Philharmonisches Konzert am 9. Oktober

2. Philharmonisches Konzert Reihe C
Freitag, 09. Oktober 2009
20 Uhr Volkshaus
Luigi Cherubini (1760-1842)
Sinfonie D-Dur
1. Largo – Allegro
2. Larghetto cantabile
3. Minuetto. Allegro non tanto
4. Allegro assai
Giovanni Bottesini (1821-1889)
Gran Duo Concertante für Violine, Kontrabass und Orchester
1. Allegro maestoso – Cantabile
2. Allegro maestoso – Cantabile piu mosso
Pause
Richard Strauss (1864-1949)
Aus Italien op. 16
Sinfonische Fantasie G-Dur
1. Auf der Campagna. Andante
2. In Roms Ruinen. Allegro molto con brio
3. Am Strande von Sorrent. Andantino
4. Neapolitanisches Volksleben. Allegro molto
Dirigent: Othmar Mága
Violine: Marius Sima
Kontrabass: Lucian Ciorata

Der Dirigent

Othmar Mága wurde als Sohn deutsch-ungarischer Eltern in Brünn (Tschechien) geboren. Er absolvierte ein Violin- und Dirigierstudium in Stuttgart, studierte Musikwissenschaft an der Universität in Tübingen und vervollkommnete seine dirigentische Ausbildung bei Paul van Kempen, Ferdinand Leitner und Sergiu Celibidache.
Othmar Mága bekleidete Chefdirigenten-Positionen in Göttingen, Nürnberg, Odense und Mailand, war zwölf Jahre Generalmusikdirektor der Stadt Bochum und übernahm eine Professur an der Folkwang-Hochschule für Musik in Essen. Von 1992 bis 1996 war Mága Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Staatlichen Koreanischen Rundfunks – KBS – in Seoul. In der Saison 2002/03 hatte er die Position des GMD in Krefeld/Mönchengladbach inne.
Neben diesen Verpflichtungen war und ist Othmar Mága seit vielen Jahren regelmäßig Gastdirigent führender Orchester in der ganzen Welt und hat zahlreiche Schallplatten-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen im In- und Ausland geleitet. Im Mai 2000 eröffnete er mit zwei Konzertprogrammen die Saison des Teatro Colón in Buenos Aires.
Zu den internationalen Orchestern, mit denen Othmar Mága in letzter Zeit arbeitete, gehören: Shinsei Nihon Tokyo, Sapporo Symphony, Petrobras-Symphony Orchestra aus Rio de Janeiro, Scarlatti Orchestra Neapel, Orchestra dei Pomeriggi Musicali di Milano und Mozarteum Orchester Salzburg.
Zudem war er bei seinen vormaligen Orchestern in Seoul, Nürnberg und Bochum zu Gastkonzerten eingeladen. Regelmäßig ist er als Gastdirigent bei der Jenaer Philharmonie, so erneut in der aktuellen Saison, in der er u.a. auch die Slowakische Philharmonie Bratislava in mehreren Konzerten dirigieren wird. Im November 2008 war er als Juror zum renommierten Internationalen Dirigentenwettbewerb „Sir Georg Solti“ eingeladen.
Mágas Repertoire umfasst mittlerweile, nach 60 Jahren Dirigierpraxis, weit über 2000 Werke: Musik von der Renaissance bis zu Werken zeitgenössischer Komponisten und zahlreiche Opern.

Die Solisten

Marius Sima wurde in Kronstadt (Brasov) in Siebenbürgen geboren, wo er im Alter von sechs Jahren den ersten Violinunterricht erhielt. Er studierte in Rumänien bei Prof. M. Voicu, I. Ionescu-Galati und Stefan Gheorghiu und setzte seine Ausbildung u.a. bei Prof. Karl Suske, Vladimir Malinin und Wolfgang Marschner fort.
1984 erhielt er die erste Konzertmeisterstelle in seiner Heimatstadt. Es folgten weitere Anstellungen als Konzertmeister am bedeutendsten Kammerorchester Rumäniens, „Die Virtuosen aus Bukarest“, und der Nationalphilharmonie „George Enescu“ in Bukarest. 1990 siedelte er nach Deutschland über, wo er die Stelle des 1. Konzertmeisters der Jenaer Philharmonie übernahm und gleichzeitig Konzertmeister des „Orchestra Internazionale d´Italia“ und des „European Music Project“ Ulm wurde. Er ist Preisträger vieler Wettbewerbe, u.a. gewann er 1. Preise beim rumänischen Nationalwettbewerb 1985 und 1987.
Konzertauftritte führten Marius Sima über Deutschland hinaus durch ganz Europa, in den Fernen Osten und in die USA. Er wirkte bei bekannten Rundfunk- und Fernsehanstalten Europas sowie Asiens und war an vielen CD-Aufnahmen beteiligt.
Seit 1999 unterrichtet er an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und erteilt Kammermusik- und Violinkurse in Deutschland, Spanien, Italien und Rumänien. Viele seiner Schüler sind Mitglieder renommierter Orchester Deutschlands, Europas und Asiens.
Lucian Ciorata wurde 1960 in Bukarest geboren, wo er im Alter von vierzehn Jahren den ersten Kontrabassunterricht bei Prof. Ion Tetel erhielt und setzte seine Ausbildung in der Musikakademie „Ciprian Porumbescu“ bei Prof. Ion Cheptea fort.
Nach dem Studium wurde er Solobassist am bedeutendsten Orchester Rumäniens, dem Rundfunkorchester Bukarest, sowie der Nationalphilharmonie „George Enescu“ und dem Kammerorchester „Die Virtuosen aus Bukarest“. Seit 1991 ist er Solobassist des „Real Orchestra de Sevilla“ und Gründungsmitglied des Kammerorchesters Sevilla, seit 2000 auch Mitglied des „Solistas de Sevilla Ensemble Contemporaneo“.
Ciorata ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, so wurde er z.B. 1979 und 1983 1. Preisträger beim nationalen Solistenwettbewerb Rumäniens, 1983 gewann er den 2. Preis beim Internationalen Kontrabasswettbewerb in Markneukirchen und 1986 den 3. Preis beim Internationalen Kammermusik Wettbewerb in Belgrad.
Konzertauftritte als Solist oder Kammermusiker sowie die Tätigkeit als Dozent in Meisterklassen führten Lucian Ciorata durch viele Länder Europas. Neben TV- und Rundfunkaufnahmen liegen mehrere CD-Einspielungen des Künstlers vor, z.B „Contrabassissimo“ mit dem Pianisten Angel Andres Munos oder „Kontrabassquartett Mobile“. Lucian Ciorata spielt einen Kontrabass von Adolf Mönnig Baujahr 1869.

Die Komponisten und ihre Werke

Luigi Cherubini, geboren 1760, war das zehnte von zwölf Kindern des Florentiner Cembalisten Bartolommeo Cherubini.
Nachdem Luigi bei verschiedenen Lehrern in Florenz Musikunterricht erhalten hatte, machte er bereits früh mit beachtlichen Kompositionen auf sich aufmerksam. Mit einem großherzoglichen Stipendium wurde er 1778 Schüler des bekannten Giovanni Sarti in Bologna und Mailand und schrieb neben seinen Studien Arien für Opern seines Lehrers sowie die erste eigene Oper Il quinto Fabio. Als Cherubini nach drei Jahren in seine Heimatstadt zurückkehrte ehrte man ihn bereits mit einer musikalischen Akademie, bei der mehrere seiner Werke aufgeführt wurden. Auf dem Weg nach London machte er 1784 in Paris Station, wo er Freundschaft mit dem Geiger Viotti schloss. Dieser führte ihn bald darauf in die einflussreichen Kreise der Stadt ein und gab damit den wesentlichen Anstoß für Cherubinis Entscheidung, sich permanent in Paris niederzulassen.
Den großen Erfolg brachte ihm dort seine Oper Lodoïska, die mehr als 200 Mal aufgeführt wurde. Die Wirren der Französischen Revolution zwangen Cherubini dazu, Paris zwischenzeitlich den Rücken zu kehren. Er heiratete 1794 und wurde ein Jahr später zu einem der Inspektoren des neu gegründeten Konservatoriums berufen. Mit dem Aufstieg Napoleons, der Cherubini nicht wohl gesonnen war, verschlechterte sich dessen Lage zunehmend und so kam ihm eine Einladung nach Wien 1805 sehr gelegen. Dort wurden zwei seiner Opern aufgeführt und Haydn und Beethoven begegnetem ihm mit großem Respekt. Als Napoleon Wien besetzte, beauftragte er Cherubini mit der Veranstaltung von Hofkonzerten. Zurück in Paris im folgenden Jahr wandte er sich mehr der Botanik und Malerei zu, da er zwischenzeitlich seine musikalische Karriere schwinden sah. Erst mit der Restauration unter Ludwig XVIII. und dem neuen Posten eines königlichen Surintendenten nahm auch sein Komponieren einen erneuten Aufschwung, wobei sich sein Interesse vor allem auf das Gebiet der Kirchenmusik verlagerte. Als Lehrer und Direktor des Pariser Konservatoriums prägte er darüber hinaus folgende Komponistengenerationen und Paris als musikalisches Zentrum maßgeblich. Ehrenbezeugungen vieler bedeutender musikalischer Besucher kündeten von internationalem Ruhm und als erster Musiker wurde Cherubini zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt. Als Cherubini 1842 starb, wurde ihm ein Staatsbegräbnis auf dem Friedhof Père Lachaise zuteil.
Die Sinfonie D-Dur entstand 1815 im Auftrag der Royal Philharmonic Society in London. Im März diesen Jahres war Cherubini zum zweiten Mal dorthin eingeladen worden und hatte als Gegenleistung drei Kompositionen zu erbringen. Bereits am 1. Mai wurde die neue Sinfonie, die einzige des Komponisten, uraufgeführt.
Nach langsamer Einleitung erhebt sich ein klanggewaltiges Allegro, das einen reizvollen Kontrast im kantablen Seitenthema findet. Gelegentliche, abrupte Einwürfe schaffen einen aufgeregten Grundcharakter. Das weitgehend sangliche Larghetto überrascht mit kräftigen akkordischen Passagen, wo sich die Linien der Streicher und Holzbläser zu dramatischen Höhepunkten verdichten. Das folgende Minuetto kommt gelöster und, passend für einen tänzerisch geprägten Satz, rhythmisch mitreißend daher. Das pulsierende Trio wird vor allem vom Klang der Flöten bestimmt. Zweimal heben die fugierten Einsätze des Finales an, bevor sich der opernhafte Gestus etabliert. Eine gewisse Ruhelosigkeit kennzeichnet diesen Satz, dessen Beginn am Ende wieder aufgenommen und zur endgültigen Steigerung gebracht wird.
Der 1821 im italienischen Crema geborene Giovanni Bottesini wuchs selbstverständlich in den Musikerberuf hinein, war sein Vater Luigi doch Klarinettist und Komponist. So lernte er bereits früh das Spiel auf den Streichinstrumenten und nahm mit vierzehn Jahren einen freien Platz am Mailänder Konservatorium an, wo er Kontrabass und Komposition studierte. 1839 verließ er die Institution vorzeitig, ausgezeichnet mit einer Geldprämie. 1846 sah man ihn als Kontrabassist und Korrepetitor am Teatro Tacón in Havanna, wo zwei Jahre später seine erste Oper, Cristoforo Colombo, durch ihn selbst aufgeführt wurde.
Seine facettenreiche Karriere führte ihn durch ganz Europa, nach Mexiko, Ägypten und in die USA. Dabei arbeitete er mit Größen wie Hector Berlioz und Giuseppe Verdi zusammen, für deren Werk er sich einsetzte. Bottesini starb 1889 in Parma und wurde neben Nicolo Paganini beigesetzt, mit dem er gelegentlich verglichen wurde.
Als Kontrabassist schrieb Giovanni Bottesini natürlich eine Reihe von Werken für sein Instrument, dessen virtuose und expressive Möglichkeiten er bedeutend erweiterte. Unter seinen Vokalwerken konnte er eine stattliche Anzahl von Opern für sich verbuchen, die stilistisch bekannten Vorbildern seiner Landleute folgten. Bottesinis Instrumentalwerke zeigen ihn als originellen und unkonventionellen Komponisten. Besonders auf dem Gebiet der Kammermusik setzte er Akzente, die sowohl seine eigenen Werke als auch die Verbreitung der Werke anderer betrafen.
Das Gran Duo Concertante begann als frühes Werk für zwei Kontrabässe, doch wurde eine der Stimmen auf Anregung Camillo Sivoris für die Violine umgearbeitet und erweitert. Sivori, ein Protegé Paganinis, begleitete zeitweise Bottesini auf seinen Konzerttourneen und war damit nur einer der namhaften Geiger des 19. Jahrhunderts in dieser Position – zu ihnen gehörten auch Henri Vieuxtemps und Henryk Wieniawski. Gerade mit diesem Werk überraschte er viele seiner Zuhörer, die von diesem Riesen unter den Streichinstrumenten keine solche ausdrucksvolle Klangfülle, Leichtigkeit und Anmut erwarteten.
Das Gran Duo gliedert sich in zwei Teile, die mit der gleichen, an die französische Ouvertüre gemahnenden Einleitung beginnen. Der Kontrabass gibt meist die Anregung für das melodische Geschehen und begleitet, während längere Melodie und kadenzartige Abschnitte der Violine übertragen werden, die trotz virtuoser Anforderungen an den Bass das beweglichere Instrument bleibt. Umso reizvoller wirken dann die Partien, die diese Konstellation umkehren und die Violine zugunsten des Kontrabasses zurücktritt.
Auch dem 1864 geborenen Richard Strauss war wohl das musikalische Talent in die Wiege gelegt. Der Vater Franz Joseph war Erster Hornist an der Münchner Hofoper, spielte aber daneben andere Instrumente und komponierte. Einmal gefasste Meinungen waren für ihn unumstößlich. Nur widerwillig wirkte er bei Wagners Musikdramen mit, doch wog seine Virtuosität so manche Schwächen im zwischenmenschlichen Umgang auf. Wagner selbst sagte, Franz Strauss wäre „ein unausstehlicher Kerl, aber wenn er bläst, kann man ihm nicht böse sein“. Mit vier Jahren erhielt Richard erstmals Klavierunterricht von seiner Mutter, mit sechs erlebte er den Freischütz und die Zauberflöte im Münchner Nationaltheater und schon in dieser Zeit gab es auch erste kleine Kompositionen. Neben der humanistischen Schulbildung stand die gründliche Ausbildung der musikalischen Fähigkeiten im Zentrum seiner Kinder- und Jugendjahre, so dass für den Sechszehnjährigen der Besuch der Musikakademie überflüssig wurde. Durch das vom Vater geleitete Amateurorchester „Wilde Gung’l“ bekam er praktischen Zugang zur sinfonischen Welt und so entstanden nach frühen Liedern, Klavierstücken und Kammermusik zu Beginn der 1880er Jahre auch erste Orchesterwerke, unter ihnen zwei Sinfonien sowie ein Violin- und ein Hornkonzert.
Nach dem Abschluss des Gymnasiums schrieb sich Richard Strauss 1882 an der Münchner Universität ein und beschäftigte sich dort mit Literatur, Kunst und Philosophie. Gleichzeitig wurde man auch anderenorts auf ihn aufmerksam und Aufführungen seiner Werke fanden in Dresden und Berlin statt. Strauss bekam so einen Eindruck des nationalen Musiklebens und lernte bedeutende Persönlichkeiten kennen. Für seine Entwicklung war die Bekanntschaft mit Hans von Bülow bedeutsam, der ihm die Werke von Johannes Brahms nahe legte, die Strauss nicht ohne Vorbehalte studierte. Bülow führte am Meininger Hoftheater auch dessen Bläserserenade op. 7 auf und bestellte bei ihm ein neues Werk, die Suite für Blasinstrumente, mit der Richard Strauss auch sein Debüt als Dirigent in Meiningen gab. So kam er zu seiner ersten Anstellung als Bülows Assistent und lernte dort von einem der besten Dirigenten Europas. Von November 1885 bis April des folgenden Jahres leitete Strauss die Hofkapelle bereits eigenverantwortlich als Hofmusikdirektor.
Doch Strauss zog es nach München zurück – er nahm eine Stellung als dritter Kapellmeister an der Hofoper an, doch zuvor hatte er noch andere Pläne: ein Reise nach Italien. Er fand in den Söhnen des Grafen Moy, dem bayerischen Gesandten in Rom, wichtige Reisebegleiter. Zunächst besuchte er Bologna und Florenz und zeigte sich begeistert von italienischer Kunst, nicht so jedoch der Musik des Landes („zur italienischen Musik werde ich mich wohl nie bekehren, es ist eben Schund“). In Rom, natürlich Hauptstation der Reise, lernte er den Maler Franz von Lenbach kennen, der bedeutenden Einfluss auf das malerische in Strauss’ Musik haben sollte. Neapel war dann der Ort der auch musikalische Spuren hinterließ – mit seiner Folklore.
Mit den Impressionen Italiens frisch im Gedächtnis betrat Strauss das Reich der sinfonischen Dichtung mit „zögerndem“ Schritt. Dieser Richtungseinschlag mit Aus Italien mochte nicht zuletzt auf die Bekanntschaft mit dem Meininger Musiker Alexander Ritter zurückgehen, der ein ausgesprochener Verfechter der Ästhetik Wagners und Liszts war. Es war Strauss wichtig, den Inhalt der Komposition zu erläutern, war diese Haltung doch auch für sein späteres Schaffen typisch: „Dieser [Ausdruck] besteht in Empfindungen beim Anblick der herrlichen Naturschönheiten Roms und Neapels, nicht Beschreibungen derselben … Ausdruck ist unsere Kunst, – und ein Musikwerk das mir keinen wahrhaft poetischen Inhalt mitzuteilen hat – natürlich einen, der sich eben nur in Tönen wahrhaft darstellen, in Worten allenfalls andeuten, aber nur andeuten lässt, ist für mich eben – alles andere – als Musik.“ Vieles vom späteren Klanggespür des Komponisten deutet sich in diesem Werk an, vor allem in dessen atmosphärisch sensiblen Beginn. Strauss selbst beschrieb in einer Analyse wesentliche Aspekte der Komposition für die Deutsche Allgemeine Musikzeitung. So stellt der erste Satz den „Anblick der weiten, in Sonneglut getauchten römischen Campagna von der Villa d’Este in Tivoli aus gesehen“, dar.
Der folgende Satz führt nach Rom und Strauss verdeutlicht die Größe des Dargestellten durch feierlichen Bläsereinsatz: „Fantastische Bilder entschwundener Herrlichkeit, Gefühle der Wemuth und des Schmerzes inmitten sonnigster Gegenwart“. Trotz der Nähe zum Meer findet sich dann nur gelegentlich musikalische Wellenbewegung und pastorale Züge überwiegen.
Strauss schrieb zum Andantino: „In diesem Satz ist der Versuch gemacht, die zarte Musik der Natur, die das innere Ohr im Säuseln des Windes in den Blättern, in dem Gesang der Vögel und allen feinen Naturstimmen, in dem fernen Rauschen des Meeres, von dem ein einsamer Gesang an’s Ufer schallt … vernimmt, tonmalerisch darzustellen“. Am Finale dieses Werks erhitzte sich die Kritik vor allem, nutzt dieser doch mit Funiculi, funicula einen italienischen Gassenhauer, der mit Verweis zur Vesuv-Dampftrambahn einen, für manche zu modernen, Bezug in die Musik einbrachte. Strauss spricht jedoch von einem „tollen Orchesterspuk, der in einem lustigen Durcheinander von Themen das bunte Treiben Neapels schildern will; die anfangs nur von Ferne erklingende Tarantella gewinnt gegen Ende des Satzes immer mehr die Oberhand und bildet den Abschluß dieser Humoreske.“
Das Werk wurde Ende 1886 vollendet und im März 1887 in München uraufgeführt. Dass nicht alle Zuhörer das Werk ins Herz schlossen, sah der Komponist eher als ein Merkmal von Qualität: „Mein Stolz war ungeheuer; das erste Werk, das auf Opposition des großen Haufens gestoßen ist; da muß es doch nicht unbedeutend sein.“ Von einer Berliner Aufführung berichtete Strauss später dem Vater: „Also: mein Erfolg war wirklich famos, ich musste mich nach jedem Satz (nach dem 3. sogar zweimal) verbeugen und wurde am Schluß zweimal herausgerufen, für Berlin ein kolossaler Erfolg einer Novität und dazu noch einer so gewagten. … Ich glaube nicht, daß ich je meine Fantasie schöner hören werde, alles kam heraus, dabei haben die Leute einen Ausdruck beim Spiel, eine Frische, ein jugendliches Feuer und haben die Fantasie mit großer Begeisterung und Liebe gespielt. …“

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