Die Digitalisierung der bayerischen Wirtschaft stagniert: Laut einer Befragung des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) bewerten die Unternehmen ihren Digitalisierungsgrad im Schnitt mit der Schulnote 2,8 und damit unverändert zum Vorjahr. 60 Prozent der Befragten sehen Nachholbedarf, während sich 40 Prozent als gut digital aufgestellt bezeichnen. Als wichtigsten Grund für die Digitalisierung geben die Unternehmen zum ersten Mal Kosteneinsparungen (70 Prozent) an, gefolgt von Qualitätsverbesserung (69 Prozent). Innovative Produkte und Dienstleistungen (45 Prozent), die Linderung des Fachkräftemangels (39 Prozent) oder bessere Kundenbindung (37 Prozent) stehen dagegen für eine Mehrheit nicht im Vordergrund.
Als größte Hürden nennen die Unternehmen Zeitmangel (63 Prozent), hohe Komplexität (58 Prozent) und Kosten (42 Prozent). Große Hoffnungen setzen die Betriebe auf die KI: Fast jeder Zweite gibt an, solche Anwendungen bereits zu nutzen, jeder Dritte plant die Einführung.
„Eine der größten Herausforderungen ist es, vor allem kleine und mittlere Unter-nehmen und ihre Mitarbeiter fit für die Digitalisierung zu machen. Ohne Digital-kompetenzen wird es in den meisten Fällen langfristig keine Wettbewerbsfähigkeit geben“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Auch der Datenschutz stellt eine Hürde dar: 60 Prozent der Unternehmen nennen rechtliche Unsicherheiten als Problem für die Datennutzung. „Unsere Betriebe sind auf diesem Gebiet mit einem bürokratischen Dickicht sondergleichen konfrontiert. Wir brauchen konsequente Ausnahmen für den kleinen Mittelstand. Eine Mindestanforderung ist, alle Regularien wie Datenschutzgrundverordnung und AI Act klar und praxisnah zu formulieren und ineinander stimmig zu gestalten“, so Gößl.
Quelle: IHK für München und Oberbayern