Rekord-Dividenden mitten in der Krise sind pervers

Schluss mit einer Politik die Vermögende und Konzerne immer reicher macht, und die Mehrheit der Bevölkerung immer ärmer!

Bild von Peter H auf Pixabay
Die Krise trifft die Verbraucher hart und treibt viele Menschen in die Verzweiflung: Die Teuerung von 10% frisst mehr als ein ganzes Monatseinkommen im Jahr. Die Lebensmitteltafeln sind überlastet und müssen vielerorts Bedürftige abweisen. Weihnachtsgeschenke werden gestrichen, Urlaube fallen aus, die Wohnung ist kalt – Armut und Existenzängste sind Realität in Millionen Familien. Auf der anderen Seite profitieren offenbar viele Großkonzerne von der Krise und den Preiserhöhungen: Nach einer Handelsblatt-Prognose werden die 40 DAX-Konzerne im kommenden Jahr Dividenden von 54 Mrd. Euro an ihre Aktionäre ausschütten – so viel wie nie zuvor!
Es ist immer dasselbe: Schon in der Finanzkrise 2008 oder der Coronakrise wurde in großem Stil Reichtum von unten nach oben umverteilt. Vor allem die großen Konzerne profitieren von Stützungsmaßnahmen und Subventionen, die Kosten und Verluste werden auf die Bevölkerung und den Mittelstand abgewälzt. Auch jetzt will Wirtschaftsminister Habeck durchsetzen, dass selbst Konzerne, die über die Gas- und Strompreisbremse enorme Summen an Steuergeldern erhalten, trotzdem weiter Boni und Dividenden ausschütten dürfen. Ich finde das nur noch grotesk.
Es muss endlich Schluss sein mit einer Politik, die Konzerne, Aktionäre und Vermögende immer reicher macht und die große Mehrheit der Bevölkerung immer ärmer! Wir brauchen eine gerechte Besteuerung von Unternehmen, eine wirksame Abschöpfung von Übergewinnen und endlich eine Beteiligung sehr großer Vermögen an den Kosten der Krise!
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Sahra Wagenknecht, geboren in Jena, ist eine deutsche Volkswirtin, Publizistin und Politikerin (PDS, Die Linke).