vbw, Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit starten neues Projekt

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Heute startet das neue Modellprojekt „Chance Berufsabschluss in Teilzeit“, das die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit für die Standorte München, Regensburg und Nürnberg initiiert hat. Das Projekt ist Bestandteil der Initiative Fachkräftesicherung+, die die vbw zusammen mit der Bayerischen Staatsregierung durchführt. Ziel des Projekts ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Ausbildung oder eine betriebliche Einzelumschulung in Teilzeit zu ermöglichen und sie so in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt besser zu integrieren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Ausbildungsberufe im MINT-Bereich gelegt. Das Projekt richtet sich sowohl an junge Erwachsene, auch mit Migrations- oder Fluchthintergrund, sowie an Unternehmen, die einen Ausbildungsplatz in Teilzeit zur Verfügung stellen. Auch un- und angelernte Beschäftigte können das Angebot wahrnehmen.

vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: „Mit diesem Projekt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, Ausbildung und Umschulung in Teilzeit zu stärken undden Zugang durchUnterstützungsangebote für jene Bewerberinnen und Bewerber zu ermöglichen, die bislang aufgrund ihrer individuellen Rahmenbedingungen nur begrenzten Zugang zum Ausbildungsmarkt finden. Somit eröffnen wirMenschen eine Chance, die wegen familiärer Verpflichtungen oder anderer Umstände eine reguläre Ausbildung oder Umschulung in Vollzeit nicht durchlaufen können. Unternehmen profitieren ebenfalls von diesem Modell als Baustein für die Fachkräftesicherung. Das ist entscheidend für unseren Wirtschaftsstandort und für unsere Gesellschaft insgesamt.“

Bayerns Arbeitsministerin Kerstin Schreyer betont: „Die Stärkung der Ausbildung in Teilzeit liegt mir sehr am Herzen, weil sie Menschen dabei hilft, eine hervorragende Ausgangsposition für ihr berufliches Leben zu schaffen. Nicht immer ist eine Vollzeitausbildung möglich oder der richtige Weg. Hier setzt unser gemeinsames Projekt ‚Chance Berufsabschluss in Teilzeit‘ an – an drei Standorten in Bayern und mit einem sehr breiten Teilnehmerkreis. Ich freue mich, dass wir dieses Projekt unterstützen können. Denn trotz eintrübender Wirtschaftskonjunktur haben wir in Bayern weiterhin einen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Mit der Teilzeitausbildung nutzen wir dieses Potential und geben den Teilnehmenden eine solide Zukunftsperspektive!“

Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur: „Wenn Teilzeitausbildung ermöglicht wird, gewinnen Unternehmen zusätzliche Fachkräfte, und die Auszubildenden können ihren Berufsabschluss erwerben. Das ist ein Gewinn für beide Seiten. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die beste Grundlage für den erfolgreichen Berufseinstieg, für die berufliche Weiterentwicklung und nicht zuletzt der Grundstein dafür, seinen Lebensunterhalt selbst sicherstellen zu können.  Mit den Änderungen im Berufsbildungsgesetz stellt die Teilzeitberufsausbildung ab dem 01.01.2020 eine wählbare Option für alle Auszubildenden in dualer Ausbildung dar. Somit bekommt jeder die Chance, den beruflichen Einstieg in Einklang mit den familiären Pflichten zu bringen. Das ist ein sehr erfreulicher Schritt. Das Projekt zielt darauf ab, alle mit diesen Änderungen verbundenen Möglichkeiten zu nutzen und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in den bayerischen Unternehmen zu leisten.“

Das Projekt umfasst eine Vorbereitungsphase sowie die Begleitung über die gesamte Ausbildungs- bzw. Umschulungszeit hinweg und läuft bis September 2023. Die Interessenten werden in einem ersten Schritt intensiv auf die Durchführung der Ausbildung oder Umschulung in Teilzeit vorbereitet und im weiteren Verlauf engmaschig durch Ansprechpartner der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz gGmbH) begleitet. Die Teilnehmer erhalten ausbildungsübergreifende Zusatzangebote und werden von der Berufsorientierung über die Berufswahlentscheidung bis zur Bewerbung über die gesamte Laufzeit des Projekts unterstützt. Menschen mit Migrationshintergrund erhalten unter anderem eine kontinuierliche berufsbezogene Sprachförderung.