Transformation der Arbeitswelt kann nur mit Flexibilität gelingen

Pressemitteilung zum Tag der Arbeit und zu 150 Jahren Tarifverträge

arbeiter schleifer fabrik arbeitsplatz werkstatt, Quelle: jannonivergall, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
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Anlässlich des internationalen Tags der Arbeit und zu 150 Jahren Tarifverträge in Deutschland am 01. Mai 2023 weist die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. darauf hin, dass die Menschen in keinem anderen Land Deutschlands bessere Arbeitsbedingungen vorfinden als im Freistaat. „Die Arbeitslosigkeit ist mit einer Quote von 3,4 Prozent im März die niedrigste in ganz Deutschland, Beschäftigungs- und Ausbildungschancen sind bestens. Zeitgleich erleben wir in allen Branchen und Regionen einen flächendeckenden Arbeits- und Fachkräftemangel. Bayern bietet beste Chancen für Arbeitnehmer“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Laut vbw müssen die Unternehmen aber gleichzeitig ihre Zukunftsfähigkeit in einer stark gewandelten Arbeits- und Wirtschaftswelt unter Beweis stellen. Weiterhin belasten Lieferengpässe, hohe Inflation sowie die anhaltende Energiekrise die Unternehmen. Dazu kommen überbordende bürokratische Belastungen und stark steigende Arbeitskosten, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft und steigend belasten. „Was wir jetzt brauchen, sind Flexibilisierungen und eine Entlastung bei Bürokratie und Kosten“, erklärt Brossardt.

Vor genau 150 Jahren, am 01. Mai 1873, wurde der erste deutsche Tarifvertrag für die Buchdrucker abgeschlossen. „Tarifbindung und der Flächentarif sind eine beispiellose Erfolgsgeschichte“, findet Brossardt. Kritisch sieht die vbw das sogenannte Tariftreuegesetz. „Das lehnen wir kategorisch ab. Es ist nicht Aufgabe des Staates, Unternehmen aus dem Wettbewerb auszuschließen, die in legitimer Weise von einem Grundrecht Gebrauch gemacht haben. Es gilt die negative Koalitionsfreiheit, also die unternehmerische Entscheidungsfreiheit, keinem Tarifvertrag beizutreten. Die geplante Regelung des Bundes benachteiligt diese Unternehmen und verzerrt den Wettbewerb“, so Brossardt.

Die vbw wirbt für eine Steigerung der Attraktivität der Flächentarifverträge durch moderne Öffnungs- und Differenzierungsregelungen. Sie ermöglichen passgenaue Adaptionen an die unterschiedlichen betrieblichen Anforderungen. „Trotz struktureller Veränderungen wie der Globalisierung oder der Digitalisierung haben Flächentarifverträge nach wie vor eine große Ausstrahlungswirkung. Aufgabe ist es, dass sie sich auch in Zukunft bewähren. Eine Erhöhung der Tarifbindung gelingt nur mit Modernisierung und zukunftsgerichteten Konzepten, nicht hingegen mit Zwang und staatlichen Vorgaben“, so Brossardt abschließend.

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