Das erneute Zeitalter des Aberglaubens

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In Zeiten höchster Not – die Not darf real oder eingebildet sein – verlassen die Menschen den steinigen Weg der Wissenschaft und wenden sich dem Aberglauben zu. Letztendlich ist jeder Glaube ein Aberglaube.

In Zeiten der Herrschaft der Aberglauben ist Wissen lebensgefährlich. Wissen beruht auf Beweise. Glaube und Aberglaube bedürfen keine Beweise. Beweise wären schädlich, denn dann wäre der Aberglaube ein verbotenes Wissen.

Der von Menschen gemachte Klimawandel fällt in die Rubrik Glaube. Somit wäre eine Aufklärung darüber wissenschaftlich, i.e. tödlich. Auf der ersten Stufe ist der Klimawandel natürlichen Ursprungs, also nicht menschengemacht und für den Klimaleugner lebensgefährlich. Auf der zweiten Stufe befindet sich der Klimawandel, der menschengemacht oder auch natürlich sein darf. Dieser Klimaglaube light reicht jedoch aus, ein Berufsverbot auszusprechen. Auf der dritten Stufe darf man nur an den Menschen gemachten Klimawandel glauben (oder gibt es vor zu glauben) und gleichzeitig behaupten, dass die Klimakatastrophe sowieso nicht mehr aufzuhalten ist. Dies ist die Einstellung des US-Journalisten Jonathan Franzen, der verständlicherweise in deutschen Papier- und Internet-Medien angefeindet wird. Jonathan Franzens Motto lautet: Es gibt keine Hoffnung & Die Klima-Apokalypse komme so oder so. Auf der vierten und höchsten Stufe gilt allein der Menschen gemachten Klimawandel. Das ist das Credo des offiziellen, tolerierten, alternativlosen Aberglauben in Deutschland! Hier lässt sich der Menschen gemachte Klimawandel – wenn auch mit großen Anstrengungen und Verzicht – nur vom Menschen aufhalten.

Konzentrieren wir uns auf Franzens dritte Stufe. Franzens Einstellung hat riesige Vorteile gegenüber dem deutschen Glauben (Aberglaube: Stufe 4). Das deutsche Credo ist kostspielig und erfolglos: Die Bezahlung durch den Bürger erfolgt mittels Inflation, die vom Staat geleugnet wird und an dem der Staat sehr gut verdient. Dass der Glaube Stufe 4 nicht erfolgreich ist, erkennt man sofort daran, dass trotz vieler Jahren, seit denen über den Menschen gemachten Klimawandel gepredigt wird und Scheinlösungen zelebriert werden, der real existierende Klimawandel an Klimawandelwärme zunimmt!

Franzen fordert die Menschen auf, dort zu helfen, wo Not ist. So in Australien die Buschbrände zu löschen, unabhängig von ihrer ideologischen Entstehung. Die Summen, die hierfür notwendig sind, belaufen sich in etwa auf 1 Millionstel der offiziellen, zu erwartenden und geforderten Klimawandel-Gelder, die in die Taschen korrupter Herrscher verschwinden. Das Vorgehen Franzens verhindert, das Vorgehen der deutschen Regierung unter Merkel fördert jegliche Korruption.

Das dürfen deutsche öffentlich-rechtlich bezahlte Medien nicht unkommentiert durchgehen lassen. Sie könnten ihren gut bezahlten Job verlieren. Franzen ist in Deutschland somit ein Volksfeind und Klimaleugner.

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Wenden wir uns den alltäglichen Dingen zu, die der Menschen gemachte Klimawandel mit sich bringt.

Tesla-Chef Elon Musk erklärt, dass er im Berliner Umland eine „Gigafactory“ seines Unternehmens in Europa errichten will. Das Land Brandenburg freut sich über die Tesla-Fabrik in Grünheide im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree. Bald soll hier die industrielle Zukunft mit vielen Jobs beginnen, woran auch Politiker profitieren wollen. Selbst der Naturschutzbund NABU zeigt nur geringe Bedenken, die mit wenig Geld aus der (schwarzen?) Portokasse zerstreut werden. Seit Anfang 2020 gibt es leider eine Bürgerinitiative gegen die Gigafactory. Die Bürgerinitiative gefährdet das umweltschonende gewinnträchtige Projekt.

Ab 2023 sollen 500.000 E-Autos pro Jahr vom Band rollen. Für den Bau der Gigafactory müssen lächerlich wenige 300 Hektar Wald gerodet werden, der aus ( Klimawandel-vertrockneten) Kiefernbeständen minderer Qualität besteht.

Die Bürgerinitiative nennt sich „Bürgerinitiative gegen Gigafactory Grünheide“. Ihr Aufruf lautet:

Wir sind nicht einmal ansatzweise ein Industriestandort und wollen es auch nicht werden. Menschen siedeln sich hier an wegen der besonderen Lebensbedingungen in einer noch weitestgehend intakten Natur – seht euch doch um. Ihr wisst selbst warum ihr hier leben wollt, nicht von Industrie umgeben. Wenn Tesla kommt, wird es Grünheide nicht mehr geben. Wir verlieren nicht nur unsere Lebensräume – auch unsere Identität! Grünheide darf keine Industrieregion werden.“

Eine Verzögerung oder gar ein Scheitern der Tesla-Ansiedlung wäre ein verheerendes Signal für mögliche Investoren in der nahen Lausitz, wo wegen des geplanten Kohleausstieges sehr viel Geld erfolgreich investiert werden kann, offiziell: „… wo durch den Kohleausstieg ein gigantischer Strukturwandel bewältigt werden muss.“

Neben den Befürwortern und Gegnern der Elektroauto-Fabrik in Brandenburg gibt es einen weiteren Ort, dem übel mitgespielt wird.

E-Autos brauchen Lithium. Der Lithiumabbau für E-Autos raubt den Menschen in Chile das Wasser.

Mitten in der trockensten Wüste der Welt (Atacama-Wüste in Chile) befindet sich eine riesige Fläche mit Wasserbecken. Jedes einzelne Becken ist 20 Mal so groß wie ein Fußballfeld. Die Becken sind mit Salzwasser gefüllt, welches aus der Wüstenerde hochgepumpt wird. Die Sole enthält Lithiumkarbonat, den Rohstoff für Batterien in Elektroautos. Um Lithium aus der Sole zu gewinnen, wird die Flüssigkeit der glühenden Sonne der Wüste überlassen, bis das Wasser verdunstet sind. Das Lithium wird aus dem Rückstand abgetrennt und in wiederaufladbare Batterien eingebaut.

Wasser ist Leben

Bevor die Minengesellschaften hierher kamen, gab es reichlich Wasser. Der Bergbau hat das trinkbare Grundwasser verbraucht, die Firmen entnehmen dem Fluss Trinkwasser, so dass die Bauern kein Wasser mehr bekommen. Die Indios brauchen das Wasser nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für ihre traditionellen Bräuche.

Jedes Jahr werden über 63 Milliarden Liter Salzwasser aus der Wüste nach oben gepumpt – 2000 Liter in der Sekunde. Zudem verbraucht die Industrie sehr viel Süßwasser. Die Bergbau-Kommission der chilenischen Regierung gibt bekannt, dass der Atacama zwischen 2000 und 2015 dreimal mehr Wasser entzogen worden sind, als auf natürliche Weise in Form von Regen- oder Schmelzwasser in die Wüste gelangt sind.

Beschleunigt der Klimawandel in Chile oder die Geldgier in Brandenburg die Wasserknappheit in der Atacama-Wüste?

Die betroffenen Indios: „Wir wollen, dass die Regierung und die Menschen in Deutschland wissen, dass Elektroautos nicht die Rettung des Planeten sind. Wenn sich alle dessen bewusst sind, brauchen wir keine Elektroautos, um den Planeten zu retten.“

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Wir haben in Deutschland zwei Interessensgruppen, die gegeneinander um materielle Vorteile kämpfen. Die einen (Linke, Grüne, Greta T., diverse Klimawächter) wollen gut dotierte Arbeitsplätze, die anderen ihre Ruhe. In der Atacama-Wüste in Chile wollen die Ureinwohner (Indios) wie seit Jahrtausenden überleben. Doch viele deutsche Verbraucher wollen E-Autos, weil dieses neue Spielzeug sie anregt und die Umwelt in Deutschland nicht belastet. Der Untergang der Indios ist den Politikern, Wirtschaftsbossen und durchschnittlichen Deutschen vollkommen gleichgültig, solange ihr Weltklima gerettet wird.

How dare you?

Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.