Absurder Corona-Irrsinn in der Pandemie – Zuviel Bürokratie bringt mehr Chaos

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Die Gesundheitsämter sind überlastet und informieren oft nicht über eine Omikron-Infektion. Das Chaos, das daraus erwächst, ist für viele Bundesbürger unverständlich.

Ständig neue Verordnungen und Bürokratiewahnsinn belasten die Bundesbürger während der Corona-Pandemie zusätzlich. Hinzu kommt, dass viele gar nicht wissen, mit welcher Corona-Variante sie infiziert sind und wie lange sie in der Quarantäne bleiben müssen.

Kaum hat man sich an eine neue Coronaverordnung gewöhnt, kommt die nächste. Im Münchner Maximiliansgymnasium stellen die ständig neuen Regeln Schulleitung und Eltern permanent auf die Geduldsprobe. Entweder werden nach Corona-Infektionen ganze Klassen in Quarantäne geschickt oder nach einer neuen Regel eben keine mehr. Das ganze Durcheinander der Verordnungen wird zudem durch eine schwergängige Bürokratie verzögert, die langatmig jede weitere bayerische Infektionsschutzverordnung an die Schulen kommuniziert. Zuerst muss das zuständige Gesundheitsministerin die neuesten Bestimmungen des Freistaats an die Schulen weiterleiten, dann erst können Schülerinnen und Schüler informiert werden. Dabei vergehen oft Tage.

Doch es sind nicht nur bürokratische Hürden wie in Bayern, die den Pädagogen wertvolle Arbeitszeit rauben. Viele Infizierte und Kontaktpersonen wissen auch nach fast zwei Jahren Pandemie nicht, wie sie sich im Fall eines positiven Coronatestes verhalten sollen. Eine Vielzahl der Betroffenen fühlt sich von den offiziellen Stellen im Stich gelassen. Bis das Ergebnis eines PCR-Tests in Hessen beispielsweise vorliegt, vergehen bis zu 30 Stunden. Oft reagiert das zuständige Gesundheitsamt nicht, die Telefone sind überlastet und keiner erreichbar. Erschwerend kommt hinzu, dass auf dem PCR-Test keine Corona-Variante angegeben wird und die Gesundheitsämter gar keine Informationen zu möglichen Kontaktpersonen abrufen. Ein derartiges Versäumnis ist inmitten einer weiter auf uns zurollenden Omikron-Variante einerseits nicht verantwortlich, andererseits bleiben Betroffene mit Blick auf ihre Quarantäne vollkommen im Dunklen.

Mit der neuen Omikron-Variante ist die Situation für viele Betroffene nun also noch komplizierter geworden. Wenn der PCR-Test positiv ausfällt, aber keine Variante des Virus durch die Gesundheitsämter ausgegeben wird, bleibt ein Problem, mit dem auch viele Betroffene in anderen Bundesländern, so auch in Baden-Württemberg zu kämpfen haben. Wie lange muss ich in Quarantäne? Reichen zehn Tage, sind es zwei Wochen oder doch nur eine? Oft bleibt es den Betroffenen überlassen selbst zum Hörer zu greifen, um das das zuständige Labor anzurufen. Doch selbst das gibt im Fall einer Omikron-Infektion nur bescheidene Sicherheit, weil überhaupt nur ein gutes Viertel der positiven Tests auf die Virus-Variante überprüft werden. In Baden-Württemberg werden laut Landesgesundheitsamt etwa 50 Prozent aller positiven PCR-Tests auf die Virusvariante untersucht. Im Zweifelsfall weiß also niemand so genau, mit welcher Virus-Variante man eigentlich infiziert wurde, weil die Probe nicht auf Varianten getestet wurde. Diese Unsicherheit teilt auch der Leiter des Landesgesundheitsamtes in Stuttgart, Gottfried Roller: „Letztendlich liegt eine Situation vor, wo Sie nicht ausschließen können, wenn jemand nicht näher analysiert wird, dass ein solcher Fall entgeht.“ Und selbst wenn ein Verdacht auf Omikron besteht, dauert es oft mehrere Tage bis die Laborbefunde an das zuständige Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Doch auch hier hapert es. So schreibt das Gesundheitsamt Breisgau-Hochschwarzwald: „Das aktuelle Nachverfolgungskonzept des Landes Baden-Württemberg sieht vor, dass eine regelmäßige Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter nicht mehr regelmäßig erfolgt. Dies führt dazu, dass positiv getestete Personen derzeit nicht unbedingt vom Gesundheitsamt kontaktiert werden, allenfalls es liegt ein konkreter Verdacht auf Omikron vor.“

Aber nicht nur in Baden-Württemberg stehen Betroffene allein da und wissen nicht, wann sie aus der Quarantäne herausdürfen. In der Landeshauptstadt München sieht es auch nicht besser aus. Hier wie überall in der Bundesrepublik macht man sich derzeit große Sorgen wegen der steigenden Infektionszahlen mit der neuen Omikron-Variante. Aber was Quarantäne-Regelungen herrscht auch hier Unübersichtlichkeit. Dies musste eine Münchnerin erfahren, die nach einer positiven Corona-Infektion erst nach 14 Tagen aus der Quarantäne kam. Obgleich ein PCR-Test sieben Tage nach der Infektion negativ war, reagierte das zuständige Gesundheitsamt lange gar nicht und gab dann auch noch falsche Informationen. Über 9 Tage herrschte aus Funkstille aus der Behörde. Dann kam die befreiende Nachricht, dass die 26-Jährige endlich aus der Quarantäne herausdurfte. Doch das erwies sich als Falschinformation. Die Quarantäne dauert länger, hieß es. Eine verkürzte Absonderung gelte an anderen Orten wie Ebersberg, aber nicht in München. Für die Münchnerin bleiben solche Missverständnisse unverständlich und legen dazu noch die ganze Stadt lahm. Dennoch gibt die junge Frau nicht dem zuständigen Amt die Schuld an der für sie misslichen Lage, sondern den Politikern, die die Regeln machen und diese immer wieder ändern.