EU richtet sich nicht an die Völker, sondern an die Massen Europas! Immer mehr Mitgliedsstaaten der EU werden von Eurokritikern regiert, wenden sich von den abendländischen Werten ab oder zerfallen.

Der Kampf gegen den Terror schränkt zusätzlich die Freiheit der Bürger Europas ein. Das Ende der abendländischen Zivilisation auf dem europäischen Kontinent, die mit dem Ersten Weltkrieg begonnen hat, wird beschleunigt. Anschließend wird eine neue, wenn auch nicht notwendigerweise bessere Kultur entstehen.

Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.

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