150 Jahre Opernfestspiele in München

Die Besonderheit der „Münchner Opernfestspiele“ war seit jeher von künstlerisch wertvollen Plakaten ablesbar. – Foto: Bayerische Staatsoper

Für die Bayerische Staatsoper ist das Jahr 2025 von besonderer Bedeutung. Das über fünf Wochen dauernde Ende der Spielzeit 2024/25 findet zum 150. Mal statt. Ein Jubiläum, das es heuer zu feiern gilt. Was heute ganz einfach, aber gut verständlich „Münchner Opernfestspiele“ heißt, begann im Jahr 1875  lediglich mit einem „Festlichen Sommer“. 1959 gab es dann schon etwas spezifischer „Festspiele der Oper München“. Wer genau auf das Werbe-Plakat schaut, mag staunen. Er sieht nämlich nicht, wie erwartet, das Nationaltheater, sondern das Cuvilliés-Theater.

Mittelpunkt der heutigen „Münchner Opernfestspiele“ ist freilich das Nationaltheater, doch finden auch im „Cuvilliés“ und im „Prinze“, also im Prinzregententheater, Festspiel-Vorstellungen statt. Zwei Plätze nahe am Nationaltheater stehen den Opernfestspielen zur Verfügung, der Marstall- und der Max-Joseph-Platz (soweit sie nicht renoviert werden), wo es, bei freiem Zutritt, seit der Intendanz von Sir Peter Jonas „Oper für alle“ mit jeweils einer audiovisuellen Liveübertragung im Freien zu erleben gibt. In diesem Jahr ist das W. A. Mozarts neu inszenierte Oper „Don Giovanni“ (6. Juli, 19 Uhr), gesponsert von BMW. Bei genauem Blick ins aktuelle Programm, das vom 27. Juni bis zum allerletzten Julitag 2025 dauert, werden sogar Spiel-Stätten wie das Haus der Kunst oder die Alte Pinakothek (mit dem 1. Festspiel-Barockkonzert) und, für einen eigenen „Festspiel-Gottesdienst“, die Sankt Michaelskirche in der Neuhauser Straße einbezogen.

Spezifikum der „Münchner Opernfestspiele“ ist das konzentrierte Angebot von laufenden Opernproduktionen, im Jubiläumsjahr 2025 sind es nicht weniger als 13, darunter zwei nagelneue, flankiert von Aufführungen des Bayerischen Staatsballetts, Liederabenden und Konzerten. „Kaum ein anderes Festival“, so ist Staatsopernintendant Serge Dorny zu vernehmen, „vereint eine solch reiche Vielfalt an Darbietungen“.

Mit einem Festakt zu „150 Jahre Münchner Opernfestspiele“ startet das reichhaltige Programm 2025 am 26. Juni um 20 Uhr im Nationaltheater. Die Festrede hält Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank. Unter dem Dirigat von Stefano Montanari erklingt Musik von Händel, Monteverdi, Purcell und Rameau.

Das ausführliche Programm „Münchner Opernfestspiele 2025 – 150 Jahre“ ist an der Tageskasse der Bayerischen Staatsoper., Max-Joseph-Platz 2, gratis erhältlich.

Über Hans Gärtner 514 Artikel
Prof. Dr. Hans Gärtner, Heimat I: Böhmen (Reichenberg, 1939), Heimat II: Brandenburg (nach Vertreibung, `45 – `48), Heimat III: Südostbayern (nach Flucht, seit `48), Abi in Freising, Studium I (Lehrer, 5 J. Schuldienst), Wiss. Ass. (PH München), Studium II (Päd., Psych., Theo., German., LMU, Dr. phil. `70), PH-Dozent, Univ.-Prof. (seit `80) für Grundschul-Päd., Lehrstuhl Kath. Univ. Eichstätt (bis `97). Publikationen: Schul- u. Fachbücher (Leseerziehung), Kulturgeschichtliche Monographien, Essays, Kindertexte, Feuilletons.