Corona und das katholische Christentum

Papst Franziskus: Wage zu träumen!

Papst Franziskus, Foto: Stefan Groß

Das Buch des Papstes wird für die nach-Covid-Zukunft geschrieben. Es beschreibt die Theologie des Volkes Gottes, so wie sie Franziskus versteht und sieht. Als Papst darf er das! Das Büchlein ist hochpolitisch.

Papst Franziskus: Wage zu träumen!
Kösel-Verlag Dezember 2020
ISBN-13 : 978-3466372720
Gebundene Ausgabe 192 Seiten 20 €

Dem Zeitgeist angepasst ersetzt der Papst das Wort „Brüderlichkeit“ durch „Geschwisterlichkeit“. Die Welt ist nicht statisch, sondern wird ständig vom Menschen neu erschaffen. Im kurzen Buch findet der Leser sehr viele Ratschläge, Vorstellung und Wünsche des Papstes. Es ist nicht einfach, sie zu bündeln.

Corona:

Die Berührung des anderen ist ein tiefes menschliches Bedürfnis, selbst und vor allem in Zeiten der Pandemie.

Kovid ist eine Krise.

Es gibt kein Zurück zu der Zeit vor der Pandemie! Dieser Weg wäre eine Sackgasse.

Menschlichkeit:

Das Unglück anderer darf man nicht ausnutzen.

Aus Fehlern der Vergangenheit soll man lernen! Man darf nicht durch die Augen der Gegenwart verurteilen!

Geschichte:

Die Geschichte darf nicht im Nachhinein verändert werden. Deshalb soll man auch keine Statuen mutwillig zerstören! (s. Black lives matter)

Ein Kompromiss ist keine Lösung. Ein Kompromiss kann ein Unglück vermeiden.

Politik:

1986 ist der zukünftige Papst Franziskus ein einsamer Student in Frankfurt.

An die Grünen: Bewusstsein ist keine Ideologie!

Franziskus verteidigt bestimmte Teile der Kommunismus mit christlichen Worten. Er unterscheidet scharf zwischen Volk und Spekulanten.

Es gibt keinen (religiösen, politischen) Zusammenstoß (keine Diskrepanz?) zwischen Christentum und Islam.

Die muslimischen Rohingya sind die meist verfolgten Menschen auf unserem Planeten. Zuerst werden sie im muslimischen Bangladesch geschwisterlich aufgenommen. Momentan werden sie von dort gegen ihren Willen auf eine Insel vertrieben, die regelmäßig überschwemmt wird.

Warum erwähnt Franziskus die Rohingya statt der Palästinenser, die doch ein ewiges Flüchtlingsrecht besitzen? Hängt das damit zusammen, dass es kaum noch muslimische Araber außerhalb Israels im Heiligen Land gibt? Ja: Die muslimischen Rohingya sind von Buddhisten aus Myanmar verdrängt worden – die christlichen Palästinenser werden weiterhin von muslimischen Palästinensern vertrieben!

Ethik:

Machbarkeit darf man nicht mit Fortschritt verwechseln!

Sünde ist die Bereicherung auf Kosten der Schöpfung.

Abtreibung entspricht der Vergiftung eines Flusses.

Euthanasie ist Sterbehilfe mit Vernachlässigung.

Lieber ein kurzen Leben im Dienst am Menschen als ein langes Leben ohne Dienst. Dieser Satz steht im Widerspruch sowohl zu den deutschen Corona-Regeln, als auch zum Protestantismus!

Nicht verhandelbare Werte? Franziskus` Beispiel ist falsch. Ein Finger der Hand soll abgeschlagen werden. Die Terroristen fragen, welchen Finger sie abschlagen sollen. Welcher Finger der Hand hat mehr Wert als die anderen Finger? Die physiologisch korrekte Antwort lautet: der Daumen, denn ohne den Daumen ist die Hand handlungsunfähig!

Philosophie:

Fundamentalismus ist die Angst vor der Wahrheit.

Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers (Gustav Mahler).

Ohne Lernen landet man bei Drogen!

Unlösbare Probleme: Widerspruch und Gegensatz, richtig und falsch.

Den Gegensatz zu leugnen, bedeutet Frieden um jeden Preis. Dies ist keine Lösung!

Kompanie (wörtlich) = Das Teilen des Brotes.

Ein Kompromiss ist keine Lösung. Ein Kompromiss kann ein Unglück vermeiden.

Judentum:

Jesus sollte der Erlöser des jüdischen Volkes werden? Folgt auf die jüdische Ablehnung des Erlösers die göttliche Strafe durch die stattdessen erlösten Christen? Übernehmen Mitglieder der wahren Kirche die Aufgaben des Volkes Gottes?

Pharisäismus soll schlecht sein, schreibt der Papst. Die heutigen Juden sind Pharisäer! Ist das Judentum von Rom aus betrachtet eine elitäre Ideologie?

Fazit:

Lesen und selber denken!

Finanzen

Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.