Jackie Bennett und Richard Hanson: Gärten der Literaten

Lausbergs Buchtipp

Mitte: Richard Riemerschmid: „Garten Eden“, 1900. Rechts: Hermann Kahn: „Adam“, Bronze, 1895. Links: Elisabeth Erber: „Blattstängel mit 3 Nachtfaltern“, Pastell auf Karton, 1899. Foto: Hans Gärtner

Jackie Bennett/Fotos von Richard Hanson: Gärten der Literaten, Gerstenberg, Hildesheim 2024, ISBN: 978-3-8369-2201-2, 38 EURO (D)

Gärten haben im Leben vieler Literaten eine bedeutende Rolle gespielt, hier unternahmen sie ausgedehnte Spaziergänge, schöpften neue Kraft und ließen sich von der Natur inspirieren.

So werden unter anderem Jane Austen, John Ruskin, George Sand, Agatha Christie, Charles Dickens, Virginia Woolf, Walter Scott, Leo Tolstoi, Thomas Mann und Rudyard Kipling haben in diesem Buch behandelt.
Jackie Bennett erzählt für jeden Schriftsteller die Geschichte, wie es dazu kam, das Haus und den Garten zu besitzen oder darin zu leben, wie es für bedeutet hat, dort zu leben, was sie während ihres Aufenthalts geschrieben haben und wer heute die Gärten pflegt. Richard Hanson hat zu den Geschichten tolle Fotos der Gärten geliefert.

So wird zum Beispiel Hermann Hesses Haus in Gaienhofen vorgestellt: Der Schriftsteller und spätere Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse lebte von 1904 bis 1912 in Gaienhofen, auf der Halbinsel Höri im Bodensee. Frisch verheiratet, seinen ersten literarischen Erfolg mit dem Roman „Peter Camenzind“ feiernd, zog er 1904 nach Gaienhofen, um dort ein einfaches Leben auf dem Land zu führen.

1919 erwarben Virginia und Leonard Woolf ein einfaches Cottage, Monk’s House, in East Sussex. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert sollte als Landsitz dienen, hier wollten die beiden in den Ferien schreiben, lesen und im Garten arbeiten. Das überwucherte Grundstück hinter dem Haus verwandelten sie nach und nach in ein fantastisches Blumenmosaik und einzelne Gärten, die durch Ziegelpfade miteinander verbunden waren.

Im Anhang finden sich noch die beschriebenen Gärten mit Adressen, eine Auswahl von Literatur und ein Register.

Alle Personen liebten ihre Gärten und ließen sich von ihnen inspirieren. Es wird eine gute Mischung zwischen tollen Bildern und persönlichem Text gewählt. Für Kulturreisende, die eine Affinität zu Literatur und Garten besitzen, ist dies das passende Geschenk  oder Inspirationsquelle. Viele der hier dargestellten Gärten stehen  heute unter der Obhut des National Trust und sind für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

Über Michael Lausberg 581 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.