Globe Theater Berlin: Sommerspielzeit vom 20.6. bis 13.9.2025 mit Premieren

„Macht.Krieg.Frieden(?)“ nach Shakespeares „Heinrich V.“ und Falladas „Jeder stirbt für sich allein“

„Hamlet“ im Globe Berlin 2024, Foto: Thorsten Wulff.

Open-Air-Saison „Macht & Ohnmacht“ vom 20. Juni – 13. September 2025

Uraufführung: „Macht.Krieg.Frieden(?)“ nach Shakespeares „Heinrich V.“ und Premiere: Falladas „Jeder stirbt für sich allein“

Vom 20.6. bis zum 13.9.2025 ist das Charlottenburger Globe Berlin wieder Schauplatz echten Volkstheaters in einem einzigartigen Ambiente unter freiem Himmel. Unter dem Spielzeitmotto Macht & Ohnmacht eröffnet das Globe Berlin die Sommersaison 2025 am 20. Juni mit der Uraufführung eines besonderen Theaterprojekts: „Macht.Krieg.Frieden (?)“. In einer Koproduktion mit dem Urban Theater, dessen Mitglieder Flucht und Vertreibung erleben mussten, zeigen Mitwirkende aus Russland, der Ukraine und Deutschland ein Schauspiel nach Shakespeares Heinrich V., ergänzt mit Texten von Niccolò Machiavelli und Hannah Arendt als Beitrag zu Frieden und Verständigung.

Shakespeare in Deutsch und Englisch, deutsche Klassiker und The Swingin‘ Hermlins live

Auch in den diesjährigen Wiederaufnahmen werden Machtstrukturen demonstriert, demoliert oder demontiert. In Shakespeares “Hamlet” (DE / EN) ist ein junger Mann gefordert, sich gegen Machtmissbrauch, Manipulation und Korruption aufzulehnen, im “Sommernachtstraum” (DE / EN) gerät die uniforme Zivilgesellschaft ins Chaos und bei “Romeo & Julia” (DE / EN) steht Loyalität versus Leidenschaft auf dem Spiel. In Goethes “Urfaust” werden im Gestaltungswahn physische Grenzen gesprengt und moralische missachtet und in Friedrich Schillers Königinnen-Drama “Maria Stuart” stehen religiöser Wahn und politisches Kalkül in einem theatralischen Spannungsfeld. Wie auch bei Platons “Phaidon” geht es alles in allem um Heldinnen und Herrscher, Königinnen und Kämpfer, Größenwahnsinnige und Kleingeister, die sich neu erfinden, behaupten oder überleben – für sie wie uns geht es um alles oder nichts, auf der Bühne wie im Leben.

Die Wortkunst ist wieder mit den Kammerspiel-Formaten von KantTheaterBerlin vertreten: In Falladas Jeder stirbt für sich allein (Premiere am 20.08.2025) wie in Orwells 1984 wird die Auflehnung sogenannter kleiner Leute gegen menschenverachtende Regime porträtiert und auch in Kafkas Brief an den Vater geht es um das Thema Macht und Ohnmacht, das sich durch sein Leben und Werk zieht.

Der Dienstag steht weiterhin im Zeichen der Live-Musik mit The Swingin‘ Hermlins und ihrem authentischen, amerikanischem Swing der 30er Jahre.

Der Vorverkauf mit einem 10-tägigen Frühbucher-Preis ist gestartet

Tickets für die Spielzeit gibt es im Ticketshop des Globe Berlin, telefonisch bei Ticketmaster unter (030) 84 10 89 09 und bei den bekannten Vorverkaufsstellen (ggf. zzgl. weiterer Kosten). An der Abendkasse sind nur Restkarten mit einem Preisaufschlag von 2 Euro erhältlich (dort gibt es keine Ermäßigungen). Donnerstags ist wieder Volkstheatertag mit vergünstigten Preisen und unter dem Motto Volkstheater für Alle! öffnet das Globe Berlin in Kooperation mit Medienpartnern erneut einige Generalproben für das Publikum, Werkeinführung inklusive. Mehr dazu in Kürze unter www.globe.berlin.

Macht.Krieg.Frieden(?)“ –

In der Inszenierung von Natalia Lapina wirkt Shakespeares historische Vorlage wie ein aktuelles Polit-Drama und schildert in Echtzeit, wie der innenpolitisch unter Druck stehende Protagonist König Heinrich V. seine Berater, die Armee und letztlich ein ganzes Volk dazu bringt, an einem Krieg mitzuwirken. Trotz der zeitlos modernen Bezüge zur aktuellen Weltpolitik liefert die Aufführung keine leichtfertigen Antworten, sondern konfrontiert mit existenziellen Fragen:

Was bewegt einen Herrscher, Menschen zum Hass, Soldaten in die Schlacht und ein Volk zum Kampf zu zwingen? Liegt es in unserer Macht, einen Krieg zu beenden und Frieden zu bewirken? Mit welchen Mitteln der Manipulation, Rhetorik und Demagogie wird ein Krieg zum Werkzeug der Politik – und welchen Preis zahlt die Zivilbevölkerung in jedem Fall, unabhängig davon, zu welcher Seite sie sich zugehörig fühlt?

Neben Shakespeares Kunstgriff, die dramatischen Ereignisse und politischen Entwicklungen von einem Chorus kommentieren zu lassen, treten mit Niccolò Machiavelli und Hannah Arendt weitere historische Figuren auf und ermöglichen eine differenzierte Analyse der aktuell virulenten Themen Macht und Ohnmacht. Das Publikum kann und soll eigene Schlüsse zu möglichen Parallelen mit der aktuellen Realität ziehen – doch es kann sein, dass die bezogenen Stellungen im Leben wechseln, ähnlich wie die auf der Bühne.

Crowdfunding-Kampagne bis 18. Juni verlängert

Um weiterhin bezahlbare Preise, offene Generalproben, Vor- und Nachgespräche und Workshops für Schulen im Sinne eines Volkstheaters für alle zu ermöglichen, geht die Crowdfunding-Kampagne bis zum Saisonstart in die Verlängerung. Noch bis zum 18. Juni gibt es – solange der Vorrat reicht – tolle Angebote, wie z.B. Ticketgutscheine mit bis zu 50% Nachlass auf den regulären Preis, ein Probenbesuch oder die Teilnahme an einer Premierenfeier, Workshops mit Ensemble-Mitgliedern oder Exklusiv-Pakete wie eine private Lesung, eine Privat-Vorstellung oder eine Exklusiv-Veranstaltung im Globe.

Vom Open-Air-Spielort zum Bauwerk

Das Globe Berlin soll aus Bauteilen des ehemaligen Schwäbisch Haller Globe Theaters an der Sömmeringstraße in Berlin-Charlottenburg neu entstehen. Der Theatermacher Christian Leonard, Gründer und ehemals Leiter der Shakespeare Company Berlin, erwarb den Holzbau 2016, finanzierte Abbau und Transport, um seine Vision eines Globe Theaters für Berlin mit einem eigenen Globe Ensemble zu verwirklichen. Inzwischen sind die Bedingungen für die Unterzeichnung eines Erbbaurechtsvertrags erfüllt und das Team bereitet den Bauantrag vor. Auf dem ca. 1700 qm großen Gelände nahe der Spree wird also ein bereits erfolgreich betriebener Theaterbau modifiziert weiterverwendet und mit einem multifunktionalen Anbau als Werkstattbühne, Foyer und Gastronomie ganzjährig bespielbar und nachhaltig nutzbar gemacht. Die Nachempfindung von Shakespeares legendärer Volkstheater-Arena wird 14,5 Meter hoch, misst im Durchmesser 26 Meter und wird in drei Etagen Platz für ca. 690 Besucher haben.

Bis der (Wieder)Aufbau beginnt, lagert das zerlegte Theater am zukünftigen Standort und zahlreiche hölzerne Bauteile bilden einen ringförmigen Laufsteg. Hier sitzt das Publikum auf Stühlen inmitten des Geschehens, bei dem auch die umgebende Natur, das Wetter und die urbane Kulisse eine Rolle spielen. Ergänzt um einige fantasievolle Übergangsbauten wie den „Schmetterling“ als Aufenthaltsraum für die Künstler:innen und das „Octogon“ als Foyer und Probenraum entstand so ein außergewöhnlicher Ort, an dem schon fast 40.000 Besucher:innen das vielfältige, mehrsprachige Programm aus Schauspiel. Wortkunst. Weltmusik erlebt haben.

 

Globe Berlin – Open Air-Bühne, Sömmeringstr. 15, 10589 Berlin-Charlottenburg

U 7 Richard-Wagner-Platz, U 7 Mierendorffplatz

Beginn: 19:30 Uhr, Swing 19 Uhr, ab August Beginn sonntags 18 Uhr

Einlass in den Innenraum: 15 Minuten vor Beginn

Gastronomie: Kaltgetränke und Snacks ab 60 Minuten vor Beginn

Ticketpreise: 16-26 Euro (ggf. zzgl. weiterer Kosten)

Schauspiel: Do (Volkstheatertag) 22 Euro, ermäßigt 17,50 Euro / Fr-So 26 Euro, ermäßigt 21 Euro

Weltmusik: 22 Euro, ermäßigt 17,50 Euro / Wortkunst: 20 Euro, ermäßigt 16 Euro

6er-Karte: 99 Euro, ermäßigt 84 Euro

Ermäßigungen für Schüler:innen, Student:innen, Rentner:innen und Geringverdienende (gegen Nachweis)

Kasse: öffnet 60 Minuten vor Beginn einer Vorstellung, nur Restkarten (Aufschlag 2 €, keine Ermäßigungen), Telefon: (030) 57 71 03 71

Spielplan und Tickets unter www.globe.berlin und bei Berlin Bühnen

Ticket Telefon (030) 84 10 89 09 (Ticketmaster)

Gruppenpreise ab 10 Personen, Buchung via gruppen@ticketmaster.de oder Tel (030) 9210 949 404

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