HSS kooperiert mit Antisemitismus-Beauftragtem der Bayerischen Staatsregierung – Bündelung der HSS-Aktivitäten zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle, MdL, (links) und Markus Ferber, MdEP, der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, Foto: Kienast ©HSS - fkn
Mit der Schaffung ihres neuen Kompetenzzentrums „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Interkultureller Dialog“ konzentriert die Hanns-Seidel-Stiftung ihre Aktivitäten zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Damit trägt die 1967 gegründete Politische Stiftung den aktuellen Herausforderungen Rechnung: Nämlich einer zunehmenden Spaltung durch Feinde der Demokratie und wachsender Heterogenität unserer Gesellschaft im sozialen, kulturellen oder politischen Bereich entgegenzuwirken. Eine der ersten Aktivitäten: Vereinbarung einer Kooperation mit dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle, MdL.
Markus Ferber: Rückgang des gesellschaftlichen Zusammenhaltes

„Eine zusehends zerfasernde Öffentlichkeit und ein rapider Rückgang des gesellschaftlichen Zusammenhalts hat uns veranlasst, unsere Aktivitäten, die dem entgegenwirken sollen, zu bündeln“, sagt der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP. „Die Bestände dessen, was in unserer Gesellschaft als bekannt und konsensual vorausgesetzt werden kann, scheinen immer schmaler zu werden. Das gilt für unsere europäischen Gesellschaften insgesamt. Das gilt zweifellos für Deutschland. Das gilt selbst für den Freistaat Bayern. Als Reaktion darauf erleben wir vielerorts gesellschaftszersetzende Populismen und Radikalisierungen in unterschiedlicher Form, angefangen von Links- und Rechtsextremismus über Islamismus bis hin zu Antisemitismus, um nur einige der bedrohlichsten Pathologien zu nennen. Daneben beobachte ich die Schwächung unserer sozialen Netzwerke, die wegbrechenden Brücken zwischen gesellschaftlichen Gruppen oder die zunehmende Individualisierung. Dagegen wollen wir aktiv arbeiten, als Stiftung und insbesondere mit dem neuen Kompetenzzentrum.“

Kooperation mit dem Antisemitismusbeauftragten – Tagung und Workshop geplant

Eine der seit einiger Zeit vorbereiteten, ersten Maßnahmen ist die Vereinbarung einer engen Kooperation mit dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, die Dr. Ludwig Spaenle und Markus Ferber unterzeichnet haben.Die Kooperation soll den Partnern dazu verhelfen, ihre gemeinsamen Zielsetzungen effektiver zu verfolgen und ihre Anliegen und Angebote besser bekannt zu machen: Stiftung und Antisemitismusbeauftragter wollen gemeinsam wissenschaftliche Veranstaltungen durchführen, gegenseitig Referenten stellen, regionale Veranstaltungen in ganz Bayern, schwerpunktmäßig zu den Themen Antisemitismus, jüdisches Leben und Israel abhalten sowie weitere Projekte insbesondere mit dem Büro der HSS in Jerusalem mit internationalem Bezug gestalten. Am 17. und 18. September führt die Stiftung eine internationale Antisemitismus-Tagung im HSS-Bildungszentrum Kloster Banz unter Beteiligung des Bayerischen Antisemitismusbeauftragten durch. Weiter geplant ist ein gemeinsamer Workshop „Antisemitismusprävention an Schulen“ im späteren Herbst.

Ludwig Spaenle: Erfolgreicher Kampf gegen Antisemitismus gelingt nur gemeinsam

„Ich bin für die neue Kooperation zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der Hanns-Seidel-Stiftung in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus sehr dankbar“, erklärt Dr. Ludwig Spaenle. „Einen erfolgreichen Kampf gegen den wachsenden Judenhass und Antisemitismus können die Bayerische Staatsregierung und die Gesellschaft im Freistaat nur führen, wenn staatliche und gesellschaftliche Kräfte und Einrichtungen eng zusammenarbeiten. Und zwar auf drei Handlungsfeldern, in der Solidarität mit Jüdinnen und Juden, bei der Bildung und Prävention gegen Judenhass und in der Repression gegen Personen, die antisemitische Straftaten begehen. Als Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe setze ich einen Schwerpunkt auf die „Bildung gegen Judenhass“ und ich konnte ein Konzept entwickeln, das schulische, außerschulische und akademische Bildung neugestaltet und miteinander vernetzt.Die Hanns-Seidel-Stiftung spielt bei den außerschulischen Bildungseinrichtungen eine besondere Rolle. Sie erreicht mit ihrer Bildungsarbeit und mit ihren Initiativen sehr viele Menschen aus allen Teilen Bayerns. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Mandatsträger und Multiplikatoren in Vereinen und Verbänden, Frauen und Männer aus dem ländlichen Raum ebenso wie aus den Metropolregionen nutzen ihre vielfältigen Angebote. Die Hanns-Seidel-Stiftung ist eine wichtige Bildungseinrichtung für Demokratie. Und was uns dabei auch verbindet, ist das Engagement für ein selbstbestimmtes, demokratisches Israel. Ich freue mich als Regierungsbeauftragter sehr auf die Zusammenarbeit mit der Hanns-Seidel-Stiftung“, sagt Spaenle abschließend.

„Kompetenzzentrum Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Interkultureller Dialog“

Das neu gegründete „Kompetenzzentrum Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Interkultureller Dialog“ wird die vielfältigen Ansätze nun bündeln und strategisch neu ordnen, um diese künftig noch wirkungsorientierter auszurichten. Synergien sollen stärker genutzt, neue Ideen entwickelt und Formate erprobt werden. Über die Durchführung eigener Forschungsprojekte hinaus will das Kompetenzzentrum zudem eine interdisziplinäre Plattform für externen Sachverstand bieten, bestehende Netzwerke weiter ausbauen und neue knüpfen. Ein zentrales Ziel aller Aktivitäten wird es sein, durch Analyse, Dialog und Beratung einen relevanten Beitrag für den Erhalt unserer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft zu leisten. Ein besonderes Augenmerk wird dabei in einer ersten Phase auf den gesellschaftszersetzenden Phänomenen des Rechts- und Linksextremismus, des Islamismus sowie des Antisemitismus liegen. Leiter ist Dr. Philipp W. Hildmann. Hanns-Seidel-Stiftung

Anlagen

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