Umsetzung des „Klingersockels“

Der 1924 im damaligen Palmengarten aufgestellte und von Max Klinger angefertigte Denkmalsockel wurde heute durch einen Schwerlasttransport in die Große Fleischergasse gebracht. Der 36 Tonnen schwere Marmorsockel wird dort solange zwischengelagert, bis eine in den 1970er-Jahren abgetragene Treppenanlage zwischen Promenadenanlage und Großer Fleischergasse wiedererrichtet wird.

Die Treppenanlage, die sich im nordwestlichen Teil der Promenadenanlage befand, entstand ab 1913 anlässlich des 100. Geburtstages von Richard Wagner. Der Leipziger Bildhauer Max Klinger hatte diese Treppe entworfen, die zudem noch durch ein von ihm geschaffenes Denkmal für Richard Wagner ergänzt werden sollte. Neben der aufwändig gestalteten doppelläufigen Jugendstiltreppe kam allerdings nur der drei Meter hohe Denkmalsockel zur Ausführung, denn Max Klinger starb 1920. Sein Entwurf für die über fünf Meter hohe Wagner-Skulptur wurde daraufhin nie umgesetzt.

Der bereits vollendete Sockel für das Wagner-Denkmal wurde 1924 zu Ehren Klingers im Palmengarten aufgestellt und der Teil des Geländes, in dem der Sockel stand, wurde zum Klingerhain. Mit der geplanten Wiedererrichtung der Treppenanlage am Originalstandort sollen die Treppe und der so genannte „Klingersockel“, wie ursprünglich von Max Klinger vorgesehen, nach fast 90 Jahren wieder zusammengeführt werden. Die Vorderseite des Sockels zeigt eine Reliefdarstellung der drei Künste, Musik, Dichtung und Schauspiel. Die linke Seite schmückt eine Szene aus Parzival, während auf der rechten Seite Siegfried mit dem Drachen und der Schmied Mime dargestellt sind.

Die Finanzierung der Sanierung des Denkmalsockels und dessen Transportes erfolgen mit Mitteln aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz Innenstadt Leipzig“. Die erforderlichen Eigenmittel wurden vom Freundeskreis „Max Klinger e.V.“ und der Stadt Leipzig aufgebracht.

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