Schwarz-Rot ist es nicht gelungen, den Bürgern zu vermitteln, dass es wieder wirtschaftlich voran geht

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Bis zur Sommerpause sollten die Bürger spüren, dass es wirtschaftlich wieder voran geht. Das war das erklärte Ziel der neuen schwarz-roten Bundesregierung. Den Glauben daran zu vermitteln, ist dem Gespann Merz-Klingbeil bisher nicht wirklich gelungen: 60 Prozent der Befragten (kumuliert) denken, dass die wirtschaftliche Lage Deutschlands schlecht bleiben (31 Prozent) bzw. schlechter werden wird (29 Prozent). Von einer Verbesserung oder positiven Stagnation gehen nur 32 Prozent (kumuliert, je 16 Prozent) aus.

Aber auch abseits der wirtschaftlichen Entwicklung läuft nicht alles rund bei Union und SPD. Etwa in puncto Mehrheitsbeschaffung: Zwar wünschen sich sowohl Unions- (43 Prozent) als auch SPD-Wähler (45 Prozent) für die jeweils andere Partei am häufigsten eine Regierungsbeteiligung zusammen mit der jeweils präferierten Partei, stützen also die Zusammenarbeit von Union und SPD. Weiter wünschen sich aber Unions-Wähler eine Regierungsbeteiligung der FDP (27 Prozent), erst abgeschlagen folgen jene von AfD (17 Prozent) und Grünen (15 Prozent; Rest: 8 – 9 Prozent). SPD-Wähler tendieren hingegen primär zu weiteren Regierungsbeteiligungen von Grünen (39 Prozent) und – wiederum abgeschlagen – Linkspartei (22 Prozent; Rest 9 – 14 Prozent). Woher man also Stimmen nehmen soll für Entscheidungen, die im Bundestag mit einer Zweidrittel-Mehrheit getroffen werden müssen, scheint zumindest bei der jeweiligen eigenen Wählerschaft nicht unstrittig.

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Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.