Klima-Wandel, Unwetter-Katastrophen, vorschnelle Deutungen und außer Acht gelassene Handlungs-Notwendigkeiten

klimawandel globale erwärmung umwelt katastrophe, Quelle: TheDigitalArtist, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
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Wasser ist Fluch und Segen zugleich. Fehlt es, ist kein Leben möglich. Öffnen sich die Regen-Schleusen zu gewaltig, bringt was Flutwasser Zerstörung, Not und Tod. Das Ausmaß der aktuellen Überflutungen vom 14. auf den 15. Juli 2021 an Ahr, Erft, Mosel, Rhein und weiteren Gebieten in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfahlen und etwas zeitversetzt in Bayern springt besonders in den Orten Schuld und Erftstadt-Blessem ins Auge. Die erste Frage der Betroffenen nach dem Schock war: Durch welche Maßnahmen können solche Überschwemmungs-Katastrophen verhindert oder stark reduziert werden, ohne auf den Erfolg eine CO2-Minimierung warten müssen? Davon abgegrenzt scheinen sich Politiker und Medien eher auf Empathie-Bekundungen, der Ankündigung finanzieller Hilfe-Programme und vehementen Verdeutlichungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu konzentrieren. Konkrete Maßnahmen, wie in der Folgen von starkem Regen mit den Wasser-Massen zur Vermeidung von brachialen Überschwemmungs-Fluten angemessener umzugehen ist, waren – wie auch immer begründbar – nicht zu vernehmen.

Handlungs-Notwendigkeiten neben einer Reduzierung von CO2 Immissionen

So wichtig die Reduzierung der CO2 Immissionen durch fossile Brennstoffe für das Klima auch ist, dabei sollten mit Bezug auf Hochwasser-Katastrophen zwei weitere Aspekte nicht aus dem Blick verloren werden: Erstens, dass auch eine veränderte Landnutzung und die Rodung von Wäldern, eine intensivierte Land- und Viehwirtschaft, sowie ein exzessives Konsumverhalten der Treibhaus-Effekt gefördert wird und dass beispielsweise jeder im südamerikanischen Regenwald per Brandrodung vernichtete Baum durch sein Abbrennen und das anschließende Fehlen massiv den Treibhauseffekt anheizt und per Golfstrom damit auf das Klima in West-Europa einwirkt. Zweitens scheint außer Acht gelassen zu werden, dass zwar jeder Starkregen sicher auch durch den aktuellen Klimawandel mitgeprägt sein mag, aber die damit meist verbundenen Überschwemmungen kein Phänomen ist, welches erstrangig durch eine vom Menschen verursachte Erd-Erwärmung zu erklären ist. Dazu ein kurzer Rückblick.

In sechs Jahren vier Jahrhundert-Hochwasser am Rhein und seinen Nebenflüssen

Zwischen 1920 und 1926 hatten die Menschen am Rhein und seinen Nebenflüssen gleich mit mehreren Jahrhundert-Hochwasser zu kämpfen. So stand am 18. Januar 1920 der Flusspegel so hoch, dass in Bonn die Anwohner der Rheinstraße mit Hilfe der Niederdollendorfer Personenfähre versorgt wurden. Das Schiff hatte fast Straßenbreite, wie historische Fotos des General-Anzeigers belegen. Im November 1924 kam das nächste Jahrhundert-Hochwasser, wie eine Foto-Strecke des Neusser Stadtarchivs zur überfluteten Innenstadt-Hauptstraße aus Neuss verdeutlicht.  Im Januar 1926 kam es in diesem Gebiet ebenfalls zu ungewöhnlich starken Niederschlägen. Es regnete fünf Mal so viel wie im Durchschnitt. Wie in Aufzeichnungen zu lesen ist, wurde diese Hochwasserkatastrophe als die verheerendste bezeichnet. Im Mai 1926 kam es erneut durch heftige Niederschläge zu einem Hochwasser der Erft. Das Gewässer entwickelte sich zum reißenden Fluss. Hohe Schäden waren vor allem in Frimmersdorf zu beklagen. Die Mega-Katastrophe für die weiteren Anrainer-Orte blieb aus, weil sich das Wasser selbst einen Weg in den Braunkohle-Tagebau von Frimmersdorf gesucht hatte. Trotz vieler kräftiger Pumpen dauerte es Monate, bis die Grube leer gepumpt war. Die Menschen waren heilfroh, durch die Ableitung des Hochwassers in die Grube selbst geschont worden zu sein.

Hochwasser-Marken berichten seit Jahrhunderten als Zeitzeugen von Katastrophen

Immer wieder wurde die Menschheit mit ‚Land unter’ konfrontiert, ob am Rhein und seinen Nebenflüssen, den weiteren großen – oder manchmal eher kleinen – Flüssen in Deutschland und der Welt. Die oft bis ins Mittelalter verweisenden Hochwasser-Marken berichten als stumme Zeitzeugen von diesen Not, Verzweiflung, Armut und Tod auslösenden Katastrophen. Auch die Bibel berichtet über eine große Flut, auf welche Noah mit dem Bau einer Arche reagierte. So hatten Mensch und Tier schon seit Jahrtausenden ihre Schwierigkeiten mit Flut-Wasser. Die WELT vom 24.11.2015 berichtet unter der Überschrift, „Der Klimawandel hat Europa schon einmal zerstört“ in einem von Berthold Seewald fundiert aufgebauten Sachbericht, in welchem Umfang seit Jahrhunderten Natur-Gewalten auf die Menschen einwirkten. Hier ein Auszug: ‚Das Wetter verhieß wahrlich nichts Gutes. Im Jahr 1314 berichtete ein englischer Chronist von „so ergiebigen Regenfällen, dass die Männer kaum den Weizen ernten und ihn sicher in den Scheunen lagern konnten“. Im Jahr darauf begann es Mitte April in Frankreich „gar wundersam und über so lange Zeit zu regnen“, wie der Abt von Saint-Vincent klagte. „Erst 155 Tage später flaute die Flut wieder ab, da war die Ernte längst ruiniert.“ Das war erst der Anfang.’

Katastrophen und Klimawandel von der Antike bis heute

Die wissenschaftliche Erklärung dieses Phänomens: ‚Eine Verringerung der Sonnenaktivität, möglicherweise eine Folge von Vulkanismus und veränderten Meeresströmungen’. Diese Phase hat bis ins frühe 19. Jahrhundert – im Gegensatz zu der als mittelalterliche Warmzeit bezeichneten vorherigen Phase – das Klima in Europa bestimmt.’ In seinem Buch: „Wie das Wetter Geschichte macht. Katastrophen und Klimawandel von der Antike bis heute“ beschreibt der Arzt und Historiker Ronald D. Gerste sehr konkret, in welchem Maße diese ca. 500 Jahre wirkende „kleine Eiszeit“ das bisherige Klima in Europa veränderte und welche sozialen, politischen und mentalen Verwerfungen dadurch provoziert wurden. „Hunger, Kriege, Revolutionen waren die Folge. Eine neue Studie beschreibt eine angeschlagene Welt, auf die schließlich die Pest traf.“ Schwedischen Forschern zufolge sind aller Wahrscheinlichkeit auch die oft gesuchten Wikinger-Siedlungen in der Folge der „kleinen Eiszeit“ verschwunden. Und der Forscher Scott Stine veröffentlichte im Jahr 1994 seine paläoklimatologische Analysen und vermutet, dass die mehrere Jahrhunderte dauernde extreme Dürreperioden im Mittelalter auf hydrologische Anomalien zurück zu führen seien und schlug für diesen Zeitraum den Begriff ‚mittelalterliche Klima-Anomalie’ vor.

Forschungsergebnisse zu den Klima-Veränderungen stärker berücksichtigen

In allen Fällen berichteten die Chronisten in der Folge von Dürreperioden oder gewaltigen Überschwemmungen von der Not der Menschen, den vielen Toten sowie den immensen Zerstörungen. Eine Kommentierung bzw. Erklärungen, dass Dürreperioden oder Überschwemmungs-Katastrophen auf einen durch Menschen gemachten Klimawandel zurück zu führen seien, fehlten durchgängig. Aktuell überschlagen sich jedoch alle grün sein wollenden Parteien, öffentlichrechtlichen TV-Sender und weitere Medien, dass die gewaltigen Starkregen-Überschwemmungen eine Folge des durch Menschen verursachten Klimawandel seien. Ob diese Positionierungen die bisherigen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zu den Klima-Veränderungen der letzten Jahrhunderte bewusst oder unbewusst nicht zur Kenntnis zu nehmen scheinen oder ob eine Ideologie für das Ausklammern wichtiger Fakten ursächlich ist, müsste noch erforscht werden. So bleibt noch viel Arbeit ‚im Rahmen der Attributionsforschung, um zu analysieren und kommunizieren, welchen möglichen Einfluss der Klimawandel auf extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Kälteeinbrüche und extreme Regenfälle hat’, so das Klimabüro des Deutschen Wetterdienstes

Ruck-Zuck-Erklärungen zu den gewaltigen Überschwemmungen helfen Niemand

Unabhängig von solchen Fakten behauptete Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckhardt kurz nach Bekanntwerden der Katastrophe bei „ntv“: „Das sind Auswirkungen der Klimakatastrophe. Und das ist ein weiterer Aufruf, sich klarzumachen: Das ist schon da, das ist schon hier bei uns.“ Ähnlich äußerte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Ansprache am Freitag den 16.7.2021: „Nur, wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel entschieden aufnehmen, werden wir Extremwetterlagen, wie wir sie jetzt erleben, in Grenzen halten können.“ Ebenfalls bringt sich Nachrichtensprecher Claus Kleber am 15.07.2021 im „heute-journal“ ein und erklärt innerhalb von 30 Sekunden, wie die aktuelle Wetterlage und der Klimawandel zusammen­hängen. Auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer kündigte nach den verheerenden Unwettern in Teilen Deutschlands am 15.7.2021 an, „dass die Bewegung „Fridays for Future“ mehr Druck auf die Politik ausüben wird.“ – Und die Bundeskanzlerin brachte am 18.7.2021 in dem Ahr-Ort Schuld ein: „Wir müssen schneller werden im Kampf gegen den Klimawandel.“ Immer ging und geht es darum, vorrangig durch ein Abschalten von Fossilen Kraftwerken, dem Verbot von Verbrennungs-Motoren und ähnlichen Maßnahmen den Klimawandel zu stoppen.

Praktische Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung von Überschwemmungen

Was jedoch bei diesen engagiert eingebrachten Statements fehlt, ist die wichtige Differenzierung zwischen dem unübersehbaren Klimawandel und der Frage, durch welche Maßnahmen Überschwemmungen vermieden oder reduziert werden können. Weder in TV-Frage-Runden an wichtige Politiker, noch in Hintergrund-Sendungen oder kritischen Analyse-Berichten wird aufgegriffen, dass seit zig Jahren jeden Tag erneut gewaltige Flächen versiegelt werden und damit das klassische Kanalsystem bei Starkregen restlos überfordert ist. Damit würden in Reaktion auf den Klimawandel gezielt die Ursachen für die Starkregen-Überschwemmungen in den Blick genommen, welche in großem Ausmaß im unüberlegten, egoistischen oder fatalistischen Handeln des Menschen begründet sind.

Bezogen auf die letzten hundert Jahre hat sich die Versiegelungs-Fläche extrem vervielfacht. Auch wenn es sich beim täglichen Flächenverbrauch von ca. 69 Hektar nicht um versiegelte Flächen handelt, aber durch Straßen- und Siedlungs-Bau wird 30 – 50% dieser Fläche anschließend wasserundurchlässig sein. Ergänzend wurden und werden Neubau-Gebiete in Bereichen zugelassen, welche seit Jahrhunderten als Überflutungs- oder Schwamm-Gebiete bekannt oder auch offiziell ausgewiesen sind. Manche Planungsvorhaben offenbaren schon in Namen wie: Im Laach, An der Feuchtwiese, im Broch, am Pütz oder Hinterm Deich die Überschwemmungs-Gefahr. Ob den Bau-Interessierten der Überblick fehlte oder ob es an der Skrupellosigkeit der Grundstücks-Entwickler lag, dass es trotzdem zu einer Bebauung kam, müsste noch erkundet werden. Auf jeden Fall hat hier die Politik bei der Flächenentwicklungs- bzw. Bauleit-Planung seit vielen Jahren Notwendiges außer Acht gelassen oder offenkundig versagt.

Neue Verfahren zur Oberflächen-Wasserentsorgung unabhängig vom Kanalnetz

Aber auch die Möglichkeiten zur Oberflächewasser-Entsorgung unter Ausgrenzung des klassischen Kanalnetzes wurden nicht oder nur minimal aufgegriffen. So wird seit Jahren beklagt, dass starke Regenfälle dem Wald als Feuchtigkeits-Zufuhr wenig nutzen, weil das Wasser an der Oberfläche abfließt. Weshalb werden nicht schon seit Jahren in Waldgebieten oder landwirtschaftlich genutzten Flächen Wasser-Sammelgräben und Regenrückhalte-Weiher geschaffen? Solche Maßnahmen sind auch bei der Orts-Entwicklung umzusetzen bzw. nachzurüsten. So gibt es erste Initiativen, welche als Herzstück eines großen Neubaugebietes eine See-Fläche einplanen, welche durch Oberflächenwasser gespeist wird und zur Kapazitätserweiterung angrenzende Schwammgebiete existieren. In einem neu geplanten Stadt-Teil wurde – so ein Film-Bericht – neben dem Oberflächenwasser-See ein Parkhaus mit Tiefgarage gebaut, welches bei einer Hochwassersituation geflutet werden kann. Zu solchen und ähnlichen Projekten listet beispielsweise ein von der „interkommunalen Koordinierungsstelle Klima-Anpassung“ im Jahre 2016 herausgegebener „Leitfaden zur Starkregenvorsorge“ viele notwendige und praktische Handlungsschritte auf.

Handlungsschritte zur Starkregenvorsorge jenseits bisheriger Konzepte

Das weder von den politischen oder sonstigen Wortführen auf diese wichtigen Fakten zur Entstehung bzw. Begünstigung von Überschwemmungen hingewiesen wird, noch die sich meinungs-prägend einbringen Journalisten durch eigene Recherche diese Materialien oder vergleichbare Handlungsimpulse einbringen, verdeutlicht die tragische Oberflächlichkeit der Beschäftigung mit der Flutkatastrophe. Da wirken die offiziellen politischen Bekundungen gegenüber den Unwetter-Betroffenen eher schal und unangemessen. Und das die Partei Die Grünen und auch die Wortführerinnen und Wortführer von „Fridays for Future“, welche sich beide als die Umwelt-Bewahrer und Hüter in die Öffentlichkeit einbringen, ebenfalls zu diesen ganz konkreten und recht einfach umsetzbaren Ansatzpunkten zur Vermeidung oder Reduzierung von Hochwasser-Katastrophen stumm bleiben, wirf viele Fragen auf.

Hier einige konkrete Umsetzungs-Notwendigkeiten:

  • Einführung eines Versiegelungsflächen-Katasters (nach dem hier vorliegenden Kenntnisstand wird dieses von den überregionalen Statistischen Ämtern nicht erhoben)
  • Verordnungen bzw. Gesetze zum Ausgleich von Versiegelungsflächen
  • Ermittlung, Ausweisung und Unterschutzstellung von Überflutungsgefährdungs-Gebieten und notwendigen Schwamm-Flächen
  • Leitpläne, wie überfüllte Staudämme bei Bruch- oder Überflutungs-Gefahr Wasser so zügig ablassen können, dass die im Flusstal liegenden Orte nicht durch Flutwellen oder Treibholz zu Katastrophen-Gebieten werden.
  • Neue Formen des Auffangens und Versickerns von Oberflächenwasser in landwirtschaftlichen und besiedelten Gebieten
  • Mehr Grün- und Wasser-Flächen, besonders in Ballungs-Gebieten

Wenn an dieser Stelle noch einmal verdeutlicht wird, dass die interkommunale Koordinierungsstelle ihren „Leitfaden zur Starkregenvorsorge“ unter die Überschrift: „Klima-Anpassung“ stellt, wird ein bisher meist ausgeklammerte Handlungsansatz im Umgang mit dem Klimawandel offenbar. Denn unter dem Stichwort ‚Anpassung’ wären, bezogen auf einen befürchteten Anstieg des Meeresspiegels neben einer notwendigen Reduzierung von CO2-Emmissionen ergänzend weltweit Dämme zum Schutz vor Überflutungen zu errichten. Dass dies – jenseits von populistischen oder ideologischen Appellen – als realistische Notwendigkeit angesehen wird, beweist der Filmbericht eines Ingenieurbüros für Wassertechnik welches plant, wie ein Staudamm vom Norden Schottlands nach Norwegen und von der Südwestspitze Englands zur Nordwestküste Frankreichs geschaffen werden kann, um so die ganze Nordsee zu einem Binnen-Meer zu machen.

Ein Staudamm von Schottland nach Norwegen gegen den Anstieg des Meeres?

Angesicht der gewaltigen geologischen und klimatischen Veränderungen unserer Erde in den zurückliegenden Jahrtausenden wirkt es eher vermessen, diese oder ähnliche aktuelle Hochwasser-Katastrophen ausschließlich oder überwiegend durch eine anthropogen verursachte Erd-Erwärmung zu begründen. DWD-Diplom-Meteorologe Andreas Friedrich sagte jedenfalls zur Bild-Zeitung: „Ein solches regionales Unwetter ist ein Einzelereignis, das ist Wetter. Die  Behauptung, der Klimawandel ist schuld, ist so nicht haltbar.“ Der DWD-Klimaforscher Florian Imbery äußerte dazu gegenüber der WELT: „Bei thermischen Ereignissen wie Hitzewellen ist der Zusammenhang mit der Erderwärmung und dem anthropogenen Klimawandel eindeutig herleitbar.“ Doch bei Niederschlägen sei das „schwieriger“. Eine Zunahme starker Regenergüsse sei zwar in Mitteleuropa schon feststellbar, aber nicht unbedingt für die Sommermonate. „Wir tun uns deshalb schwer zu sagen, dass wir heute schon einen klaren Zusammenhang mit dem Klimawandel sehen.“ Und das deutsche Umweltbundesamt sagt dazu sehr deutlich: „Ein einzelnes Hochwasserereignis lässt sich nicht mit dem Klimawandel erklären“. Umso wichtiger wird dann, neben der Verursacher-Rolle des Menschen an der Erd-Erwärmung ergänzend zu verdeutlichen, wie die politischen Funktionsträger angemessener und verantwortungsbewusster mit den Auswirkungen von Naturgewalten umgehen sollten, wie in diesem Bericht aufgezeigt wurde.

Die Erde kann ohne den Menschen existieren, wie sie über Millionen Jahre bewiesen hat

Alle denken könnende Menschen werden begreifen, dass die Erde auch ohne den Menschen existieren kann, umgekehrt scheint dies nach bisherigen Erkenntnissen nicht möglich. Das bedeutet für die Menschheit, mit dem anvertrauten Lebensraum nicht so umgehen zu können, als hätte sie irgendwo im Orbit eine Ersatz-Welt, welche für den Notfall verfügbar ist. Daher müssen wir aus ‚Eigennutz’ unseren Planeten viel aktiver schützen, um ihn weiterhin in guten Rahmen-Bedingungen bewohnen zu können. Der Appell der Kanzlerin in Schuld würde dann umformuliert heißen: ‚Wir müssen schneller werden im Kampf gegen Raubbau, Egoismus, Materialismus, Ignoranz und Bequemlichkeit zum Schutz unseres Klimas!’

Über Albert Wunsch 12 Artikel
Albert Wunsch ist promovierte Erziehungswissenschafter und Psychologe, Supervisor (DGSv), Konfliktcoach, Erziehungs- und Paarberater (DGSF). Seit über 10 Jahren ist er an der Hochschule für Oeconomie und Management (FOM) in Neuss und Düsseldorf tätig. Vorher leitete er ca. 25 Jahr das Katholische Jugendamt in Neuss und lehrte anschließend für 8 Jahr hauptamtlich an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen (KatHo) in Köln. Daneben hatte er über 30 Jahren einen Lehrauftrag an der Philosophischen Fakultät der Uni sowie der FH Düsseldorf und ist Autor zahlreicher Bücher, darunter Die Verwöhnungsfalle, Mit mehr Selbst zum stabilen ICH! Resilienz als Basis der Persönlichkeitsentwicklung oder Boxenstopp für Paare.