Michael Ballhaus Stipendium geht an Kamerafrau Judith Kaufmann

Villa Aurora, Thomas Mann House, Deutsche Filmakademie vergeben Stipendium für herausragende Bildgestalter*innen

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Pressemitteilung – Unter der Schirmherrschaft von Außenminister Heiko Maas vergibt Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. ab 2020 jährlich das Michael Ballhaus Stipendium für herausragende Bildgestalter*innen in Kooperation mit der Deutschen Filmakademie. Erste Preisträgerin ist die in Berlin lebende Kamerafrau Judith Kaufmann. Der zu Ehren des 2017 verstorbenen Kameramanns Michael Ballhaus ausgelobte Preis ist mit einem dreimonatigen Aufenthalt in der Villa Aurora (Los Angeles) verbunden und wird vom Auswärtigen Amt finanziert.

Werdet Liebende, nicht Techniker! meinte Michael Ballhaus einmal zu seinen Studenten mit Blick auf die Schauspieler“, sagt Sherry Hormann, Juryvorsitzende des Michael Ballhaus Stipendiums. „Wir möchten Künstler auszeichnen, die nicht verweilen, sondern immer Neues entdecken wollen.“

Judith Kaufmann gilt als Meisterin ihres Fachs und wurde unter anderem mehrfach mit dem Deutschen Kamerapreis und dem Deutschen Filmpreis für Beste Kamera ausgezeichnet. Ihr Name ist mit Kinofilmen wie „Elser“, „Freistatt“, „Die Fremde“ oder zuletzt „Der Junge muss an die frische Luft“ sowie mit dem Fernsehfilmen „Der gleiche Himmel“ und „Der Andere“ verbunden.

Das Michael Ballhaus Stipendium umfasst neben dem Aufenthalt in der Villa Aurora, dem Zufluchtsort des Schriftstellers Lion Feuchtwanger in Los Angeles während seines von den Nationalsozialisten erzwungenen Exils, auch eine Retrospektive ausgewählter Filme in Hollywood. 

Außenminister Heiko Maas sagte dazu in Berlin: „Michael Ballhaus war nicht nur ein verständnisvoller Lehrer und Gesprächspartner für die, die auf beiden Seiten des Atlantiks auf der Suche nach neuen Bildern, neuen Erzählungen und Lebenschancen waren, sondern auch ein sehr engagierter Mensch. Die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA waren ihm eine Herzensangelegenheit. Mit dem Stipendium, das seinen Namen trägt, zeigen wir: Unser kulturelles Engagement in den USA lässt nicht nach. Wir brauchen mehr Austausch, um unser gegenseitiges Verständnis zu verbessern.“

Ulrich Matthes, Präsident der Deutschen Filmakademie ergänzt: „Das ist eine tolle Chance, im Dialog mit anderen Künstlerinnen und Künstlern neue Erfahrungen sammeln zu dürfen, so konzentriert und über mehrere Monate. Akademie im besten Sinne! Und mit Judith Kaufmann wurde eine beeindruckende und äußerst vielseitige Kamerafrau als erste Stipendiatin gefunden. Ich denke an Michael Ballhaus voller Dankbarkeit und gratuliere Judith Kaufmann von Herzen!“

Das Michael Ballhaus Stipendium zeichnet von nun an jährlich bereits etablierte Kamerafrauen und -männer, Filmeditoren sowie Szenografen jeden Alters aus, die sich mit Leidenschaft und einem offenem Blick der Auseinandersetzung mit dem Anderen widmen und am transatlantischen Dialog interessiert sind. „Ziel ist es“, sagt Dr. Markus Klimmer, Vorstandsvorsitzender des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V., „die Werke der Filmgestalter*innen durch den Stipendien-Aufenthalt auf dem internationalen Markt bekannter zu machen und die Stipendiaten mit der Filmszene in Los Angeles zu vernetzen.“

Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. fördert als unabhängiger und parteipolitisch ungebundener Mittler der Bundesrepublik Deutschland den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika.

Der Verein vergibt Stipendien in den beiden Residenzen Villa Aurora und Thomas Mann House in Pacific Palisades, einem Stadtteil von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien, und veranstaltet Kulturprogramme in den Vereinigten Staaten und in Deutschland. Er hält die Erinnerung an die europäische Exilgeschichte in Kalifornien wach, vermittelt ein zeitgemäßes, vielfältiges Deutschlandbild und ermöglicht ein gemeinsames Nachdenken über gesellschaftliche, kulturelle und politische Herausforderungen.

Der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. wird vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. | www.vatmh.org