Salzburger Festspiele 2018 – Hommage an Christa Ludwig

Harald Preuner, Christa Ludwig, Helga Rabl-Stadler und Heinrich Spängler. Foto: SF/wildbild

Zu einer „Hommage an Christa Ludwig“ lud heute der Verein der Freunde der Salzburger Festspiele ins Haus für Mozart ein. Die Kammersängerin, die in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feierte, plauderte auf der Bühne mit Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Zahlreiche Künstler wie Christiane Karg, Neven Crnić, Freddie De Tommaso, Adrian Kelly, die Wiener Philharmoniker und Teilnehmer der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker untermalten diesen Nachmittag musikalisch.

Bürgermeister Harald Preuner überreichte das Stadtsiegel in Gold an Christa Ludwig. Er freue sich als Bürgermeister der Festspielstadt Salzburg sehr, der Hommage durch die Verleihung der Auszeichnung noch einen kleinen zusätzlichen Glanz verleihen zu dürfen, so  Stadtchef Preuner in seiner Festrede.

Mit den Salzburger Festspielen hat Christa Ludwig seit ihrem Debüt eine besondere Verbindung: Im Jahr 1955, mit gerade einmal 27 Jahren, verzauberte die Mezzosopranistin sowohl Publikum als auch Kritiker. Und sie gab in einem Sommer zwei Debuts – als Zweite Dame in Mozarts Die Zauberflöte unter dem Dirigat von Georg Solti und als Komponist in Strauss‘ Ariadne auf Naxos unter Karl Böhm. In den darauffolgenden Jahren festigte Christa Ludwig ihren Ruf als die maßstabsetzende Persönlichkeit im Mozart- und Richard-Strauss-Fach. Sie war Cherubino in Le Nozze di Figaro, Dorabella in Così fan tutte, Octavian im Rosenkavalier und Ariadne in Ariadne auf Naxos. 1969 stand sie erstmals als Marschallin im Rosenkavalier auf der Bühne des Großen Festspielhauses und die Kritiken waren hymnisch.

Die großen Dirigentenpersönlichkeiten waren in Salzburg ihre Mentoren und ihre künstlerischen Weggefährten. Sie musizierte mit Herbert von Karajan, Karl Böhm und Leonard Bernstein. Alle drei haben Christa Ludwig geliebt, verehrt und auf Dirigentenhänden getragen. „She is simply the best, and the best of all possible human beings“, sprach Leonard Bernstein Millionen von Musikliebhabern auf der ganzen Welt aus dem Herzen. Und Herbert von Karajan, der sonst so zurückhaltend mit seinem Lob war, schrieb: „Sie sind die einzige, die den Wandel von einer österreichischen Sängerin zu einer mit überall geltendem Weltformat geschafft hat.“

Beeindruckende 166 Mal – 126 Opernvorstellungen, 21 Liederabende, 18 Orchesterkonzerte und eine Matinee – trat Christa Ludwig bei den Salzburger Festspielen auf, um 1993 mit einem letzten Liederabend Abschied von der Festspielbühne zu nehmen.

Doch jeder Abschied ist ein neuer Anfang, denn die Kammersängerin gibt seitdem regelmäßig Meisterklassen im Rahmen des „Young Singers Project“ der Salzburger Festspiele. Auch heuer wieder fand zur Freude des Salzburger Festspielpublikums am Samstag, den 21. Juli eine öffentliche Masterklasse in der Aula statt.

Besonderes Lob fand Kammersängerin Ludwig für die beiden Teilnehmer des Young Singers Project 2018 – Tenor Freddie De Tommaso und Bariton Neven Crnić. Ludwig im O-Ton: „Da müssen sich manche fürchten, die jetzt auf den Bühnen sind, vor diesen schönen Stimmen.“

 

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