WOLFGANG MATTHEUER ZEICHNUNGEN, GEMÄLDE, GRAFIK

Ausstellung anlässlich der SchenkungUrsula Mattheuer-Neustädt und der Publikation“Wolfgang Mattheuer. Das druckgrafische WerkSchenkung Hartmut Koch“

Die Ausstellung WOLFGANG MATTHEUER. ZEICHNUNGEN, GEMÄLDE, GRAFIK vom 27. Juni bis 26. September 2010 in den Kunstsammlungen Chemnitz präsentiert neben der Schenkung an Zeichnungen und Gemälden Wolfgang Mattheuers durch Ursula Mattheuer-Neustädt die Publikation „Wolfgang Mattheuer. Das druckgrafische Werk – Schenkung Hartmut Koch“.
Für das Werk von Wolfgang Mattheuer haben sich die Kunstsammlungen Chemnitz in drei großen Überblicksausstellungen in den Jahren 1997, 2002 und 2008 eingesetzt.
Durch dieses Engagement kam es zu den großzügigen Schenkungen von 13 Zeichnungen und einem Gemälde durch die Künstlerin und Witwe des 2004 verstorbenen Künstlers, Ursula Mattheuer-Neustädt, sowie zur Übereignung eines Gemäldes, der Mattheuer noch zu Lebzeiten zustimmte. Mit diesen Schenkungen erfährt der einzigartige Bestand an Mattheuer-Werken in den Kunstsammlungen Chemnitz eine wichtige inhaltliche Erweiterung. Zudem wird mit der Ausstellung die Publikation „Wolfgang Mattheuer. Das druckgrafische Werk – Schenkung Hartmut Koch“ vorgestellt.
Durch die Schenkung des Sammlers Hartmut Koch im Jahr 2002 mit 500 Druckgrafiken Mattheuers kamen die Kunstsammlungen Chemnitz in den Besitz des vollständigen druckgrafischen Œuvres des Künstlers. Bereits 1966 wurde der Biologe Hartmut Koch auf den Künstler Wolfgang Mattheuer aufmerksam. Den Grundstock der umfangreichen Sammlung bildeten 1972 die ersten Ankäufe druckgrafischer Arbeiten. Hartmut Koch verfolgte über 30 Jahre den Aufbau seiner Sammlung in Hinblick auf Qualität und Vollständigkeit mit einer Leidenschaft und Konsequenz, die selbst den Künstler beeindruckte. Bis Ende 2009 ergänzte Hartmut Koch kontinuierlich die Sammlung, so dass nun der Gesamtbestand in den Kunstsammlungen bei 850 Blättern der Schenkung Hartmut Koch liegt und es damit zum einzigen Museum weltweit mit dem gesamten druckgrafischen Œuvre Mattheuers macht. Für eine Sammlung dieser Größe waren neben der Leidenschaft für die Kunst Mattheuers die freundschaftlichen Beziehungen zum Künstler und dessen Frau Ursula Mattheuer-Neustädt von Bedeutung. Im jetzt erscheinenden Bestandsverzeichnis wird das Konvolut anhand großformatiger Abbildungen und kunstwissenschaftlicher Beiträge vorgestellt.
Die Kunstsammlungen Chemnitz beherbergen nun Dank der generösen Schenkungen von Ursula Mattheuer-Neustädt und Hartmut Koch den Bestand der gesamten Druckgrafik, sowie 15 Zeichnungen, zwei Gemälde, einen Druckstock, Originalplakate und gebrauchsgrafische Arbeiten von Wolfgang Mattheuer sowie eine umfangreiche Dokumentation zum Gesamtwerk und zu Ausstellungen. Die Ausstellung wird – neben den Schenkungen – noch durch Dauerleihgaben ergänzt.

1927 in Reichenbach (Vogtland) geboren, besuchte Wolfgang Mattheuer nach einer Ausbildung zum Lithografen ab 1946 die Kunstgewerbeschule Leipzig, zu dieser Zeit lernte er auch seine Frau Ursula kennen. Von 1947 bis 1951 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Zwei Jahre später schloss sich zunächst ein Lehrauftrag, dann eine Professur an der Hochschule an. Seine Lehrtätigkeit legte der neben Bernhard Heisig und Werner Tübke wichtigste Vertreter der sogenannten „Leipziger Schule“ 1974 nieder. Der „Bildermacher“ Mattheuer, wie er sich selbst bezeichnete, machte spätestens seit seinem Beitrag zur documenta 6 in Kassel auch im Westen auf sich aufmerksam und nahm Zeit seines Lebens an zahlreichen internationalen Kunstausstellungen teil.
Wolfgang Mattheuers Formensprache zeichnet sich durch die mit Symbolen, Methaphern und Allegorien sowohl das Bewusstsein der eigenen Lage als auch Ursachen und Wirkungen von geschichtlichen Prozessen belegten Chiffren aus.
Mit einer über Jahrzehnte gereiften Bildsprache entwickelte er Szenerien zwischen Wachträumen und Realität, symbolhaften Formen und Wesen und ließ geflügelte Fantasiegestalten Grenzen ausloten. Stilistisch ist Wolfgang Mattheuer mit der Neuen Sachlichkeit verbunden, fand aber auch bei den deutschen Romantikern seine Bezugspunkte.

VERANSTALTUNGEN
Freitag, 2. Juli 2010, 18 Uhr
„Schenkung Hartmut Koch – Geschichte einer Sammlung“
Rundgang durch die Ausstellung mit dem Sammler Hartmut Koch

Dienstag, 6. Juli 2010, 17 Uhr
Kuratorenführung mit Kerstin Drechsel durch die Ausstellung

Donnerstag, 29. Juli 2010, 19.30 Uhr
„Schulbildende Impulse? Zur Wirksamkeit von Wolfgang Mattheuer im Umfeld der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst“
Vortrag von Prof. Dr. Harald Kunde

Freitag, 27. August 2010, 17 Uhr
Konzert mit dem Ensemble C – das junge Ensemble für Neue Musik, Chemnitz

Freitag, 24. September 2010, 18 Uhr
„Von Kain bis zum Jahrhundertschritt“
Vortrag von Prof. Dr. H. Schönemann

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