Galerie Rothamel Erfurt – Romantik im Kunstlicht

Nguyen Xuan Huy, Der Sturm | The Storm, 2020, Öl auf Leinwand | oil on canvas, 180 x 250 cm
Galerie Rothamel Erfurt
Bis 7. Juni 2024 | until June 7, 2024Künstlerempfang am Samstag, 20. April um 20 Uhr

Museumsnacht am Freitag, 24. Mai von 19 bis 24 Uhr

2024 feiern wir Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag. Viele zeitgenössische Künstler haben sich mit dem wichtigsten Meister der deutschen Romantik auseinandergesetzt. Und tun das weiterhin. Wir zeigen eine außerordentlich spannende Ausstellung mit Werken von Jörg Ernert, Moritz Götze, Hiroyuki Masuyama, Nguyen Xuan Huy, Wieland Payer, Marten Schädlich, Hans-Christian Schink und Raïssa Venables.

Hans-Christian Schink, LA Night #10, 2002, C-Print/ Diasec, 178 x 229 cm, Ed. 5 + 3
Über „Verlorene Nähe. Spuren des Romantischen im Werk von Hans-Christian Schink“ referiert ein Essay von Kai Uwe Schierz aus dem Jahr 2004. Er schreibt „Die Bilder, die Hans-Christian Schink fotografiert, rufen Empfindungen des Schönen und Erhabenen hervor.“ und fährt später fort: „Besonders eindringlich von der verlorenen Nähe handeln schließlich seine LA-Nachtbilder.“ (Hans-Christian Schink, LA, Fotohof edition, Salzburg, 2004) 

Hiroyuki Masuyama, Die Lebensstufen (nach C.D.Friedrich, 1835), 2023, LED Lightbox, 72 x 94 x 4 cm, ed. 5+2

Wohl kaum ein zeitgenössischer Künstler hat sich so intensiv mit Caspar David Friedrich auseinandergesetzt wie Hiroyuki Masuyama (*1968). Folgerichtig ist Masuyama in diesem Jahr außerordentlich gefragt: Er stellt in der Hamburger Kunsthalle, dem Bundesrat, der Alten Nationalgalerie und dem Pommerschen Landesmuseum in Friedrichs Geburtsstadt Greifswald aus. Und natürlich bei uns.

Nguyen Xuan Huy, Der Sturm | The Storm, 2020, Öl auf Leinwand | oil on canvas, 180 x 250 cm

Schon als Kind, in Hanoi, stieß Nguyen Xuan Huy (*1976) auf französische Kunstbände aus der Indochina-Zeit und war fasziniert. Seine Rezeption der Romantik folgt ihrer französischen, dynamischen Spielart. So, wie Géricault und Delacroix sich mit der französischen Revolution un ihren Folgen auseinandersetzten, nähert er sich den Umbrüchen unserer Zeit.

Wieland Payer, Light in April, 2022, Pastell, Aquarell und Kohle auf grundiertem Papier auf MDF | pastel, watercolor and charcoal on primed paper on MDF, 40 x 60 cm

Wieland Payers Kunst entspringt einer Synthese von Phantasie und romantischer Wahrnehmung. Die atmosphärische Dichte und künstlerische Perfektion seiner Werke verweist auf Carl Blechen, ihre metaphysische Qualität auf Caspar David Friedrich. Zugleich ist Wieland Payer (*1981) leidenschaftlicher Konsument fiktionaler Epen von Lem, Strugazki und Tarkowski.

„Kunst wird für ihn interessant, sofern sie sich dem zu Erwartenden und deshalb geradlinig zu Entschlüsselnden entzieht, insofern sie versponnen ist, düster, durchaus auch apokalyptisch, persönlich, eigenartig und einfallsreich im romantischen Sinne.“ (Kai Uwe Schierz)

Moritz Götze, Peter in Thüringen, 2017, Öl auf Leinwand | oil on canvas, 60 x 50 cm

Moritz Götze (*1964) ist mit seinen Werken in der Geschichte zu Hause. Lieblingsaufenthalt ist das 19. Jahrhundert, besonders die Zeit der Romantik. „Zweifellos bedeutet Götzes Zitate-Vorführung, Macht über andere Kunstwerke auszuüben und sie zu historisieren. Götze gibt den Bildern anderer Künstler, die wie für einen monumentalen Flickenteppich bei ihm zusammengenäht werden, auch eine neue Heimat, indem er den historischen Charakter der Bilder hervorhebt und sie mit der Aura majestätischen Vergangenseins umgibt. Götze musealisiert.“ (Christoph Tannert)

Raïssa Venables, San Pietro, Assisi, 2008, c-print/diasec, ed. 5+2, 173 x 173 cm

Raïssa Venables (*1977 in New Paltz, NY) verfügt über eine prägnante eigene Bildsprache. Ihre aufwändigen Collagen verwandeln konkrete Innenräume wie Kirchen, Treppenhäuser oder Wohn- mobile ebenso diskret wie zielstrebig in optische Wahngebilde. Die Geschichten der Schöpfer und Benutzer dieser Orte werden auf eine Weise lebendig, die verwirrt, erschauern läßt und unterhält.

Marten Schädlich, Gehäuse, 2022, Öl auf Leinwand | oil on canvas, 85 x 250 cm

Marten Schädlich (*1986) pflegt eine überaus detaillierte und sorgfältige Malerei, wie sie zuletzt im frühen 19. Jahrhundert üblich war. Von dieser überdeutlichen Sichbarkeit aus führen die Motive des Künstlers ins Absurde und Komische, aber auch ins Schöne, Erhabene, Philosophische. „Ich glaube“, schreibt er, „dass man als Künstler sehr frei ist. Denn im Großen und Ganzen zählt auch für die Betrachter die Freiheit, das Gefühl: Hier ist jemand, der macht sein Ding.“

Jörg Ernert, Haus, große Fassung, 2021, Acryl auf Leinwand | acrylic on canvas, 110 x 150 cm

Was passiert, wenn die Malkultur der Leipziger Schule auf Wendepunkte der Kunstgeschichte trifft? Jörg Ernerts Arbeiten führen es vor. Farben, Formen und inhaltliche Zusammenhänge erscheinen in bisher ungesehenem Licht.
Jörg Ernert (1974) unternimmt seit vielen Jahren malerische Ausflüge zu anderen Meistern und vergangenen Epochen. Sein bevorzugtes Interesse gilt der Frage, wie weit Abstraktion gehen kann, wenn der Gegenstand noch erkennbar bleiben soll, auf welche Weise Reduktion das Bild bereichert. 2016 begann er, sich mit den Bühnen des Leipziger Opernhauses auseinanderzusetzen. „Die gewaltigen Dimensionen wirken einschüchternd, fensterlose Hallen, die vom Kunstlicht beatmet werden. Die Wandelbarkeit dieses Ortes interessiert mich.“

 


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