Die digitale Währung der chinesischen Zentralbank hat jetzt 261 Millionen Nutzer

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Der Erfolg der Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie hat dazu geführt, dass auch Staaten damit experimentieren. China ist hierbei ein Vorreiter.

Die digitale Währung der chinesischen Zentralbank hat nach Angaben eines Beamten der People’s Bank of China (PBOC) inzwischen 261 Millionen Nutzer. Darüber hinaus wurden mit dem digitalen Yuan Transaktionen im Wert von 87,5 Milliarden Yuan (13,78 Milliarden US-Dollar) getätigt, und mehr als 8 Millionen Händler akzeptieren inzwischen e-CNY.

Zou Lan, Leiter der Finanzmarktabteilung der People’s Bank of China (PBOC), gab am Dienstag auf einer Pressekonferenz einen aktuellen Überblick über die digitale Währung der chinesischen Zentralbank (CBDC), den digitalen Yuan. Dieses digitale Geld soll früher oder später die traditionelle Währung (Renminbi) zuerst ergänzen und dann sogar ersetzen.

Nach Angaben des PBOC-Beamten hatte e-CNY Ende 2021 261 Millionen eindeutige Nutzer, und es wurden Transaktionen im Wert von 87,5 Milliarden Yuan (13,78 Milliarden US-Dollar) mit der digitalen Währung der chinesischen Zentralbank durchgeführt. Darüber hinaus akzeptieren inzwischen mehr als 8 Millionen Händler in den Testgebieten den digitalen Yuan.

Die chinesische Zentralbank hat ihre digitale Währung, die auch als Digital Currency Electronic Payment (DCEP) bezeichnet wird, in den vergangenen zwei Jahren in verschiedenen Städten aktiv getestet. Die Zentralbank hat digitale Yuan im Rahmen von Lotterien verschenkt, damit die Einwohner sie ausgeben können.

Die App für die digitale Yuan-Brieftasche hat sich zu einer der am schnellsten wachsenden Apps in China entwickelt, gemessen an der Zahl der Downloads. Angesichts dessen, dass klassische Kryptowährungen und Krypto-Apps wie Bitcoin Loophole in China stark unter Druck gesetzt werden, ist diese Entwicklung nachvollziehbar.

Die App mit dem Wallet ist seit Anfang des Monats in den App-Stores für iOS und Android verfügbar. Allerdings können sich nur Nutzer in Pilotstädten und an den Austragungsorten der kommenden Olympischen Winterspiele anmelden und die digitalen Yuan in einem der 8 Millionen Geschäfte ausgeben, die e-CNY akzeptieren.

Zu den Testregionen für den digitalen Yuan gehören Shenzhen, Suzhou, Xiongan, Chengdu, Shanghai, Hainan, Changsha, Xian, Qingdao, Dalian und die Austragungsorte der diesjährigen Olympischen Winterspiele, die von Peking ausgerichtet werden. Gerade dort ist die neue digitale Zentralbankwährung quasi ein Prestigeprojekt für die kommunistische Führung des Reichs der Mitte.

Digitale Zentralbankwährungen werden bereits in mehreren Ländern aktiv entwickelt. Während manche Kritiker monieren, dass dies den Regierungen zu viel Kontrolle über die Menschen gebe, sehen andere darin eine Möglichkeit, die privaten Geschäftsbanken und die Giralgeldschöpfung so zu umgehen. Als problematisch gilt der Umstand, dass die Zentralbanken theoretisch einfach die Guthaben einfrieren oder auf Knopfdruck entwerten könnte. Insbesondere hätten die Führungen von Ländern so die Möglichkeit, Kritiker finanziell einfach auszutrocknen und so unter Druck zu setzen.

Es gibt auch positive Stimmen, die im digitalen Zentralbankgeld die Möglichkeit sehen, ein „universelles Grundeinkommen“ umzusetzen. Die Notenbanken könnten jedem Bürger wöchentlich oder monatlich eine bestimmte Summe zur freien Verwendung gutschreiben – unabhängig vom persönlichen Einkommen oder Vermögen des Einzelnen. Dies soll auch bei der Bekämpfung von Armut und Kriminalität helfen, so die Überlegung der Befürworter des bedingungslosen bzw. universellen Grundeinkommens. Dagegen wird jedoch oftmals eingewendet, dass dies auch die Inflation in die Höhe treiben könne, zumal die Geldmenge dadurch stark ausgeweitet würde.

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