Breaking News – Wahrheit schlägt Wut

Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie

Bild von Markus Winkler auf Pixabay

Wahrheit schlägt Wut, Robert Fisk, Juli Zeh, Checks and Balances: Apokalyptiker & Integrierte – Gedanken in der Pandemie 82.

„Covid-19, unless it suddenly turns into a tiger, will be seen as just another risk to human life – like car crashes, cancer, war, etc. Human’s don’t necessarily fight disease, injustice and sorrow. They just survive and bash on regardless.“ – Robert Fisk 

„I am just a reporter. I report what I see.“ – Graham Greene: „The Quiet American“ 

Fast auf den Tag genau zehn Jahre ist es her, da waren wir zusammen essen. In einem türkischen Restaurant in Mannheim, während des Filmfestivals von Mannheim-Heidelberg. Robert Fisk war dort zu Gast. Eigentlich nur als Begleiter seiner zweiten Frau Nelofer Pazira, die aus Afghanistan stammt, und deren Spielfilm „Act of Dishonour“ dort im Wettbewerb lief, und später eine Auszeichnung gewann. Aber zumindest bei den Politikinteressierten des Festivals hatte sich schnell herumgesprochen, wer hier unscheinbar in der ersten Reihe den Film-Gesprächen folgte: Einer der berühmtesten Gegenwartsjournalisten des angelsächsischen Sprachraums. 

Ich hatte das große Glück, ihn etwas besser kennenzulernen, weil unser Direktor Michael Kötz wusste, wie sehr mich alles mit Außenpolitik und Asien interessiert. Deswegen konnte ich alle sechs Film-Gespräche mit seiner Frau moderieren. 

„Act of Dishonour“, das Regie-Debüt, der als Schauspielerin („Khandahar“) und Aktivistin arbeitenden Pazira, ist ein langer Film über das Töten, über den Alltag jenseits der westlichen Zivilisation. Über die Taliban und über den Islamismus. Und ein paarmal sagte Robert, wie er sich vorstellte, nachher noch ein paar Dinge zu den Themen, die während dem Filmgespräch aufkamen. 

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Osama Bin Laden war damals noch am Leben. Robert Fisk hatte ihn gleich dreimal interviewt und dabei auch selber fotografiert . Ich kenne keine anderen Fotografien, in denen Bin Laden so menschlich, so mild, und auch so schön aussieht, wie auf denen von Robert Fisk. 

Diese Bilder sagen mindestens ebenso viel aus über den, der sie gemacht hat, wie über sein Objekt. Sie erzählen etwas von der Liebe, der Neugier und der Offenheit, die Rober Fisk der Welt gegenüber hatte, über die er berichtete, und die sich schon bei unseren wenigen, eher oberflächlichen Begegnungen vermittelte. 

Dabei konnte man auch eine Menge darüber erfahren, was Journalismus eigentlich und vor allem ausmacht: Natürlich Neugier und natürlich der Wunsch, einfach zu berichten, was man sieht, möglichst vorurteilsfrei, möglichst ohne vorgefasste Meinung und ohne moralische Vorurteile – außer dem, im Zweifelsfall zu den Underdogs zu halten und weniger bekannten Weltansichten. Ein Reporter alte Schule. 

Was Robert Fisk aber noch mehr von anderen unterschied, war, so scheint mir, dass er obwohl er kaum Bücher schrieb, sondern für den Tag und die Stunde, immer über die Gegenwart hinausblickte. 

Ein Journalist war in seinem Verständnis ein Historiker der Gegenwart. Ein Mensch, der auch analysiert und urteilt, der nicht Unabhängigkeit und Neutralität vortäuscht – wo man sie gar nicht haben kann und wo sie oft genug unmoralisch wird. 

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Am vergangenen Freitag fühlte sich Fisk, der seit 15 Jahren vor allem für den „Independent“ schrieb , in seinem Haus in Dublin nicht wohl, und ging ins Hospital. Wenige Stunden später ist er dort an einem Schlaganfall gestorben. Ich glaube, dass dies ein Tod war, mit dem dieser unruhige, äußerlich ruhige, aber innerlich nervöse Mensch ganz zufrieden gewesen wäre: Schnell und mitten aus einem bis zum Schluß aktiven wachen Leben. 

Auch über Corona schrieb Fisk, in seiner Heimat England, aber auch etwa über die Folgen der Pandemie im Iran und über den unterschiedlichen Blick, den Menschen in Europa auf die Pandemie werfen im Vergleich zu anderen Teilen der Welt. Für die nächsten Folgen dieses Blogs werde ich einige von ihnen lesen. 

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„Good morning, good night, whatever it is“ sagte Kate Bouldouan, eine der wichtigsten CNN-Anchor-Women heute morgen auf ihrem Sender. Wunderbare Eröffnung. 

Die dortige Berichterstattung zur US-Wahl ist das reine Glück. Vier Tage lang „breaking news“ in der Dauerschleife. Verrückt. Aber hochspannend. 

„It’s just math“. Die Stimmen müssen ausgezählt werden. Kein Grund zur Wehleidigkeit. Waren wir mal ab, wie die Bundestagswahl nächstes Jahr abläuft, im siebten Lockdown, mit 40 Millionen Briefwählern, wenn Jamaika und Rot-Rot-Grün gleichauf liegen. 

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„That’s what a president calls a fraud, its called democracy“ – all dies ist vor allem eine Lektion in Demokratie, und ein Anlaß für Amerika-Optimismus. Die Institutionen funktionieren. 

Wir erleben gerade den Sieg der Institutionen über die Personen, den Sieg des Rechts über Gewalt und Moral, über Emotionen und Ermächtigung. 

Demokratie bedeutet eben nicht, dass es so läuft, wie es nach Meinungsumfragen gerade passend erscheint. Wenn das so wäre, dann brauchten und hätten wir kein Parlament, sondern eine Art Superalgorithmus. Die repräsentative Demokratie braucht dagegen eine Distanzierung von den Stimmungen des Tages. 

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Was muss man eigentlich verstehen, wenn man Wahlen voraussagen will? Man sollte erstens nicht glauben, dass die Menschen immer das Gute wählen. Man sollte auch nicht glauben, dass die Menschen immer das wählen, von dem sie wissen, dass sie es wählen sollten. Und man sollte ebenfalls nicht glauben, dass die Menschen immer nach rationalen Gesichtspunkten oder nach ihren eigenen Interessen wählen, dass es ihnen halt einfach um Egoismus geht, darum dass sie zum Beispiel möglichst wenig Steuern zahlen wollen, oder irgendwelche Wirtschaftspolitk haben möchten. Es ist alles viel komplizierter. Manchmal ist man für Klimaschutz, aber eine Umgehungsstraße zum Arbeitsplatz wäre schon cool. 

Ein genauso wichtiger Impuls ist, dass es manchmal darum geht, was bestimmte politische Angebote mit den anderen Menschen machen. Man möchte also zum Beispiel den Nachbarn dazu zwingen, dass er seinen Müll trennen muss oder mehr Polizei, damit die Menschen, die man aus dem Fenster sieht, in irgendeiner Weise auseinandergetrieben werden. Oder man möchte einfach jemanden, der die Reichen enteignet. 

Das nutzt einem selber überhaupt nichts, außer dass man die Befriedigung hat, dass ist die anderen trifft. Es geht also bei Wahl-Entscheidungen salopp gesagt auch um die niederen Instinkte, die natürlich jeder von uns hat. Wie Tullius Destructivus in „Streit um Asterix“. 

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Aber etwas anderes ist noch viel wichtiger: Die Leute wählen sich selber! Genau!! Die Leute schauen in den Spiegel. Damit meine ich jetzt nicht, dass sie Menschen wählen, die genauso aussehen, wie sie selbst, obwohl dies in manchen Fällen auch der Fall ist – wenn wir nur Donald Trump und seine Wähler anschauen, oder die vielen Älteren, die Joe Biden wählen. 

Daneben geht es aber auch darum, dass die Leute jemanden wählen, von dem Sie den Eindruck haben, er tickt ungefähr so wie sie selbst. Und von dem sie den Eindruck haben: So möchten sie eigentlich gerne sein. Oder der macht etwas, was ich auch gerne tun würde. Alles dies gehört zu den Erklärungen dafür, warum einer wie Donald Trump gewählt wird. Übrigens auch zu den Erklärungen dafür, warum eine Partei wie die AfD gewählt wird – unsere eigenen Trumpisten, wie dieses Interview beweist. 

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„I am not reading the tweet because I think we should not read it. Those days are behind us.“ heißt es auf CNN. Viele Medien, nicht nur in Amerika, auch in Frankreich, in Spanien schalteten Trump einfach ab. Die deutschen Medien, so hat man den Eindruck, schalteten erst recht zu. Ihnen fehlt die Verantwortung – vielleicht weil wir nicht vier Jahre intensive Trump Erfahrung haben? 

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Es müssen schon Historiker und Politikwissenschaftler der Zukunft beantworten, warum selbst die informierten, medial abgebrühten, und ausdifferenzierten Öffentlichkeiten Europas auch nach über vier Jahren auf Donald Trumps allzu durchschaubare Ablenkungsmanöver und seine Taktiken des Staub-Aufwirbelns hereinfallen: Sein Agenda-Setting via Twitter wurde auch am Mittwochorgen nach der Wahl wieder übernommen, seine Grenzverletzungen bestimmten die ersten Narrative. Die Medien reproduzieren auch jetzt wieder Trumps Verunsicherungsmanöver. 

In unserer Mischung aus Entertainment und Television und Realität ist Trump der „Perfekte Sturm“. 

Wo Politik auf Unterhaltung reduziert wird, Schauspieler und TV-Stars Präsidenten werden, dann kann auch Anne Will vielleicht eines Tages noch Kanzlerin werden. 

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Ich kann diese Panikmache nicht mehr lesen. Auf web.de wird am heutige Freitag getitelt: „Bidens Vorsprung in Arizona schrumpft – was passiert bei Stimmengleichheit?“ Die Aussage stimmt, und die Frage ist akademisch interessant, wobei Stimmengleichheit mathematisch nur möglich ist, wenn es eine dritte Kandidaten gäbe. 

Vor allem aber wird hier das wirklich Interessante – abgesehen davon dass Biden in Arizona immer noch ziemlich klar führt, auch wenn sein Vorsprung schmilzt – nicht gemeldet: Dass Trump zur gleichen Zeit in Pennsylvania und den Georgia die Führung der Stimmen übernommen hat. Plumpe Panikmache also, nichts anderes. 

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Die dumme Fixiertheit der deutschen Medien auf Trump zeigt sich auch im ZDF, wo im „Heute Journal“ am Donnerstag herumgefaselt wird, die Wahl und Trumps Verhalten verliefe „exakt so nach Drehplan“ – eine komplett paranoide Argumentation in einem öffentlich rechtlichen Sender, in dem man gern gegen angebliche „Verschwörungstheoretiker“ wettert. 

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Ich muss zugeben dass mich die Berichterstattung in Deutschland ein bisschen entsetzt. Hier wird vielmehr auf Panik gesetzt und es werden viel mehr mögliche Krisen-Phänomene in den Vordergrund geschoben. Hier wird wirklich schlechte Laune und schlechte Stimmung gemacht und über die USA berichtet, als handle es sich um eine Bananenrepublik. Ich finde das Phänomen Donald Trump schlimm genug, aber wenn man sich einmal eine Stunde CNN anschaut oder selbst Fox-News, dann hat das Ganze erstens mal den gutgelaunten Charakter einer Sportberichterstattung, bei der wirklich etwas Spannendes erzählt wird: Wie knapp die Kandidaten auseinander liegen, wie Georgia „geflippt“ ist, die Pennsylvania vielleicht auch noch „Blau wird“. 

Aber dahinter steckt ein großer Ernst. Immer wieder wird erklärt: Was ist „Democracy“? Immer wieder wird erklärt, warum der Präsident sich und uns täuscht, wenn er sich zum Wahlsieger erklärt. Nicht mit moralischen Lektionen, sondern einfach mit cooler Erklärung, dass die Auszählungen bei Briefwahlen eben länger dauern und warum das so ist und warum in Ohio die Briefwahlstimmen zuerst ausgezählt wurden und in Pennsylvania und Georgia am Ende. Und auch wie Umfragen überhaupt entstehen; wie es sein kann, dass Prognosen manchmal 10 Prozent vom Ergebnis abweichen und manchmal nicht. 

Man kann eine Menge lernen. 

Im deutschlandfunk hörte man heute morgen, wenn man um 9 Uhr die Nachrichten anmachte als erstes: „Zwei Menschen haben versucht, ein Wahlauszählungs-Lokal in Pennsylvania anzugreifen“. Das ist bestimmt so gewesen, aber was sind schon zwei Menschen die etwas Dummes versucht haben, was ihnen offener nicht geglückt ist – und man weiß ja auch gar nicht, wie ernst es gemeint war; vielleicht waren sie einfach nur betrunken oder bekifft? Und was ist ein einziges Wahllokal? Warum ist das die erste Meldung und nicht etwa die Tatsache, dass Donald Trump seinen Vorsprung in Georgia verloren hat? 

Von diesem Ereignis in Pennsylvania hat man auf CNN zwei Stunden lang überhaupt nichts gehört. Weil das vielleicht nicht wichtig ist. Weil im Land des Wilden Westens halt ab und zu mal zwei Leute versuchen, in ein Wahllokal einzudringen – möglicherweise waren es sogar Biden-Anhänger? Vielleicht wollten sie feiern? Vollkommen egal das Ganze, ist einfach nicht so wichtig. 

Ich glaube, dass uns die Berichterstattung und die Unterschiede, die ich gerade beschrieben habe, vielleicht auch einiges erzählen über die unterschiedliche Berichterstattung und Wahrnehmung im Fall von Corona und anderen Problemen und anderen politischen Fragen. Man delektiert sich an Sorgen, Problemen, Ängsten. Man ist pessimistisch, nicht optimistisch. 

Man scheint es hier wahnsinnig wichtig zu finden, Eiterbeulen aufzustechen, Pickel auszudrücken, aber nicht, es zu zeigen, dass der Körper als ganzer sehr wohl gesund ist. Man scheint es hier wahnsinnig wichtig zu finden, auf Krisen Phänomene aufmerksam zu machen. 

Und bei den neuen Zahlen der Infizierten wird am Wochenende selbstverständlich immer dazu gesagt, dass ja „am Wochenende die Zahlen immer etwas niedriger liegen, weil weniger Gesundheitszentren ihre Zahlen melden.“ Ja doch! 

Das heißt, es wird gleich dazu gesagt: „Liebe Kinder, gebt fein acht, die Zahlen sind viel viel schlechter, als wir sie jetzt gerade melden.“ Es wird aber selbstverständlich nie am Montag oder am Dienstag dazu gesagt, dass hier die Zahlen, wenn sie höher liegen als am Sonntag, deswegen höher liegen, weil am Sonntag wenig gemeldet wurde, und weil Montag und Dienstag nach gemeldet wird. 

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Timeline: Was früher mal die Börsenkurse waren, das sind heute die Wahlergebnisse und andere Nachrichten, die „in immediacy“ in den Sendern mitgeteilt werden. 

Jeden Tag neue Zahlen auch in Sachen Corona. „It’s just math“. 

„Ein neuer Höchststand der Infizierten.“ So kann man es sehen. „Der Anstieg hat sich verlangsamt.“ Auch diese Aussage ist richtig. Das Glas ist also halbleer, aber auch halbvoll. Auch wichtig ist ach wie vor der R-Wert, der im Frühjahr noch der Fetisch der öffentlichen Debatte war. Jetzt ist er scheinbar komplett in den Hintergrund getreten. Denn schon seit einigen Tagen steckt ein Infizierter in Deutschland weniger als eine weitere Person an. Da diese Werte, wie etwa vom Robert-Koch-Institut nicht oft genug betont wird, „den Stand von vor 10 bis 14 Tagen widerspiegeln“, bedeutet dies: Der R-Wert ist bereits unter 1 gesunken, bevor der neue Lockdown überhaupt begonnen hat. 

Man sollte also den numerischen Erfolg, der notwendig in den nächsten Tagen noch deutlicher sichtbar werden wird, nicht voreilig als Erfolg des Lockdowns verkaufen. Wir können aber sicher sein, dass genau dies passieren wird. Das gehört zum Einmaleins der politischen Kommunikation. 

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Am vergangenen Wochenende hat sich Juli Zeh wieder einmal zu Wort gemeldet. In einem langen, sehr guten Interview mit Andreas Rosenfelder und Stefan Aust erklärt sie, dass die Pandemie auch eine Konkurrenz der Ängste ist: Die einen fürchten das Virus, die anderen die Maßnahmen. 

„Es ist ausgeschlossen und unsinnig, jedem Menschen eine Nichtansteckung politisch garantieren zu wollen. Die Zahlen können als Indikator dienen, um eine Überlastung des Krankenhaussystems zu vermeiden. Wir müssen aufpassen, dass sie kein Selbstzweck werden … Wir sind so fixiert auf die Idee, es gäbe eine Spaltung in unserer Gesellschaft, dass wir sie andauernd selbst neu erzeugen. 

Der neue Lockdown sei praktisch wie atmosphärisch sehr anders als im Frühling. „Es wird mehr diskutiert. Es gibt konkrete Kritik an dem, was gemacht wird, und daran, wie es gemacht wird. Nichtstun ist ja keine Option, da sind wir uns einig. Die Frage ist: Was und wie viel zu welchem Zeitpunkt?“ 

Es sei ein „Irrglaube, dass man allein mithilfe von Statistik und Virologie auf die Lösung kommen kann, die dann für alle verbindlich und sinnvoll ist. Es geht um einen politischen Prozess unter maximaler Unsicherheit. Dieser muss öffentlich und transparent sein. Unterschiedliche Werte und Überzeugungen müssen einbezogen werden. Wer will was? Mehr Risiko, mehr Sicherheit? Dafür gibt es einen Ort, das ist das Parlament. Das hat in den letzten Monaten viel zu lange nicht stattgefunden. Die Diskussion, die wir im Bundestag gebraucht hätten, fand abends in den Talkshows statt.“ 

Immer vom Impfstoff zu reden, findet Zeh falsch: „Diese Hoffnung wird geschürt, ja. Ich bin da skeptisch und finde es kommunikationspsychologisch nicht so clever, den Leuten Durchhalteparolen an die Hand zu geben: Wir müssen jetzt die Zähne zusammenbeißen und mit diesem katastrophalen Ausnahmezustand leben, aber dann kommt die Erlösung – in Form von Impfstoff oder weil das Virus auf zauberhafte Weise verschwindet. Besser wäre es zu sagen: Wir wissen es nicht. Es kann sein, dass wir gezwungen sind, über Jahre mit dem Virus zu leben. Lasst uns eine Lösung suchen, die auf längere Sicht taugt. Das Gefühl, im Ausnahmezustand zu verharren, erzeugt doch den viel größeren Druck.“ 

Ich könnte jetzt weiter die viele klugen Bemerkungen Zehs zitieren. Aber bitte bedenkt auch, das guter Journalismus Geld kostet und dass man deswegen auch ruhig einmal etwas bezahlen kann, um Texte zu lesen. Das gilt selbstverständlich für alle Medien, nicht nur wie in diesem Fall für die „Welt“.

Erschienen auf out-takes.