Zwei Neuerscheinungen aus dem Leipziger Universitätsverlag

Steffen Höhne, Ralph Philipp Ziegler (Hg.),
Kulturbranding II, Konzepte und Perspektiven der Markenbildung im Kulturbereich (Weimarer Studien zu Kulturpolitik und Kulturökonomie, Bd. 4) 2009, 236 Seiten, Broschur, 33,00 €, ISBN 978-3-86583-338-9
Professionelles Markenmanagement wird für Kulturinstitutionen immer mehr zur harten Notwendigkeit der Existenzsicherung.
Um ihre Anspruchs- und Interessengruppen auf der ganzen Breite anzusprechen – vom möglichen Besucher über Träger und meinungsbildende Gruppen bis zur Wirtschaft – sind qualifizierte Instrumente gefordert, die gleichzeitig monetäre und inhaltliche Aspekte moderieren und vermitteln können.
Allerdings fehlt es den Kultureinrichtungen bisher selbst an fundamentalen Instrumenten, um ihre oft überragenden Qualitäten souverän und profund bewertet in Verhandlungen einzubringen. So existieren bislang keine ernsthaften Ansätze für eine Markenbewertung im Kulturbereich, weshalb sich selbst Institutionen höchsten Renommees in Partnerschaftsvereinbarungen weit unter ihrem Wert verkaufen.
Empirische Arbeiten, wie die in diesem Band veröffentlichten zum Themenbereich „Museum und Marke“, setzen erste Grundlagen für einen fundierten Umgang mit dem Thema. Weitere Artikel befassen sich mit Markenstrategien in der klassischen Musik und mit Marken und Marketing im Zeitalter der digitalen Informationsgesellschaft.

Steffen Höhne, Uli Kostenbader, Hellmut Seemann (Hg.),
Krisenmanagement, Der Brand und seine Folgen – die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar (Weimarer Studien zu Kulturpolitik und Kulturökonomie, Bd. 5) 2009, 208 Seiten, Broschur, 30,00, ISBN 978-3-86583-381-5
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Der verheerende Brand am 2. September 2004. Ein UNESCO-Weltkulturerbe brennt. 50.000 Bücher und 35 Kunstwerke sind für immer verloren, 62.000 Bücher wurden stark in Mitleidenschaft gezogen, ein wunderbares Bibliotheksgebäude schwer beschädigt.
Was in dieser Brandnacht geschah, ist wohl dokumentiert. Ein effektives Krisenmanagement hat Schlimmeres verhindert. Den unmittelbar Beteiligten von Feuerwehr über Polizei und nicht zuletzt bis hin zum Führungsstab sowie den Mitarbeitern der Klassik Stiftung Weimar wurde verantwortungsvolles und situationsadäquates Reagieren bescheinigt.Was ein erfolgreiches Krisenmanagement ausmacht, ist insbesondere in der betriebswirtschaftlichen und sozialpsychologischen Fachliteratur vielfach beschrieben. Jedoch: Was für Politik, Wirtschaftsunternehmen, die Touristik-Branche oder gar für Sportverbände als „richtig“ postuliert wird, mag bei kulturellen Einrichtungen im Krisenfall anders aussehen. Die Herausgeber dieses Bandes verfolgen daher das lohnende Ziel, das Geschehene in Weimar zu reflektieren und Lehren daraus zu ziehen, um zu einer verallgemeinerungsfähigen Empfehlung für kulturelle Einrichtungen für den Umgang mit Krisensituationen zu gelangen. Dabei ziehen sie Beiträge aus Politik und Verwaltung, Denkmalschutz, Wirtschaft, Wissenschaft und natürlich der betroffenen Institution selbst, der Klassik Stiftung Weimar, in ihre Betrachtungen mit ein.

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