„Ausgleich von Feiertagen am Wochenende“ im Vorfeld des 1. Mai diesen Sonntag: Nachholen von Feiertagen entwertet ihren Sinn und Zweck

Brossardt: „Schon ein zusätzlicher freier Tag belastet BIP um 0,1 Prozentpunkte“

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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lehnt Forderungen zum Ausgleich von gesetzlichen Feiertagen, die auf einen Samstag oder Sonntag fallen, klar ab. „Feiertage dienen nicht in erster Linie der Erholung der Arbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer, sondern der Besinnung auf einen bestimmten Zweck“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Neben dem 1. Mai am kommenden Sonntag wird in diesem Jahr zusätzlich der erste Weihnachtsfeiertag auf einen Sonntag fallen, der Neujahrstag fiel auf einen Samstag. „Fällt ein Feiertag auf einen ohnehin arbeitsfreien Tag, kann man sich auch ohne bezahlte Freistellung diesem Feiertag widmen. Wenn wir Feiertage dagegen beliebig nachholen, entwerten wir ihren ursprünglichen Sinn. Denn dann steht nicht mehr der religiöse, historische oder gesellschaftspolitische Anlass im Vordergrund, sondern die Freizeit“, so Brossardt.

Daneben betont die vbw die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch das Nachholen von Feiertagen entstünden. „Die effektiven Arbeitskosten für die Unternehmen würden steigen. Schon ein einziger Ausgleichstag würde bedeuten, dass das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands um 0,1 Prozentpunkte schrumpfen würde. Diese zusätzliche Belastung darf es nicht geben – erst recht nicht in Zeiten, in denen die Betriebe mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs kämpfen“, erläutert Brossardt.

Die notwendige Erholung der Arbeitnehmer wird in Deutschland aus Sicht der vbw zum einen durch die wöchentliche Arbeitsruhe an Sonntagen und durch den gesetzlichen Anspruch auf vier Wochen Erholungsurlaub pro Jahr ausreichend sichergestellt. „Viele Arbeitgeber bieten ihren Arbeitnehmern sogar insgesamt sechs Wochen Erholungsurlaub, zum Beispiel auf tariflicher oder vertraglicher Grundlage. Deutschland hat schon heute mehr freie Tage als der Durchschnitt der Industrieländer und Bayern hat mehr Feiertage als jedes andere Bundesland“, betont Brossardt abschließend.

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