Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich

Die eigentümliche wähl in Erfurt

deutschland flagge fahne bundestagswahl groko, Quelle: moinzon, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Nach der eigentümlichen Wahl in Erfurt, bei der die kleinste Landtagsfraktion den Posten des thüringischen Ministerpräsidenten gewinnt, verlieren bürgerliche (demokratische?) Berufspolitiker in ganz Deutschland die Contenance. Blumensträuße werden auf dem Boden geschmissen und Vergleiche werden bemüht, wie man sie sonst nur im Darknet findet.

Wir wollen uns zunächst auf die beiden Fotos konzentrieren:

Beinahe sämtliche Bundestagsparteien behaupten, dass Höcke (unteres Foto: 2020, rechts) dem Reichskanzler Hitler (oberes Foto: 1933, links) entspricht, was total daneben ist. Denn nicht Björn Höcke (re unten), sondern Thomas Kemmerich (links unten) gewinnt die Wahl des Ministerpräsidenten in Erfurt. Also entspricht Thomas Kemmerich (links unten) dem Adolf (links oben) und/oder Björn Höcke (re unten) dem vertrottelten Reichspräsidenten im Trachtenanzug Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg (rechts oben). Politisch hat heute (2020) die Bundeskanzlerin Dr. Angela Dorothea Merkel ungefähr soviel zu sagen wie damals (1933) der Reichspräsident Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg. Der Reichspräsident erkennt 1933 keine andere Alternative als AH zum Reichskanzler zu ernennen.

Es wäre unredlich, Thomas Kemmerich mit 18 zu vergleichen. Heute sieht es die Bundeskanzlerin als alternativlos an, den vom thüringischen Landesparlament offiziell und rechtmäßig gewählten Ministerpräsidenten von seinem Gott gewollten und redlich erworbenen demokratischen Amt zu vertreiben. Die Wahl hierzu ist geheim gewesen, auch wenn es nicht schwer zu berechnen ist, welche Mitlieder welcher Partei Thomas Kemmerich ihre Stimme geschenkt haben. Es ist ja nicht gesetzlich verboten, von der AfD das gut dotierte Amt eines Ministerpräsidenten zu erhalten! Hätten die Mitglieder der AfD statt des FDPlers den linken Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten gewählt, so hätte Ramelow noch schneller als Kemmerich die Wahl angenommen.

Die Erregung unter den „demokratischen“ Politikern ist dennoch sehr groß. Sie erkennen am Beispiel Thüringen, dass auf Grund ihrer alternativlosen Falschspiele („Große Koalition“) und der undemokratischen Machtabgabe an die von niemanden gewählten, folglich undemokratischen EU, die bürgerliche Mitte an Einfluss verliert und somit zwangsweise die linken und rechten Parteien an Einfluss gewinnen. Doch noch träumen die „demokratischen“ Politiker, die Linke zur ihrer bürgerlichen Demokratie zwingen können, indem sie selbstherrlich behaupten, dass Ramelow ein demokratischer Linker und kein Kommunist sei, hingegen Höcke ein Faschist. Dabei können, ja müssen Kommunisten Demokraten sein. So hat ein unbedeutendes Verwaltungsgericht in Meinigen geurteilt, welches den Unterschied zwischen Faschismus und Nationalsozialismus genauso wenig kennt wie die allermeisten Deutschen inklusive der gewählten Politiker aller Ebenen und Schattierungen.

Doch die Bundeskanzlerin ist von ihrer alternativlosen Handlungsweise überzeugt. Wen sie damit retten will, ist unklar. In der Konsequenz werden die thüringischen Wahlmanipulationen zu einem Erstarken der AfD und der Linken führen. Alternativlos. Weiter so!?

PS: Womöglich alles ein Missgeschick?

Bundespräsident Steinmeier verschickt versehentlich ein Glückwunschtelegramm an den Iran!

Wie der Herr so`s Gescherr. Original ein griechisches Sprichwort: Wie die Herrin, so der Hund.

Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.