Erfolgreicher Auftritt der deutschen Automobilindustrie in Südkorea

BMW, München, Foto: Stefan Groß

Deutscher Gemeinschaftsstand auf der Seoul Motor Show

Für die deutsche Automobilindustrie ist Südkorea auch im Jahr 2019 ein wichtiger Partner: Zahlreiche Kooperationsprojekte und ein starker Auftritt auf der Seoul Motor Show unterstreichen das Engagement von Herstellern und Zulieferern auf dem viertgrößten Markt in Asien. Deutsche Zulieferer haben inzwischen über 70 Produktionsstätten in Südkorea und kooperieren dort mit lokalen Unternehmen.

Zulieferer aus Deutschland waren mit einem vom VDA initiierten Deutschen Gemeinschaftsstand auf der Messe vertreten, für die Hersteller läuft die größte Messe in Südkorea noch bis zum 7. April 2019. Die Hersteller und Zulieferer bieten eine breite Palette von Produkten in Südkorea an: von leichtgewichtigen Aluminiumteilen bis zum Gesamtfahrzeug.

Wichtig ist den deutschen Unternehmen dabei auch die Kooperation mit Unternehmen in Südkorea. Hierzu wurden auf der Messe intensive Gespräche geführt. Noch nie haben deutsche Zulieferer so viel nach Südkorea exportieren können wie im Jahr 2018: Mit über 900 Millionen Euro waren die Ausfuhren auf einem Höhepunkt (plus 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Aber auch die Zulieferer aus Südkorea konnten ihre Verkäufe nach Deutschland deutlich steigern: Mit 500 Millionen Euro lagen sie sogar 13 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Pkw-Hersteller konnten ihre Exporte nach Südkorea im vergangenen Jahr um 8 Prozent steigern, mit einem Wert von 4,6 Mrd. Euro lagen sie nur im Jahr 2015 schon einmal höher.

Bereits zum sechsten Mal ist der VDA mit einem von der Deutschen Bundesregierung und dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) unterstützten Deutschen Gemeinschaftsstand auf der Seoul Motor Show vertreten. Auf der Autoshow sind koreanische und internationale Automarken vertreten, aber auch Hersteller von Teilen und Zubehör. Die Messe hat in zwei großen Hallen des KINTEX Messegeländes eine Fläche von rund 80.000qm und es werden rund 700.000 Besucher erwartet. Allein am ersten Wochenende waren jeweils täglich über 100.000 Besucher auf dem Gelände.

„Made in Germany“ hat traditionell ein sehr gutes Ansehen in Südkorea. An dem guten Image arbeiten sowohl die Hersteller als auch die Zulieferer. Der Ständige Vertreter und Leiter der Wirtschaftsabteilung der Deutschen Botschaft in Seoul, Weert Börner, betonte beim Empfang der Botschaft anlässlich der deutschen Beteiligung daher auch das hohe Engagement der vor Ort vertretenen Unternehmen:

So würden die Hersteller nicht nur Fahrzeuge verkaufen, sondern auch in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter bei Händlern und Werkstätten investieren und zahlreiche Kooperationen im Bereich der Forschung und Entwicklung eingehen, so zum Beispiel auch im Bereich neuer Technologien. Mindestens so wichtig sei, dass der Marktzugang für europäische Autohersteller fair und nach Geist und Regeln des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Südkorea ausgestaltet werde. Derzeit würden gerade die deutschen Autohersteller von koreanischen Behörden oft nicht angemessen behandelt. Zudem wirkten diverse „Korea only“-Regulierungen für alle Importeure als nicht-tarifäre Handelshemmnisse. Bilaterale Gespräche und der kommende Südkorea-Besuch der EU-Handelskommissarin Malmström im April sollten genutzt werden, um konstruktiv über Marktzugangsthemen zu sprechen.

Deutsche Hersteller haben in Kooperation mit der Auslandshandelskammer in Südkorea (KGCCI) das Duale Trainingsprogramm erfolgreich nach deutschem Vorbild eingeführt. Seit 2017 gibt es den Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers in Korea. Ausbildungsplan, das Konzept der Ausbilder und Prüfungen werden vollständig aus dem deutschen System übernommen. Seit der Einführung wurden über 200 Auszubildende von den Firmen eingestellt. Ausbildung trägt in Korea dazu bei, den Unternehmen hoch qualifizierte Arbeitskräfte zuzuführen und andererseits jungen, schulisch gut ausgebildeten Highschool-Absolventen einen Berufseinstieg mit Perspektive zu bieten.

Ein weiteres Beispiel für das Engagement der deutschen Automobilindustrie in Südkorea ist die Aktivität des VDA Qualitätsmanagement Centers (VDA QMC). Seit dem Jahr 2015 arbeitet das QMC mit der „Korean Foundation for Quality“ (kfq) zusammen. Ziel sind Schulungen im Qualitätsmanagement nach VDA-Richtlinien, die es koreanischen Zulieferern ermöglichen, sich für Lieferungen an deutsche Hersteller und Zulieferer zu qualifizieren. Das VDA QMC und der Partner kfq waren ebenfalls auf dem Deutschen Gemeinschaftstand vertreten, um über diese Angebote zu informieren.

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