Lausbergs Buchtipp: „Neuroleadership“ von Heike Surrey

Was Neurowissenschaften und soziale Systemtheorie zum modernen Leadership beitragen

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Heike Surrey: Neuroleadership. Was Neurowissenschaften und soziale Systemtheorie zum modernen Leadership beitragen, Schäffer Poeschel, Stuttgart 2022, ISBN: 978-3791056425, 39,95 EURO (D)

Das Buch beschäftigt sich mit dem Ansatz des Neuroleadership, der einen Beitrag leisten kann, Führungskonzepte weiterzuentwickeln und dabei auf die neueren zukünftigen Entwicklungen bezüglich der Digitalisierung zu reagieren. Das Ziel des Werkes ist die Gestaltung des Neuroleadership, die Verknüpfung der Aktionsfelder, Neuroscience, Systemtheorie und Leadership.

Das Buch unterteilt sich in einen theoretischen Teilbereich und einen anwendungsorientierten zweiten Teil.

Leadership wird dabei vor allem als beratende und unterstützende Funktion gesehen, für die Kompetenzen im hybriden systemischen Neurocoaching benötigt werden. Ein spezieller Fokus liegt auf den Einflüssen durch Digitalisierung, Intuitive, Künstliche und Web-Intelligenz.

Im Anhang gibt es noch ein Literaturverzeichnis, eine Auswahl weiterer aktueller Literatur zu weiterführenden Neuro-Perspektiven, ein Glossar, einen „Lesepfad“, ein Sachwortregister und Informationen über die Autorin.

Das Buch ist viel zu abstrakt, wissenschaftstheoretisch geschrieben und vereinigt im idealtypischen Sinne Neuroscience, Systemtheorie und Leadership. Es ist sehr theorielastig, wobei der Einfluss der Neurowissenschaft und der Systemtheorie einen zu großen Raum einnimmt.

Es ist zwar richtig, dass bei Organisationen die Systemtheorie eine gewisse Rolle spielt und die Gehirnforschung einige brauchbare Erkenntnisse bereithält, aber Persönlichkeit, die menschliche Kommunikation, Strategien und Werte kommen viel zu kurz. Außerdem ist das Buch viel zu wenig an der (Arbeits-)Wirklichkeit orientiert, so dass Praktiker davon wenig Nutzen haben.

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Über Michael Lausberg 546 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.